Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 14. April 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 ZO(n2&afficht über einem Flügel Hommage ä Jörg Demus Betreuergruppe wird anwesend sein und die verschiedenen Geräte bedienen. Nähe- re Auskunft erhältst Du wochentags zwi- schen 8 und 12 Uhr unter der Telefonnum- mer 26 60. Die Jugend von Kitzbühel wird bereits jetzt darauf aufmerksam gemacht, daß in nächster Zeit anläßlich der Einweihung unseres neuen Tischfußballes (Kosten S 10.000.—) zu einem kostenlosen Turnier eingeladen wird. Näheres erfährt Ihr in der nächsten Ausschreibung in dieser Zei- tung unter der »Speedy-Maus«. Wenn Du die Einrichtungen des Jugend- raumes für Deine Organisation odet Gruppe beanspruchen möchtest, freut sich Dein Jugendraum »Speedy«. Verband der Privatzimmervermieter Tirols: Bezirksversammlung in Kitzbühel Wir erlauben uns, Sie zu der am Sams- tag, den 14. April 1984, um 14 Uhr im Saal der Handelskammer in Kitzbühel stattfindenden Bezirksversammlung ein- zuladen. Tagesordnung: Begrüßung durch den Bezirksobmann LA Bgm. Fritz Astl - kurzer Bericht Bericht des Landesobmannes Antonia Knapp über die Verbandsarbeit Komfortaktion des Landes Tirol Emblem »Das empfohlene Privatquar- tier(< Wahl des Bezirksobmannes LR KR Christian Huber spricht über: »Die Bedeutung des Fremdenverkehrs speziell der Privatvermietung für die Tiroler Wirtschaft« Grußworte der Ehrengäste Allgemeine Diskussion Infolge der Wichtigkeit der Tagesord- nung und der zunehmenden Probleme, die auf uns Privatzimmervermieter zu- kommen, bitten wir um rege Teilnahme. Elternkreis der Kinderfreunde Kitzbühel Kinder im Auto Am Freitag, den 13. April 1984, um 17 Uhr trifft sich der Elternkreis der Kitzbü- heler Kinderfreunde im Alfons-Petzold- Heim in der Kirchgasse. Thema: »Kinder im Auto«. J(Jfbübeler JI nzeige r1 - Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesell- schaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- ort: Kitzbühel, Herstellungsort: Wörgl. Her- steller: Druckhaus Wörgl, Alfred Burgstal- 1er, Wörgl, Peter-Rosegger-Straße 3. Redak- tion: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinter- stadt 17, Tel. 053 56/2236. Man verzeihe dem unterzeichneten Mu- siknarren vom Dienst, wenn's diesmal keine Kritik, sondern eine Würdigung der Kunst eines großen Meisters wird. Man verzeihe weiters, wenn er, gesteuert von Begeisterung, unmittelbar eine zweite Schlagzeile folgen läßt; es wäre schade um sie. Also: »Im Albedo der drei großen ‚Sch' - Schumann, Chopin, Schubert«. Und man verzeihe schließlich, wenn der Stil so sehr ins Dithyrambische geraten wird; aber nach solcher Interpretation, solcher Demonstration?! Jedenfalls, wer vergangenen Freitag das Glück hatte, Jörg Demus im Handelskammersaal hö- ren zu dürfen, wird die Aufgewühltheit dieser Niederschrift begreifen. Es war ge- wiß sein bisher universellstes Konzert in Kitzbühel - universell im Sinne von ‚Universum'. Und da wir einmal bei kos- mischen Bezügen angelangt sind: Es ist einfach erstaunlich, was dieser große österreichische Pianist aus Schumann, Chopin und Schubert macht; wie sehr De- mus - bei aller unerhörten Wärme der Empfindung, aller innersten Beziehung, aller Farbigkeit des Klangs - es versteht, den strukturellen Feinbau, die ungeheure Geistigkeit (und schöpferische Intelligenz) dieser drei Großen transparent zu ma- chen; es versteht, verborgene Lichter frei- zusetzen und die Stücke als Integral gleichsam vom ruhenden Grund herauf- zuholen. Mehrmals während der Darbie- tungen hatte ich die seltsame Empfin- dung, über dem Flügel stünde etwas wie eine Zodiakalerscheinung. Gewiß eine übertriebene, ganz und gar individuelle Impression, aber nicht mehr eliminierbar. Man glaube: es ist kein romantisches Schwärmen, welches