Kitzbüheler Anzeiger

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LANDTAGSWAHL - ERINNERN SIE SICH: Wer setzt sich für Gerechtigkeit im Grundverkehr in Tirol für alle ein? UNSER DILLERSBERGER DAHER AM 17. 6. 1984 - FPÖ TIROL - LISTE 3 Kitzbühel und die Entwicklung des militärischen Skilaufes Aus: Ski-Chronik 1908/09 - Jahrbuch des mitteleuropäischen Ski-Verbandes - von Georg Bilgeri Militärische Skiibungen in Kitzbühel. Vorne mit Karte der Leiter Oberleutnant Georg Bilgeri; neben ihm Generalmajor Emil Herzberg, Brigadier von der 121. Kaiserjäger- brigade, Salzburg, zuletzt in Trient Garn isonskommandant und Kommandant der Lan- desschützen, Kaiserschutzen. Ausgezeichnet mit dem »Eisernen Kronen-Orden« gefal- len am 29. August 1914 in der Schlacht bei Lemberg. Georg Bilgeri, Ehrenmitglied des Kitzbüheler Skiklubs, starb am 4. Dezember 1934 als Regierungsrat und Oberst in Ruhe während eines Skikurses am Patscherkofel. Samstag. 26. Mai 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 fuhr mit kleinen Buben huckepack über steile Lehnen bergab. Im März 1893 faßte ich die Idee, das 1998 m hohe Kitzbüheler Horn zu bestei- gen. Ich ging eines Tages (es war der 15. März) mittags 12 Uhr hinauf, die Skier auf dem vereisten meist 45 Grad geneigten alten Weg stets an den Füßen, die Nase den Skispitzen nahe, um das Zurückglei- ten zu vermeiden. Nur einem Freunde gab ich geheimen Auftrag, mich suchen zu lassen, wenn ich bis 5 Uhr nicht zurückge- kehrt sei. Ich war aber schon in drei Stun- den oben und in einer Stunde herunten. Nie wieder schaffte ich in den langen Jahren (und ich war in einem Winter 26mal mit Skiern auf dem Horn) die prächtige Strecke Gipfel—Trat talpe (450 Meter Hö- hendifferenz) in der kurzen Zeit wie da- mals. Das kam wohl daher daß ich Bögen nur als Ubungsterrain-Kunststücke be- trachtete und machte. Einige ältere Herren fingen ein paar Wochen nach mir an, mit Skiern in dem Schnee zu trampeln, steckten aber nichts auf, während im Winter 1893/94 sich schon ein ganz respektabler Kreis Skika- meraden um mich schloß und jeden Nach- mittag zusammenführte. Es wurde sehr viel auf schönes Fahren gehalten und jede auf unsere im Sonnenschein glänzenden Spuren hoch oben in den Berglehnen und ertrugen die drückenden Eisgallen am Ze- henriemen, den hohen Eiskothurn am Absatz und das fortwährende Herausrut- schen aus unserer Meerrohrbindung. Lange ging es so in voller Freizügigkeit und wir hielten den Versuchen, einen Ver- ein zu gründen und Wettläufe zu veran- stalten, tapfer stand. Dann fingen die englischen Gäste, die bisher nur Schlittschuh liefen und Schlit- tenpartien machten, an, bei uns Skilaufen zu lernen. Es kamen auch einzelne von München und Wien, militärische Skikurse wurden abgehalten und unsere »Muster- spuren« gingen in dem Chaos der übrigen so auf, wie unser freies Sportleben in Vereins- und Verkehrspflichten. Es ist wohl nicht dankbar von uns, wenn wir et- was wehmütig an die alten Zeiten den- ken.« 4 . • Wochenblatt fur den Bezirk Kitzbühel • • Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesell- schaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- Ort: Kitzbühel, Herstellungsort: Wörgl. Her- steller: Druckhaus Wörgl, Alfred Burgstal- 1er, Wörgl, Peter-Rosegger-Straße 3. Redak- tion: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinter- stadt 17, Tel. 053 56 / 2236. (Auszüge): Die Skier wurden von der Wiener Firma Thonet, das Paar zu 4 Gul- den, ohne Bindung, Esche oder Buche, bezogen. An Stelle der teuren Seehundfel- le verwendete man behaarte Schweinsfel- le. Di Instruktion wurde nach dem Lehr- buch »Alpine Skilauf-Technik Zdarsky« durchgeführt. Bei der Ausbildung wurde der Skistock grundsätzlich weggelassen, um die Leute geschmeidig zu machen, und erst bei Hochgebirgstouren wurde der Stockei:isatz geübt. Jenen Soldaten, die zur dauernden Beurlaubung kamen, wur- de ab 1901 das von ihnen benützte Paar Skier kostenlos überlassen, damit sie in ihren zivilen Vehältnissen zu Hause den Skilauf weiter ausüben und in ihrer Hei- mat einführen können. Die Erfolge bewogen den damaligen Regimentskommandanten der Tiroler Kaiserjäger, Oberst Hermann Roschatt, 1902 ein Skidetazhernent aufzustellen. 1904 wurde ein F:iiirungsskikurs in den Kitzbüheler Alpen unternommen. Am 4. Februar 1904 traf das Skidetachement in Fieberbrunn ein. Am ersten Übungstag bestieg diese Abteilung mit Skiern den Wildseeloder und fuhr am folgenden Tag zur Unterraintalalpe ab, stieg auf das Kitzbüheler Horn wieder auf, wo die Ski- soldaten unter der Führung von Bürger- meister Franz Reisch »und seinen Skijün- gern« erwartet wurden. Reisch ließ vom Horngipfel zwei Abfahrtsspuren legen, ei- ne für Geübtere, die zweite für Anfänger. Nach viertägigen Skiübungen gegen die Ehrenbachhöhe marschierte Bilgeri mit seinen Soldaten über das Henntaljoch nach Saalbach, tags darauf über die Schmittenhöhe nach Zell am See, am sechsten Tag auf den Hundstein und am siebten über den Ochsenkopf nach Dien- ten und Mitterberg. Der letzte Tag brach- te die Besteigung des Hochkönigs und die Abfahrt nach Bischofshofen. Erster Militärskiwettlauf in Kitzbühel Nachdem sich der erste Führungskurs in den Kitzbüheler Alpen bewährt hatte,
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