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Seite 28 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Juni 1984 Reinhard Haggenmüller, dreifacher Slaatsmeister und bester Segelflieger der Nation. Foto: Dr. Feisch schweigt dabei die harte Arbeit, ohne die solche Erfolge undenkbar sind. Neben einem laufenden körperlichen Training (die Piloten verlieren pro Flug bis zu 3 kg an Körpergewicht), hat er über alle seine Wettbewerbsflüge genaue Auf- zeichnungen geführt und jeden Fehler analysiert. Das sind die wahren Stufen zum Erfolg. Und noch etwas macht diese Überle- genheit aus, ich spür es deutlich beim In- terview: Reinhard ist innerlich stärker, überzeugender, reifer, klarer in der For- mulierung, selbstbewußter. Der Siegeswil- le ist stärker. Reinhard: »Ich habe das schon gespürt, als ich nach Pinkafeld zur Meisterschaft fuhr!« »Gleich am 1. Wettbewerbstag gab es durch den Föhn einen regelrechten Sturm. Es hat uns im Flugzeug hin- und herge- beutelt, daß ich laufend die Gurten nach- ziehen mußte. Einmal hat es mir trotz stärkster Gegensteuerung die rechte Trag- fläche aufgestellt, daß ich fast eine Rolle machte. Durch diese Beanspruchung zeig- ten die Tragflächen feinste Risse im Au- ßenlack!« u- ßenlack!« Trotzdem flog Reinhard wei- ter. Umgedreht hat an diesem Tag der ehe- malige Staatsmeister im Segelkunstflug Sigi Puch. Es läßt sich denken, wie arg dieser Tag war. Reinhard: »Dabei glauben viele, daß wir nur im Cockpit sitzen und im Del- phinflug langsam auf- und abschweben - dort ein bisserl ziehen und da a bisserl fo- tografieren!« Nach dem 1. Tag war noch Dr. Häm- merle vorne. Am 2. Tag raste Reinhard mit 107 km/h Schnitt einen 300 km Ziel- Rückkehrflug trotz Föhnsturm ab, war unschlagbar, übernahm die Spitze und hielte diese bis zum Schluß. Bei 7 Wettbewerbstagen erreichte er vier Tagessiege und war viermal schneller, als die offene Klasse mit ihren Superma- schinen Nimbus 3 und ASW 22. Reinhard: »Es ist eigenartig, aber über meinen ersten 500-km-Flug vor mehr als 15 Jahren habe ich mich mehr gefreut, als über diesen Staatsmeisterschaftssieg! « Daß das nicht so ist, sondern reine Be- scheidenheit aus ihm spricht, beweist das Gespräch mit Reinhards Mutter: »Als er diesmal nach Hause kam, haben seine Augen richtig geleuchtet. Dann gratulier- ten ihm noch zwei seiner letzten Schüler. Da habe ich gespürt, daß ihm das richtig ans Herz geht!« Bescheidenheit wird unseren Reinhard immer auszeichnen. Wäre er ein Fußbal- Die »Liste für ein anderes Tirol« will ohne den dürren Zeigefinger der Ideologie auskommen. Diesmal nicht »links« oder »rechts«, sondern »oben« und »unten«! Wir wollen keine Versprechungen abge- ben, sondern gemeinsam mit unseren Wählern, mit all jenen, die sich betroffen fühlen, gegen Umweltbelastungen, Büro- ler oder Skifahrer, dann würden die Re- porter hin- und herschwanzeln und die Sponsoren und die Politiker um ein ge- meinsames Foto vor Landtagswahlen bit- ten. Aber a Segelflieger - na ja. Als ich Reinhard bitte, die drei Staats- meisterpokale in die Hand zu nehmen und ebenso die drei Medaillen, ist ihm das gar nicht recht. Er murmelt etwas von »auf- bischt« und treibt mich zur Eile an. Foto- grafieren mußte ich ihn im hintersten Eck, damit ihn ja niemand sieht. Rein- hard, das macht Dich sympatisch! Und so soll es auch bleiben. Reinhar1s weitere Ziele: 12. bis 15. Juli 1984: Segelkunstflug. meisterschaften bei uns in St. Johann. Es treten die besten Kunstflieger Österreichs und Deutschlands an. Für Zuschauer be- reiten wir ein eigenes Rahmenprogramm vor - nähere Informationen folgen noch. 28. Juli bis 9. August: Vorweltmeister- schaften in Riebi/Italien und Qualifika- tion für die Weltmeisterschaften 1985 September 1984: 1. Europameister- schaften im Segelkunstflug in Paderborn. Reinhards größter Wunsch: »Ich habe meine Familie seit 5 Wochen nicht mehr gesehen. Meine Tochter Astrid (3 1/2 Jahre) verlernt langsam den Tiroler Dia- lekt und sagt »zappenduster« wenn sie »dunkel« meint!« Lieber Reinhard! Der Vorstand und al- le Deine Klubkollegen gratulieren Dir herzlichst zu diesem Erfolg. Gerade in der derzeitigen Situation unseres Klubs helfen uns Deine Erfolge sehr. Durch Deine Lei- stungen sind wir heute der erfolgreichste Segeifliegerklub Tirols und einer der be- sten Osterreichs. Glück ab, gut Land! Dr. Horst Feisch im Namen de5 Vorstandes und aller Klubkollegen. kratie und Parteibuch-Demokratie antre ten. Alle diese Probleme .werden wir sichei nicht auf einmal lösen können. Wir können und wollen nur ein verlän gerter Arm im Tiroler Landtag und da: Sprachrohr aller Betroffenen und Ohn mächtigen landauf und landab sein. Gemeinsam und miteinander. »Liste für ein anderes Tirol« Reinhards Mutter: »Noch nie hat er so ge- strahlt, wie diesmal nach der Staatsmei- Die Bezirkskandidaten, von links: Ernst Stöckl, St. Johann, Mag. Max Purstl, St. Jo- sterschaft«. Foto: Dr. Feisch hann, Hans Ehammer, Oberndorf und Erwin Sammer, St. Johann i 1 1
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