Kitzbüheler Anzeiger

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Hier im Bild die Trasse der Transalpinen Ölleitung (TAL) bei Kitzbühel mit Wildem Kaiser im Hintergrund. Es ist nur ein »Marker« am Wegrand zu sehen. Durch diese Landschaft fließen unsichtbar, lautlos und sicher bis zu 100.000 m 3 Mineralöl pro Tag - hierfür müßten 5.000 bis 10.000 Tankwagenzüge täglich verkehren. Seite 6 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 16. Juni 198 braucht, was kommende Generationen erst erarbeiten müssen. Besonders gefähr- lich: die Regierung spekuliert mit Unver- ständnis der Staatsbürger »hohen Zahlen gegenüber«. 10.000 oder 100.000 Schil- ling sind noch vorstellbar. Doch bei einer Million wird's schon schwierig. Wer weiß jedoch, was die rund 400 Milliarden Schulden bedeuten? Zur Einleitung der interessanten Veran- staltung hatte Tirols Wirtschafts-Landes- rat Christian Huber die für alle Bürger überschaubare Tiroler Wirtschaftspolitik in Erinnerung gerufen, aufgezeigt, was das Land für die Wirtschaft und die Tiro- ler Arbeitnehmer tut, um dort etwas hel- fen zu können, wo die Regierungspolitik versagt. Den beiden Referaten folgte eine länge- re Diskussion, wobei durchwegs alle An- fragen an den Wiener Vizebürgermeister gerichtet wurden. Zur Energiepolitik kamen Anfragen (Handelsminister Steger hat immer noch kein Energiekonzept entwickelt), was Bu- sek zu Zwentendorf meint (bereits veralte- te Technologie und noch immer kein Ab- nehmer der abgebrannten Brennstäbe), warum die Verhandlungen in Wien ge- scheitert sind (Bgm. Gratz wollte, doch seine Partei ließ ihn nicht). Mehrere Anfragen kamen zur Frage Pfusch (hier entgeht dem Staat viel Geld, doch in erster Linie ist unser Steuersystem schuld daran), zur Problematik der Gast- arbeiter, zum Sondermüll (eine heikle Frage, denn Österreichs Regierung hat weder ein Konzept geschweige denn eine Verwertungsanlage). Aber auch die 35-Stunden-Woche stand im Mittelpunkt der Diskussion (eine linea- re Verkürzung ist in Osterreich einfach nicht möglich, denken wir nur an die Dienstleistungsgewerbe, Fremdenver- kehr, Krankenhäuser etc. Eine generelle Lösung ist undurchführbar, man wird diese Frage sehr selektiert angehen müs- sen. Heute jedoch kann und darf die Fra- ge nicht aktualisiert werden, wollen wir unserer Wirtschaft nicht noch mehr Schwierigkeiten auflasten.). Steuerfragen, die Budgetsanierung, Kürzung der Staatsausgaben und andere Angelegenheiten waren weitere Diskus- sionspunkte. »Die Politik muß ehrlicher werden, we- niger versprechen, das wenige aber hal- ten, muß unsere Maxime sein«, meinte Busek abschließend zu den Anfragen in Richtung dieser Anfragen. Geleitet hatte die Diskussion der BO- Stellvertreter, Bezirksobmann Stadtrat Jakob Lackner, der auch das Schlußwort sprach und nochmals die Bedeutung des Die Transalpine Ölleitung (TAL) wurde vor 20 Jahren im Auftrag von mehreren internationalen Ölgesellschaften gegrün- det. Aus diesem Anlaß hielt der interna- tionale Aufsichtsrat der drei TAL-Gesell- schaften in Italien, Osterreich und Deutschland am 23. Mai 1984 eine Auf- sichtsratssitzung in Innsbruck ab. Dabei wurden die leitenden Herren der interna- tionalen Mineralölfirmen vom Landes- hauptmann von Tirol und dem Inns- brucker Bürgermeister empfangen. Die TAL hat während der Bauzeit von 1965 bis 1967 in Osterreich nach heutigen Baupreisen 11 Milliarden Schilling inve- stiert, davon allein in Tirol ca. 7 Milliar- den. Im Zuge des Baues der TAL wurden damals auch nach heutigem Geldwert ca. 700 Millionen Schilling für Fluß- und Wildbachverbauungen ausgegeben. 1967 wurde die TAL in Betrieb genommen und 17. Juni für Tirol, darüberhinaus aber für ganz Osterreich unterstrich. An der Veranstaltung nahmen auch die Abgeordneten Paul Landmann und Fritz Astl, Kitzbühels Bürgermeister Hans Brettauer sowie Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner und Georg Höck teil. Mit Dr. Busek stellte der Wirtschafts- bund Kitzbühel wieder einen seiner Spit- zenpolitiker vor und das große Interesse der Teilnehmer an der Veranstaltung zeigt die große Beliebtheit des früheren Wirtschaftsbund-Generalsekretärs und heutigen erfolgreichen Vizebürgermei- sters der. Bundeshauptstadt Wien. hat seither ca. 400 Millionen Tonnen Mi- neralöl transportiert. Davon gingen ca. 100 Millionen Tonnen in den Raum Karlsru- he, ca. 200 Millionen Tonnen nach Bay- ern und ca. 100 Millionen Tonnen an die Adria-Wien-Pipeline (AWP) zum Weiter- transport nach Schwechat bei Wien. Für diese Menge hätte man - je nach saisona- ler Auslastung der Pipeline - täglich 5.000 bis 10.000 Tankwagenzüge führen müssen. Das ist mehr als an Spitzentagen auf der Brennerautobahn verkehrt, sodaß man hierfür eine eigene Autobahn über die Alpen gebraucht hätte. Die TAL be- wältigt diesen Transport ohne die unange- nehmen Randerscheinungen des Auto- bahnverkehrs ruhig, unsichtbar und um- weltfreundlich, es hat sich seit Inbetrieb- nahme 1967 auch kein Ölunfall ereignet. Auf diese Tatsache wies auch Landes- hauptmann Walinöfer in seiner Anspra- Dipl.-Ing. Franz Cervinka, Hartsteinwerk Kitzbühel GmbH Als in der Wirtschaft Tätiger weiß ich, daß auf Dauer nur eine Politik Aussicht auf Erfolg hat, die die Wirtschaftsgrenze beachtet. Verstöße dagegen führen zu Pleiten und damit zum Verlust von Arbeitsplätzen. Aus diesem Grunde vertraue ich der t$vp. 20 Jahre Transalpine Ölleitung - Musterbeispiel für umweltfreundlichen Transit TAL transportiert zwei Drittel des österreichischen Mineralölbedarfs
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