Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 2. Juni 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Kaufmännische Berufsschule Kitzbühel erfolgreich Die Kaufmännische Berufsschule Kitz- bühel kann seit Jahren große Erfolge beim Berufswettbewerb der kaufmänni- schen Jugend Osterreichs verzeichnen. Fast »traditionell« sind Landessiege in einzelnen Klassen, die Schule registrierte aber auch schcn Bundessieger und Teil- nehmer am Europawettbewerb. Beim 34. Berufswettbewerb, der von der Gewerkschaft der Privatangestellten organisiert wurde, erreichten zwei Schüler den Landessieg und damit die Teilnahme an der Endrunde in Wien. Landessieger wurden Siegfried Angermann aus Kirch- Im berg (Schulstufe 1) sowie Sabine Stolz- lechner aus St. Johann (Schulstufe 2). Beim Bundeswettbewerb in Wien er- reichten beide in ihrer Klasse den zweiten Platz. Beide lagen sehr knapp hinter dem Klassensieger und hatten hinter sich einen Respektabstand zu den Drittplazierten. Die Teilnehmer waren einige Tage Gäste in Wien und wurden u.a. auch von Bun- despräsident Dr. Kirchschläger empfan- gen. Zu dem großen Erfolg die besten Wün- sche für Lehrlinge, Lehrbetriebe und Schule! Toni Pletzer. 34. Berufswettkampf der kaufmännischen Jugend Österreichs. Die Vizemeister Sabine Stolziechner und Siegfried Angermann mit BD Leo Tschurtschenthaler. Bild: Werner Nessizius Pletzer Toni ist nicht mehr »Ein Leben für die Musik« Eineinhalb Monate vor seinem 70. Ge- burtstag verstarb nach langem, geduldig ertragenem Leiden, der pensionierte Post- beamte und »Musikant aus Leidenschaft« Anton Pletzer in St. Johann in Tirol. Er, der bereits mit sieben Jahren mit der diatonischen Zugin umzugehen ver- stand, der die St. Johanner Turmbläser gründete und Obmann der »Lustigen Dorfmusikanten« war, war wohl das, was man unter Kamerad und Familienvater schlechthin verstand: verantwortungsbe- wußt, fleißig und mit Fröhlichkeit be- seelt! Musik umspannte sozusagen seinen Lebensbogen. Mit 14 Jahren begann er 1928 bei der Blasmusikkapelle seiner Heimatgemeinde Fieberbrunn. Als er 1938 nach St. Johann übersiedelte, trat er der hiesigen Bundes- musikkapelle bei und erarbeitete sich als Baßflügelhornist einen weitum geschätz- ten »Klang«. Selbst in den schweren Kriegsjahren von 1939 bis 1945 hörte To- ni nicht auf zu musizieren. Er hat sogar an der Front eine Männergesangsgruppe ins Leben gerufen und bereitete so seinen Kameraden viel Freude. Weitere Marksteine seines musikali- schen Lebens: Insgesamt seit 56 Jahren Blasmusiker, Ehrungen vom Blasmusik- verband Tirol für 25- und 40jährige Ver- dienste um die Blasmusik, seit 1932 Kir- henchormitglied, dort für 50jähr:ge Mit- gliedschaft ausgezeichnet und wie schon eingangs erwähnt, Gründer der St. Johar- ner Turmbläser 1964, sowie Obmann der St. Johanner Dorfmusikanten seit 1975 und Mitbegründer der St. Johanner Hilfs- gemeinschaft. Nebenbei war Toni fast ein ganzes Leben lang «Dei verschiedenen Tanzkapellen tätig, zuletzt von 1958 bis 1972, sicher noch vielen in Erinnerung, beim »Fidelen Kleeblatt« von St. Johann. Pletzers Instrumentenpalette reichte vorn Baßflügelhorn über Posaune, Klarinette, Harmonika, Gitarre bis zu Saxophon. Er war nicht nur eine Stütze als Bläser, son- dern auch als Kamerad beispielgebend. Bei vielen Wanderungen in seine geliebte Bergwelt mit seinem Bruder Schors:h und seinen Freunden waren die Ins:rumente stets im Rucksack - und nicht selten er- tönten schöne Weisen zu Tal. Beruflich hatte Toni, Pletzer nach kur- zer Tätigkeit bei der Wieshofermühle ab Juni 1938 bei der Post in St. Joharn »ge- dient«, wo er im Oktober 1974 in den Ru- hestand ging. Neben den vielfältigen musikalischen und dienstlichen Verpflichtungen fand er auch noch Zeit, für seine Familie liebevoll zu sorgen und sich ein eigenes Heim zu schaffen. Ein erfülltes Dasein im Zeichen der Seinen und der Musikanten. Lieber Toni, allzufrüh mußtest Du nach schwerem Leiden von Deiner Fami- lie, Deinem Heim, Deinen gelieb:en Ber- gen und von all Deinen Freunden gehen. Möge Dir der Herrgott drüben so viel Freude schenken wie Du sie hier Deinen Mitmenschen bereitet hast. Trost möge der Herrgott Deiner schwegeprüften Frau Burgi und Deiner ganzen, großen Familie spenden. In immerwährender dankbarer Erinnerung Deine Dorfmusikanten
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