über den Schreiber gekommen ist; es ist vielmehr echte Be- wunderung - nichts als Bewunderung für solches Können, solche Meisterschaft u n d solche »Ehrlichkeit«; denn was mir persönlich bei Jörg Demus neben ande- ren, bereits aufgezählten Vorzügen seines Künstlertums so imponiert, ist, daß er die Hochromantiker Hochromantiker sein läßt - also nicht versucht, sie in moderni- stischer Betonung e i n e s Aspekts zu vergewaltigen. Demus spielt - so zumin- dest erlebe ich's immer wieder - gewis- sermaßen in Gebärden und reiht diese in atmendem Gleiten nahtlos aneinander. Vielleicht ist es dies, was den besonderen Effekt seines Spiels ausmacht. Dazu sein wunderbar singender Anschlag, dieser - ich möchte sagen - gemessene und doch zuhöchst lebendige Fingerschlag Ton für Ton ...‚ und jeder dieser Töne wie von ei- nem Fluidum umgeben - einer Art Halb- stofflichkeit, Materie im Übergang zum rein Geistigen (wiederum nach ganz per- sönlicher Vorstellung, gewiß von anderen nicht nachvollziehbar; auch nicht im blo- ßen ‚Bild' einholbar). - Zwischenfrage: Warum, wenn solche Meister am Klavier sitzen, wird selbst der romantisch'ste Ro- mantiker als so ungeheuer ‚modern' emp- funden? Wohl durch den permanenten Wert großer Kunst, d.h. größter Vergei- stigung, und da sind eben die Sprach-, die Artikulationsmittel nicht mehr relevant Es war ja bereits im ersten Bündel (Schuberts 4 Impromptus op. 90) so. Das weniger bekannte in c-moll (beliebige 5 Takte von diesem für ...? Ja, wofür?! Mindestens »Ein Königreich«/Shakes- peare!) Einmal mehr durfte man Schubert als ‚Genie des Trostes' erleben. Ein no- stalgischer Vergleich?' Und wenn schon! Warum nicht wieder alle Wärme für diese erkaltende Welt?! (Und nicht nur wegen des Stabreims!) Mit welcher Innigkeit das Ges-Dur-Impromptu (ursprünglich in G-Dur) - gewiß etwas vom Schönsten, was Schubert fürs Klavier geschrieben hat Schumann aber vielleicht noch mehr s e i n e (Demus's) Welt. Ein Traum, die Interpretation dieser Fantasie C-Dur, op. 17! Da »jönten« wirklich »durch alle Tö- ne im bunten Erdentraum« (Friedrich Schlegel) leise, aber auch heftige bis hym- nenartige Klänge. Und wieder dithyram- bisch: Quasare, Spiralnebel, Kugelstern- haufen, schießen aus dem Flügel . . . ‚ ein ganzer Kosmos atmet, pulst ... Und schließlich das Bündel Chopin: die F-moll- Ballade op. 52. Vergeblicher Versuch, das Hauptthema abzufragen! Ist's Klage, ist's Erzählung von Liebe und Leid? Freilich, wenn sich später das Thema zu wilderem Ausdruck steigert, aufbäumt ...? - Mit der Berceuse op. 57 d e r große Poet am Klavier. Weiters 6 Prludes ... Die Balla- de As-Dur, op. 47, mit ihren wechselnden Facetten zum Abschluß . . .‚ und dies alles 100Woiger Chopin, aber auch 100%iger Demus, der noch das Cis-moll-Nocturne spielte, weiters ein ‚Albumblatt' von De- bussy und - ja, er müßte nicht Jörg De- mus sein, wenn er nicht unsrer Margit Rey- mann gedächte und abschließend, spe- ziell für sie (in memoriam) das B-moll- Intermezzo op. 117/2 von Brahms zugäbe Tausend Dank, Meister Demus! Hugo Bonatti 000000000000 Gesucht: Ferien-Jobs für den Sommer Gerade in den Sommermonaten benö- tigt die Wirtschaft unseres Bezirkes im- mer noch zusätzliches Personal. Eine Reihe von Betrieben hat in den vergangenen Jahren mit Ferial-Arbeits- kräften recht gute Erfahrungen gemacht. Schon jetzt suchen viele Burschen und Mädchen für die heurigen Sommerferien sogenannte Ferial-Jobs und haben sich diesbezüglich beim Arbeitsamt vormer- ken lassen. Betriebe, die diesen jungen Menschen eine Ferialbeschäftigung bieten können, werden höflich gebeten, den Bedarf dem Arbeitsamt Kitzbühel bekannt zu geben. Bei der Vermittlung hilft gerne das Ar- beitsamt Kitzbühel, Tel. 05356/41 395.
< Page 11 | Page 13 >
< Page 11 | Page 13 >