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Samstag, 12. Mai 1984 Kitzbüe1er Anzeiger Seite 33 Von reci ts; Bürgermeister Josef Bergmann, Staat se cretär In g. GerulfMurer, Hofrat Dr. Kolier, Frau Dr. Pack und Bauernbund-Ortsobmann Anton Wimmer. Die Wa.'dungen im Gebiet von Wiesensee - Ende der 60er Jahre von einer dichten Staubhülle umgeben. lnsicht von Hochfilzen in Richtung St. Ulrich am Pil'ersee. Das ehemalige Schadens- ebiet um den Wiesensee Iat sich auf Grund des Ausbaues der Gas-Waschanlagen 'urch die TIMA G wieder erholt. beiführen konnte. Auffallend war vorerst eine starke Verstaubung der Wälder bis weit in die Gemeindegebiete von Fieber- brunn und St. Ulrich am Pillersee. Die Nadeln waren teilweise mit einer dichten Staubhülle umgeben, wodurch Assimila- tion, Atmung und Transpiration behin- dert wurden. Anfangs der 60er Jahre wa- ren in Hochfilzen und Umgebung rund 1.100 ha Waldfläche mehr oder weniger stark verstaubt. Weniger auffallend erwiesen sich die von den menschlichen Sinnesorganen kaum feststellbaren, für das Leben der Bäume jedoch sehr gefährlichen Schwe- feldioxidimmissionen, deren Wirkungen vorerst in Form von Nadelverlusten und später durch das Absterben vor allem von Tannen und Fichten augenscheinlich wur- den. Neben teilweise beträchtlichen Zu- wachsverminderungen kam es in weiterer Folge zu stärkeren Braunverfärbungen der Kiefernbestände nördlich des Wiesen- sees. Die Entnahme der anfallenden Dürrin- ge führte weiters zu einer zunehmenden Auflichtung der Wälder, was bei den teil- weise labilen Bodenverhältnissen die Ge- fahr von Hanganbrüchen und Murabgän- gen und im Bereich des Wiesensees auch die Gefahr von Steinschlag und kleinen Lawinenabgängen auf die von Hochfilzen nach St. Ulrich führende Straße vergrö- ßerte. Die Ergebnisse der regelmäßig durchge- führten Kontrollmessungen und Erhebun- gen über die Zuwachsentwicklung (Bohr- kernproben, Stammanalysen, Einzel- baumbeschreibungen) sowie über die SO2- Belastungen in der Luft (Barytlappen) und in der Vegetation (Nadelanalysen) bihle- ten die Grundlage für die von der Forstli- chen Bundesversuchsanstalt in ihrem er- sten Gutachten vorgenommene Abgren- zung des Schadensgebietes und der je nach Höhe der Schädigung ausgewiesenen Schadenszonen. Die Ermittlung der Scia- densflächen und der für die Schadensbe- rechnung erforderlichen Ertragsvermin- derungen erfolgte in Form parzellenwei- ser Bestandserhebungen durch den Lan- desforstdienst. Danach ergab sich mit Stand Ende 1964 für Tirol eine Schadens- fläche von insgesamt 602 ha mit Zuwachs- verlust bis zu 33 Prozent des Zuwachses von nicht beeinflußten Bäumen. Insgesamt betrug der Zuwachsverlust für die Jahre 1960 bis 1964 im Tiroler Schadensgebiet 1.131 fm. 1967 traten erstmals in überdurch- schnittlichem Maße Dürrlingsschäden auf, deren Ausmaß sich in den folgenden Jahren steigerte. Die Entwicklung des Dürrlingsanfalles: von 1967 bis 1976 2.800 Stück Bäume und 8.185 Jungbäu- me. 1968 erfolgten Bildflüge mit Infrarot- Aerofilm. Zusammen mit den ertrags- kundlichen und chemischen Kontrollen sowie einer konmissionel1en Begehung bildeten diese Bilder die Grundlage für die
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