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Seite 20 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 9. Juni 1984 Umweltanwalt für alle Bezirke Tirols Plöckentunnel kein Wahlkampfthema Heinz Leitner Kandidat für die Landtagswahl 1984 auf der Liste 2 Heinz Leitner aus Jochberg, verheira- tet, Vater zweier Kinder, ist Kandidat für die Landtagswahl am 17. Juni 1984. Er- lernter Beruf HTL-Techniker, derzeit Se- kretär der SPÖ, setzt sich als Gemeinde- rat in Jochberg seit 1980 für die Bürger dieses Dorfes ein. Als Umweltschutzrefe- rent der Gemeinde kämpft er seitdem um das Bewußtsein bei den Verantwortlichen und Bewohnern für eine saubere Umwelt zu erhöhen. Eine Umwelt, welche wir heute zerstören, ist die Umwelt unserer Kinder. Daher fordert Leitner einen Um- weltschutzanwalt für alle Bezirke unseres Landes, mit Sitz in der Raumordnungs- kommission, Bürgermeisterkonferenz und allen Gremien, die mit der Umwelt in einer Beziehung stehen. Zu den »Grünen« grenzt sich Leitner klar ab: »Diese gehen mir zu oft nach dem Florianiprinzip vor. Nur kritisieren ohne konkrete Vorschläge und Lösungen anzubieten ist mir zu we- nig. Die Wirklichkeit und Zusammenhän- ge für Entscheidungen muß man ebenso sehen wie die Umweltschäden. Die »Grü- nen« sind mir zu weltfremd!« Klar ist, daß wir mit unserem Boden, unserem Wasser und unserer Luft in der Zukunft sorgsamer umgehen müssen. Schluß mit dem Zubetonieren unserer Tä- ler durch neue Nord-Süd-Straßen. »Nein« zum Plöckentunnel und »Nein« zum Mehr an Schwerlastverkehr, durch unser Land. Viel zu wenig geschieht seitens des Lan- des dagegen für den Bau von erschwingli- chen Wohnungen für junge Menschen. Ebenso glaubt Leitner, muß in der Politik mehr Sauberkeit und Bürgernähe Einzug halten. Schluß mit Freunderlwirtschaft und Privilegienhamsterei. Das Land Tirol Der Juni-Clubabend der Kitzbüheler Curler findet im Hotel »Austria« am Schwarzsee statt. Termin ist diesmal Frei- tag, der 8. Juni - also ausnahmsweise ei- ne Woche später als normal. Grund dafür war die Generalversamm- lung, man wollte die beiden Veranstaltun- gen etwas weiter auseinander rücken. Ab Juli ist dann wieder regelmäßig der erste Freitag im Monat »Curler-Abend«. Bei dieser Gelegenheit möchte der KCC seine Mitglieder auch nochmals daran er- innern, daß ab sofort Einladungen zu in- ternationalen Turnieren im Lebensmittel- geschäft Wieser, Ehrenbachgasse, auflie- gen und dort auch Meldekarten abgeholt werden können. Mannschaften, die sich zur Teilnahme Heinz Leitner, SPÖ-Kandidat. Kitzb,Eieler Fotohaus Kurt Lazzan soll endlich jene Maßnahmen, welche die Bundesregirung bereits beschlossen hat (Kürzung des arbeitslosen Einkommens für Politiker), auch beschließen. Eine hö- here Förderung seitens des Landes für die Abwasserentsorgung für die Bildung überregionaler Müllverbände, für die ar- beitenden Menschen: Da; mit jenen 180 Millionen Schilling, die das Land Tirol heuer mehr vom Bund bekommt. GR Leitner: >Wir ‚rauchen neue Ideen, wir braucher Leute, die s:ch etwas trauen und mehr an die Leute denken, die in unserem schönen Land leben!