Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Der Hagsteiner »Bruck/-Hele« (rechts) mit dem Fleck/er »Fahrnholz-Hansi«. Foto: Maximilian Neumayer, Maritim, München Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. April 1984 Fortsetzung von Seite 1 Historisches über das Kirchdorfer Oster- grab nach DDr. Matthias Mayer, Pfarrer von Going: »Bereits im ältesten Inventar nach 1550 finden wir »Unseres Herrn Grab« ver- zeichnet. 1630 hören wir von einem Heili- gen Grab, zu dessen Beleuchtung sechs er- dene Ampeln gekauft werden. 1642 wur- den neuerlich 20 Ampeln angeschafft. 1680 erhielt Veit Räbl wegen eines in die Kirchen neu gemachten Grabes 40 fi. und Michael Reitstetter, Tischler, um Ma- chung des Grabes 43 fi. 54 kr. Da von dort an alljährlich Zahlungen für die Auf- machung des Grabes aufscheinen, muß es ein größeres Werk gewesen sein. 1722 be- zahlte man an Georg Stadler, Maler zu Kössen, für Ausbesserungen und Reno- vierung des heiligen Grabes 4 fi. 27 kr - zwei Zimmerleiten wegen des heiligen Grabes hin und wieder zu tragen und das Holzwerk auszubessern - 12 Schichten = 3 fi. 36 kr. Für schwarzgefärbte Tücher zur Verhüllung der Fenster in der Karwo- che wurden 1754 ausgegeben 1 fi. 35 kr. Dd. 17. Februar 1839 versprach Josef Haid, ein liegendes Jesukindlein zu schnitzen und mit gutem Golde zu fassen. Es ist noch vorhanden. Von ihm stammen wohl auch die hüb- schen Figuren der Krippe.« »Flecksteiner« Erinnern Sie sich noch, als in der vori- gen Wintersaison die »Hagsteiner« den »Flecklern« einen großen Felsbrocken vom Horn auf die Fleckalm hinauftrugen - den sogenannten »Hagstein«? Bei dem damaligen Hüttenfest entstan- den einige Verbindungen zwischen den beiden Gruppierungen unserer Münchner Gäste, die während des letzten Sommers beim Tennis oder Biergarten noch weiter ausgebaut wurden. So war es jetzt gegen Ende der Saison höchste Zeit, daß die »Fleckler« den schon damals angekündigten Gegenbe- such antraten. Am Samstag, den 31. März 1984, war es dann soweit. Die Hagsteiner staunten nicht schlecht, als plötzlich auf der Hagsteinhütte anstatt der gewohnten österreichischen Flagge ein 6 Meter langer Fleckerlteppich von der Fahnenstange bis zum Boden herunter- hing. Einige Fleckler hatten den Aus- tausch bereits in aller Früh vorgenom- men. So war dann bereits der würdige Rahmen für den um 15 Uhr angesetzten Einzug der »Fleckler« geschaffen. Allen voran der »Guggi«, stilgerecht als Pfarrer verkleidet, zogen die »Fleckler« singend, Die »Fleck/er« grüßten die »Hagsteiner« mit einem Fleckerlteppich als Fahne. begleitet vom »Hansi« auf seiner Gitarre, an der bei strahlendem Sonnenschein voll- besetzten Hagsteinterrasse vorbei. Dabei trugen sie, einem Baldachin gleich, einen zweiten langen Fleckerlteppich zum Hüt- teineingang, legten ihn dort aus und for- mierten sich um Fahne und »Pfarrer Gug- gi«. Dieser hielt eine Art Bergpredigt, mit der er das sündige Münchner Leben, das mittlerweile auch hier in den Bergen seine Fortsetzung gefunden hat, anprangerte. Mit leicht abgeänderten Original-Bibel- versen auf die »Hagsteiner« passend, gip- felte die Predigt mit einer Litanei auf die von ihnen angestellten »Schandtaten«, wobei der »Fleckler-Chor« nach jedem Absatz ein salbungsvolles »Bitt' für sie« zum Besten gab. Anschließend wurden den »Hagstei- nern« ein aus dem Fleckerlteppich heraus- geschnittener Wimpel und ein lustiges Zertifikat, antik eingerahmt, überreicht. Daraus war zu lesen, daß es sich um einen über 100 Jahre alten Teppich aus dem el- terlichen Voringerhof der »Kathi< han- delt. Der gerührte »Brückl-Hele« ließ es sich nicht nehmen, die Sachen sofort über dem Stammtisch anzubringen. So eingestimmt, war es kein Wunder, daß in kurzer Zeit bei Freibier und Speck Kitzbüheler Skitip Skifahrt in den Mai Nach einer Schönwetterperiode zu Ostern und Skifahrmöglichkeiten am 19. Mai bis ins Tal (z.B. Fleckabfahrt) sowie einer Schneelage von 70 cm in Jochberg am Berg und auf dem Paß Thurn sowie 160 cm am Hahnenkamm, 185 cm am Kitz- büheler Horn und 195 cm auf der Rester- höhe schaut es danach aus, als ob wieder die »Skifahrt in den Mai« möglich wäre. Allerdings ist der 1. Mai unwiderruflich der letzte Betriebstag für die noch geöff- neten Anlagen auf der Resterhöhe und für den Skibus. Selbstverständlich ist dr Ski- betrieb auch an diesem Wochenende. Man kann sich also den letzten Skitag ein biß- chen aussuchen, sollte aber nicht zuwar- ten, weil es sein kann, daß ein Wetterum- schwung die Fahrt in den Mai »versaut«. Fahrplan Bis einschließlich Dienstag, den 1. Mai, verkehren folgende Skibusse: Kitzbühe! - Paß Thurn (ab Hahnenkammbahn- parkplatz): 8.30, 9.30, 10.55, 13.05 Uhr. Paß Thurn - Kitzbühel: 8.46, 13.20, 15, 16, 17 Uhr. Der Skibus verkehrt auch noch (bis ein- schließlich 1. Mai 1984) auf der Strecke Aschau - Kitzbühel und retour. Bauarbeiten in der Malinggasse behin- dern die Zufahrt zur Haltestelle Hahnen- kammbahn aus Richtung Jochberg.
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >