Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 38 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Mai 1984 Gedenkjahr 1809 - 1984 Ehrenbücher für die Opfer beider Welt- kriege und der Freiheitskriege Bei der Herbsttagung 1983 der Chroni- sten des Bezirkes Kitzbühel in Kirchdorf regte der neue Bezirksvorsitzende, Lan- desarchivdirektor in Ruhe Hofrat Dr. Ferdinand Widmoser, die Anlegung von Ehrenbüchern der Gefallenen und Opfer der beiden Weltkriege und der Freiheits- kriege durch die Gemeinde an. In St. Johann und in Kirchdorf gibt es bereits solche Ehrenbücher. In das von Frau Hofrat Rosa Widmoser - eine ge- bürtige St. Johannerin - angelegte Eh- renbuch von St. Johann konnte ich im Sommer 1983 Einsicht nehmen. Der vor 50 Jahren allzufrüh verstorbe- ne Oberlehrer Ludwig Weinold hat kurz vor seinem Tod eine lokale Kriegschronik von Kirchberg geschrieben. Eine Druckle- gung ist leider bis heute unterblieben, soll aber im Gedenkjahr 1984 nachgeholt wer- den. Als Mitglied des seinerzeitigen Krieger- denkmalausschusses habe ich eine Liste der Gefallenen und Vermißten der beiden Weltkriege und der Freiheitskriege er- stellt, die für das Ehrenmal am Kirchplatz und für die beiden Gedenktafeln in der Aufbahrungshalle verwendet wurden. Ich glaube auch, wir Kirchberger sind den Opfern dieser Kriege schuldig, daß sie in einem Ehrenbuch der Gemeinde - nach dem St. Johanner Modell - ver- ewigt werden. Anton Flecksberger, Chronist der Freiheits- kriege 1800, 1805 und 1809 Gedenkjahr 1984 Die Stachelburg in Partschins Die mit dem Prädikat »von Stachel- burg« geadelten, später in den Freiherren- und Grafenstand erhobenen Stachel er- warben 1540 die der Herrschaft Itter ge- hörige Tarrantshube in Partschins mit dem dazugehörigen Palas (Schloß) der Herren von Partschins, Annenberg und Tarrentsberg, die auch Burggrafen von Tirol waren. Johan Graf Stachelburg - der letzte seines Geschlechtes - fiel als Landes- schützenoffizier am 25. Mai 1809 am Berg Isel. In Partschins besaßen die Stachel- burg auch die ebenfalls der Herrschaft It- ter gehörige Hochhuben mit dem 1313- 1340 von Heinrich von Spaur erbauten Schloß Spauregg in Partschins. Der Gaudententurm in Partschins Im Jahre 1357 erbaute Gaudenz von Partschins, der von seinem Vater Ran- dold von Partschins drei regensburgische, später salzburgische Güter in Partschins erbte, den nach ihm bekannten Gauden- tenturm, der neben der Stachelburg und Spauregg heute noch besteht. Reste ehemaliger Türme der Herren von Gaudententurm und von Montelban finden wir im Mayrhof auf Rabland und im Mayrhof Elbian, beide Mannslehen der Herrschaft Itter, wie die Mayrhöfe Vorst, Pruk, Marpach und Rubein. Neben den versippten Partschinser, Annenberger und Tarrentsberger finden wir in Partschens auch die versippten Montelbaner, Schlandersberger und Schnalser als Lehensmänner von Itter. Anton Flecksberger Gedenkjahr 1984 Die Güter der Herrschaft Itter »an der Etsch« Der Maßnahmenkatalog des Tiroler Kulturwerkes sieht im Gedenkjahr 1984 unter anderem auch Kontakte mit Südti- rol vor. Solche Kontakte bestanden bis zum Verkauf der rcgensburg-salzburgischen Güter in Partschins an der Etsch im Jahre 1825 zwischen dem Brixental und dem Burggrafenamt. Die Vogtei über die - von den Bischö- fen Regensburg und Salzburg entlegenen - Güter an der Etsch hatten die Grafen von Tirol inne. Als Vogteizins mußte die Herrschaft Itter alljährlich 7 Sperber, zu- erst zum Burggrafenamt Tirol (bei Me- ran), später aber zum Forstmeisteramt Innsbruck liefern. Die Güter der Bischöfe von Regensburg (bis 1380) und der Erzbischöfe von Salz- burg (ab 1380) an der Etsch bestanden aus 22 Zinslehen (Huben), 6 Mannlehen (Mai- erhöfe) und dem Zollhaus an der Söll. Wann und von wem das Bistum Re- gensburg die Güter an der Etsch erworben hat, konnte nicht festgestellt werden. Erstmalig Werden sie in einer Satzung und einem Urbar des Bischofs Nikolaus von Regensburg (1313-1340) erwähnt. 