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Westendorf, vom Lift aus gesehen. Samstag, 14. April 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 35 Angenehm überrascht von den gebote- nen Leistungen zeigte sich auch der Volksmusikreferent des ORF-Landesstu- dios Tirol, Peter Moser. (Der ORF zeich- nete das gesamte Konzert auf und wird es zu gegebener Zeit im Rundfunk senden.) Sängerball Am Ostersonntag, den 22. April 1984, findet im »Penzinghof« in Oberndorf der diesjährige Sängerball des »Singkreises Oberndorf« statt. Es unterhält Sie das durch Rundfunk und Schallplatte bestens bekannte »Blau- spitz-Quintett« aus Osttirol. In der Kellerbar sorgen »Franz und Gi- di« für gute Laune. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Bergrettungsball in Westendorf Am Ostersonntag, den 22. April 1984, findet im Gasthof »Mesnerwirt« der Berg- rettungsball statt, wozu herzlichst eingela- den wird. Es spielt für Sie das »Original Tiroler Quintett«, Leitung Wenzel Antretter, mit Conferencier Harald Prünster. Beginn 20 Uhr. Auf Ihren Besuch freuen sich die Ka- meraden der Bergrettung Westendorf. Veronika Stöckl, Westendorf, 85 Jahre Schon am 4. Februar 1984 vollendete unsere Veronika Stöckl geb. Schober, frü- here Mesnerwirtin in Westendorf, ihr 85. Lebensjahr. Wir gratulieren! Veronika Stöckl wurde am 4. Februar 1899 in Westendorf geboren. Ihre Eltern waren Michael und Barbara Stöckl geb. Ziepi, Besitzer einer Fleischhauerei. 15 Ge- schwister, sieben Söhne und acht Töchter brachten viel Leben ins Elternhaus. Mit elf Jahren kam Vroni zu ihrer Tante, der Jakobwirtin, und mit 14 Jahren als Koch- lehrling zum damaligen Gasthof »Roter Apfel«, heute Hotel »Germania«, nach Wien. Nach dem 1. Weltkrieg verdingte sich Vroni als Kellnerin ins Sporthotel in Kitzbühel und machte damit ihre Berufs- laufbahn als Gastwirtin komplett. 1923 verehelichte sie sich mit dem Bauernsohn Josef Stöckl vom Stöckibauern, der kurz vorher beim »Mesnerwirt« gekauft hatte. Ihr Gatte, Josef Stöckl, war im Ge- meinderat tätig, Mitbegründer des dama- ligen Verkehrsvereins und Mitbegründer und Aktionäre der Bergliftgesellschaft Westendorf, die den ersten Sessellift auf den Nachtsöllberg mit der Bergstation oberhalb der Alpenrosenhütte erbaute. Veronika Stöckl. Der Lift wurde am 25. Dezember 147 er- öffnet. Bei diesem Lift gab es Schwierig- keiten bei der Beschaffung der Seile. Jo- sef Stöckl fuhr persönlich zur VÖEST nach Linz und verhandelte mit Erfolg, aber nicht nur mit der Firmenleitung, son- dern auch mit der damaligen russischen Besatzung. Ein mächtiger Wendepunkt für den »Mesnerwirt« war das Jahr 1953. Das alte Wirtshaus wurde abgetragen und neu auf- gebaut. Das Haus erhielt moderne Ga- sträume und 45 Gästebetten. Als das Ehe- paar Stöckl beim »Mesnerwirt« zaufte Im Winterheft 1983/84, herausgegeben von der Heimatwerbung Innsbruck, Re- daktion Dr. Peter Beck, erschien ein be- merkenswerter und reich bebilderter Auf- satz unter dem Titel »Westendorf - Fe- rienidylle im Brixental«. Verfasser ist Ge- rald Aichner, Redakteur vom Landesstu- dio Tirol des ORF. Erhältlich im heimi- schen Buchhandel bzw. beim Herausge- ber: Heimatwerbung Ges.m.b.H., Inns- (1923), gab es in ganz Westendorf nur zwei Fremdenzimmer. Beim Neubau 1953 in drei Gasthöfen und fünf Pensionen 154 Gästebetten. Heute verfügt Westendorf über 4000 Gästebetten; der Aufschwung bei den Seilbahnen ist noch steiler. Unsere Jubilarin hat diesen Aufschwung praktisch von der Stunde Null an miter- lebt und an ihm durch Jahrzehnte mitge- arbeitet. Nach dem Tode ihres Gatten, der schon 1957 starb, führte sie das um- fangreiche Geschäft mutig weiter. Promi- nente Gäste verkehrten beim »Mesner- wirt«, so durch viele Saisonen Graf Zep- pelin und dessen Schwiegersohn Graf Ro- da-Roda. Vroni verstand es auch, für die Einheimischen einen sehr beliebten Stammtisch zu führen. Viele junge Men- schen führte sie in das Wirtsgeschäft ein, in der Küche wie auch in der Servierkun- de. Über 50 Jahre war sie beim Trachten- verein aktiv, erhielt die Goldene Jubi- läumsmedaille und den Goldenen Lat- schenzweig mit Brillanten. Von der Tiroler Handelskammer, der Berufsvertretung der Fremdenverkehrs- wirtschaft, wurde unsere Jubilarin mit der Kammermedaille mit Diplom ausgezeich- net. Seit der Eröffnung des neuen Alten- wohnheimes verbringt unsere Vroni dort ihren Lebensabend. bruck, Südtiroler Platz 6/V. Hier einige Auszüge: Der Ort wird im Jahre 1170 erstmals als »Westindorf« urkundlich genannt. Na- türlich befand sich hier längst eine alte Siedlung. Eine Befestigung am Burgeck (Purgegg) läßt sich als vorgeschichtliche Fliehburg (Wallburg) deuten. Deutlicher Spuren hat man im Jahre 1926 beim Bahnhof entdeckt. Beim Bau der Straße Tirol ... immer einen Urlaub wert - Westendorf, Ferienidylle im Brixental
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