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»Stonehenge« am Samstag, den 3. Juni 1984, in Hochfilzen. Seite 34 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 12. Mai 1954 Neufeststellung des inzwischen merklich ausgeweiteten Schadensgebietes. Das Gutachten der Forstlichen Bundes- versuchsanstalt wies für die Periode 1965 bis 1969 in Tirol eine Schadensfläche von insgesamt 1.423 ha auf, was gegenüber dem Jahre 1964 eine Vergrößerung des Schadensgebietes von rund 136 Prozent entspricht. Im Bemühen, die Immissionsbelastun- gen herabzusetzen, die Walderhaltung zu gewährleisten, aber auch die Last der jährlichen Entschädigungszahlungen zu verringern, hat die Geschäftsleitung der Tiroler Magnesit-Aktiengesellschaft (TIMAG) mit Bergrat Dipl.-Ing. Felix Klose vorerst die Entstaubungsanlagen verbessert und so eine merkliche Verrin- gerung des Staub-Ausstoßes erreicht. We- sentlich größere Schwierigkeiten bot die Beseitigung der Schwefelemmissionen, da hiefür noch keine großtechnischen Anla- gen mit befriedigendem Wirkungsgrad zur Verfügung standen. Im Jahre 1974 wurde mit der ersten Ausbaustufe einer .Gas-Waschanlage begonnen. Forstliche Bundesversuchsanstalt, Landesforst- dienst und Geschäftsleitung der TIMAG arbeiteten damals eng zusammen, um zu prüfen, ob diese Anlage auch in der Pra- xis die erhoffte abgasreinigende Wirkung erzielt. Ein groß angelegtes Meßnetz, bei dem neben Nadelanalysen vor allem auch bis zu sieben selbstregistrierende S02 - Meßgeräte eingesetzt waren, bestätigte bereits nach Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe eine Verringerung der Im- missionsbelastung. Daraufhin wurden auch die zweite und dritte Ausbaustufe ausgeführt und im Jahre 1975 in Betrieb genommen. Seit je- nem Zeitpunkt hat sich die S02-Immis- sionsbelastung im Raume Hochfilzen ge- genüber den vorangegangenen Jahren merklich verringert und blieben die S02 - Werte, abgesehen von ganz wenigen Aus- nahmen, unter den nunmehr in der »Er- sten Verordnung gegen forstschädliche Luftverunreinigungen« festgelegten Grenzwerten. Die merklich verringerte S02-Belastung zeigte sich auch in den Waldungen. Die Anzahl der gesunden Nadeljahrgänge nahm allmählich wieder zu, die Kronen zeigen wieder ein gesünderes Aussehen und der Dürrlingsanfall ging rasch zu- rück. Diese Entwicklung wurde auch durch die vom Tiroler Landesforstdienst in den Jahren 1976 bis 1982 vorgenommenen Kontrollmessungen sowie durch das dritte Gutachten der Forstlichen Bundesver- suchsanstalt über den Stand Ende 1980 bestätigt. In einem Großteil des ursprüng- lichen Schadensgebietes konnten sich die Wälder wieder so weit erholen, daß dort derzeit keine meßbaren Schäden mehr vorliegen. Lediglich in den seinerzeit stär- ker in Mitleidenschaft gezogenen Waldge- bieten, die in Tirol etwa ein Drittel der ur- sprünglichen Gesamtschadensfläche um- fassen, waren die seinerzeitigen Schädi- gungen so groß, daß dort die Zuwachs- rückgänge noch einige Zeit nachwirken werden. Für diese Wälder wurden daher auch noch Erhebungen für die Jahre 1981 bis 1983 erforderlich. Zusammenfassend kann festgestellt werden: In Zusammenarbeit zwischen Forstli- cher Bundesversuchsanstalt, Landesforst- dienst und Geschäftsleitung der TIMAG war es im Raume Hochfilzen möglich, die Auswirkungen eines großen Industriebe- triebes auf seine Umwelt zu verfolgen, de- ren Ausmaß festzustellen, den Erfolg von Sanierungsmaßnahmen zu überprüfen, damit der zuständigen Bergbehörde brauchbare Verfahrensunterlagen zur Verfügung zu stellen und im gemeinsa- men Bemühen um eine Herabsetzung der Bürgermeister Bergmann und der FVV gaben grünes Licht für eines der aufre- gendsten Konzerte, die es bisher bei uns gab: »Stonehenge« treten live auf. Mit dem Sieg beim »Battle of the Bands«, ei- nem Nachwuchsbewerb in Liverpool, wo- ran über 300 Bands (!) teilnahmen, und einer anschlicßenden vielumjubelten Tournee durch Großbritannien, die sie auch in den legendären Cavern-Club führte, begann die Karriere von »Stone- henge« vielversprechend. In den Londo- ner Silo-Studios wurde die brandneue Langspielplatte »Days in Paradise« einge- spielt, die in wenigen Wochen auch bei uns erscheinen wird. Als Novum am österreichischen Plattenmarkt ist das Marketing-System anzusehen, das sich Leader Wolfgang Kraus einfallen hat las- sen: ein kleiner Teil des Covers der Lang- rille wurde den diversen Stonehenge- Tourneeausstattern als Werbefläche über- lassen. Das neunzigminütige Showpro- gramm wird selbstverständlich die neue Umweltbelastungen, einen allseits befrie- digenden Erfolg zu erzielen. Bemerkenswert ist, daß dieser nicht nur der Erhaltung des Waldes, sondern der Verbesserung der Lebensbedingungen in diesem Gebiete diente und daher auch im allgemeinen öffentlichen Interesse lag. Die aufrichtige, von gegenseitigem Ver- trauen getragene Zusammenarbeit ermög- lichte die Lösung des Problems ohne be- hördlichen Zwang. Sie führte zu einer ra- scheren Lösung und verhinderte Feind- schaften und Verhärtungen der Fronten, wie sie heute vielfach bei Umweltproble- men auftreten. Die Luftqualität entspricht wieder den Qualitätskriterien für Erholungsräume. LP, die sich in England übrigens schon bestens verkauft, beinhalten. Hochfilzen wird die einzige Station der in England hochgejubelten Band in Tirol sein, daher sollten Sie sich diesen Termin vormerken: Sonntag, 3. Juni 1984, Beginn 17 Uhr im Saal des Kulturhauses Hochfilzen. Einlaß wird schon ab 16 Uhr sein, Kartenvorver- kauf in der »Almbar« Fieberbrunn und in der Sparkasse St. Johann. Im Vorprogramm spielen dies heimi- schen Lokalmatadoren »Blue Beat«. In verschiedenen Zeitungen wurde Freitag, der 1. Juni, als Termin genannt. Beachten Sie daher bitte, daß das Konzert in Wirk- lichkeit am Sonntag, den 3. Juni 1984, über die Bühne läuft. Die »Almbar« Fie- berbrunn, über den Bezirk hinaus be- kannt für zahlreiche gelungene Show- abende, tritt als Veranstalter hervor. Or- ganisiert wurden »Stonehenge« von Paul Brecher, der sich immer wieder bemüht, gute Bands in unsere Gegend zu holen. Sensationelles Rockkonzert mit »Stonehenge« im Kulturhaus Hochfilzen
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