1380 wurden die Güter gegen Wiederlo- sung und 1384 auf ewig an das Erzbistum Salzburg verkauft und 1803 bei der Säku- larisierung inkameriert (Rentamt Kirch- berg). Als regensburgischer Anwalt in Part- schins wird Heinrich von Annenberg (gest. 1364) und als salzburgischer Amtmann 1384 Heinrich Leuthauser genannt. Dem Gotteshaus Regensburg gehörte auch der »Hof in der Alben« (Nasserei im Zieltale), der aber an die Grafen von Tirol verliehen war. Zwei Käser daraus hatten die Burggra- fen von Tirol inne, nämlich Heinrich von Partschins (1327 Annenberg) und Gau- denz von Partschins (1357 Gaudenten- turm). Es handelt sich hier wohl um die Schwaighöfe Nasereit, Ronenwald und Klamisse im Zieltale, die je 300 Käse in das Kelleramt Tirol dienten und daher im Urbar des Amtes Partschins nicht auf- scheinen. Am 11. November 1334 verlieh Graf Heinrich von Tirol (gest. 1335) - er war auch Herzog von Kärnten und Titular- König von Böhmen und Polen - dem Ni- klas von Nazareit den Schwaighof Naza- reit als Zinslehen. Das Burggrafengeschlecht von Part- schins (1327 Annenberg, 1386 Tattants- berg) erlosch im Jahre 1695. Sie wurden von den Hendl (1615 Freiherrn, 1697 Gra- fen) beerbt. Der erste Freiherr - Ulrich Hendl - besaß 1607 den Prugghof in Partschins, der letzte Garf - Sigmund Hendl - starb 1949.. Anton Flecksberger T)ZEIN KYTBUHL4 Nachstehend geben wir aus dem Lan- desgesetzbiatt für Tirol eine Verordnung der Landesregierung vom 14. Dezember 1983 über die Behandlung und das Töten von Tieren bekannt: 1. Abschnitt Hundehaltung im Freien §1 Hunde, die hgebunden gehalten wer- den, müssen sich in einem Bereich von insgesamt 20 qm beidseitig der Lauf- vorrichtung bewegen können. Sie dür- fen nicht mit einem Würge- oder Sta- chelhalsband angebunden werden. Hunde dürfen nur auf einer mindestens sechs Meter langen Laufvorrichtung mit zwei drehbaren Wirbeln angebun- den werden. Die Verbindung zwischen dem Tier und der Laufvorrichtung muß mindestens 2,5 Meter lang sein und an der Laufvorrichtung frei gleiten können. Die freie Bewegung des Hun- des muß beidseitig der Laufvorrich- tung gewährleistet und die Gefahr einer Verletzung des Hundes ausgeschlossen sein. Dem Hund muß eine ausreichend große wetterfeste Hütte zur Verfügung ge- stellt werden, die er jederzeit ungehin- dert aufsuchen kann. §2 Bei Zwingerhaltung muß neben einer ausreichend großen wetterfesten Hütte dem Hund eine Grundfläche von 7 qm zur Verfügung stehen. Im Zwinger darf der Hund nicht ange- bunden gehalten werden. Mindestens eine Seite des Zwingers muß dem Hund eine Sicht nach außen ermöglichen. §3 Der Tierhalter hat dafür zu sorgen, daß der Hund täglich gefüttert und mit fri- schem Wasser getränkt wird und daß auf sein Befinden geachtet wird. Er hat zudem täglich dafür zu sorgen, daß sich die Anhängevorrichtung und der Zwinger in ordnungsgemäßem Zustand befinden. Bei angebundenen oder im Zwinger ge- haltenen Hunden muß für einen tägli- chen freien Auslauf von mindestens ei- ner Stunde gesorgt werden. Hochträchtige Hündinnen, säugende Hündinnen und kranke Hunde dürfen nicht angebunden gehalten werden. 2. Abschnitt Schlachten und Töten von Tieren §4 1. Das Schlachten von Tieren darf unbe-
< Page 38 | Page 40 >
< Page 38 | Page 40 >