« an furnieren im Ausland anmelden, wer- den gebeten, dies Sportwart Ludwig Kar- ner bekannzugeben. Mixed-Turnier beim Tennisclub Kitzbühel Der Tenni3club Kitzbüliel veranstaltet vom 16. Juni bis 8. Juli ein Mixed-Tur- nier, zu dem alle interessierten Tennis- spieler herzlich eingeladen sind. Die paarweisen Meldungen sind läng- stens bis 15. Juni an den TC Kitzbühel, Tel. 4320, Sekretariat, zu richten. Das Nenngeld beträgt für Clubmitglie- der S 100.—, für Nichtmitglieder S 200.— pro Paar. Der Sportausschuß des TCK hofft auf rege Teilnahme an diesem Mixed-Turnier. Verschiedene Aussagen in Wahlbro- schüren usw. erfordern eine Klarstellung: Bereits am 28. August 1971 machte ich in einem Zeitungsartikel auf verschiedene Probleme im Zusammenhang mit dem Bundesstraßengesetz 1971 aufmerksam, u.a. auf die geplanten Schnellstraßen S 12 (Wörgl - Lofer) und S42 (Going - Kitz- bühel), damit in Verbindung ein zu erwar- tender Güterschwerverkehr auf der Stra- ße. Der Schutzverband eröffnete 1973 ei- nen umfangreichen Schriftverkehr, u.a. mit dem damaligen Bautenminister Mo- ser, und verwies deutlich auf die negati- ven Auswirkungen für die Bezirke Kitzbü- hel und Kufstein, falls der Plöckentunnel gebaut würde. Bis 1977 verschwiegen alle politischen Parteien Tirols dieses Thema, und im gleichen Jahr beschloß der Tiroler Landtag mit nur einer Gegenstimme, sich am Bau dieses Tunnels mit 20 Millionen Schilling zu beteiligen - und dieser Be- schluß wurde bis heute nicht widerrufen. In einer Wahlwurfsendung des Herrn Landeshauptmann-Stellvertreters Ernst Fili erwähnt er wohl die Allemagna und die Schnellstraße Mailand - Ulm, sagt aber kein Wort zum Plöckentunnel, ob- wohl nur dieser aktuell ist. Der Schutzverband protestiert seit Jah- ren und vehement bei allen maßgeblichen Politikern des Bundes und des Landes ge- gen den Bau dieses Tunnels, weil er kata- strophale Auswirkungen für den Lebens- raum und die Existenz der in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein lebenden Men- schen haben muß. Die Wünsche der Staa- ten nördlich und südlich Osterreichs an noch mehr Güterverkehr auf der Straße können für uns nicht bestimmend sein. Tatsachen sind: Kufstein hat die stärk- ste Stickoxydbelastung des Unterinntals. Der Wald stirbt! Es ist erschütternd, wie der Wald im Wipptal entlang der Bren- nerautobahn zugrunde geht. Ein Fernla- ster macht gleich viel Lärm wie 10 PKW! 50% des Fernlasterverkehrs rollt durch Tirol während der Nacht. Der Straßenver- kehr liefert 65 Wo der Stickoxydemissio- nen. Seit der Eröffnung des Arlbergtun- nels hat sich die Lawine der Fernlaster vervielfacht, der Ost-West-Verkehr rollt mit täglich 1500 LKW von Wörgl bis zum Deutschen Eck. Hier hilft kein Nacht- fahrverbot, keine dritte Spur, keine S 12 in diesen engen Tälern, denn der Lärm steigt bis zu den Jöchern, die Schadstoffe sammeln sich gemeinsam mit der Salz- streuung und dem riesigen Ausstoß der Großraumflugzeuge, die auf zwei Luft- straßen über die beiden Bezirke fliegen, vergiften die Luft und vernichten die Wäl- der. Würde der Plöckentunnel gebaut, käme ein Teil des Nord-Süd-Verkehrs, man kann täglich mit 1500 LKW rechnen, also ab Wörgl bis St. Johann 3000 Fernla- ster (!)‚ durch unseren Raum. Dr. Kirchmeyr, Obmann des Schutzverbandes Curlingclub Kitzbühel: Clubabend der Curler im Hotel »Austria« am See
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