Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 46 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Juni 1984 daß zwar eine Menge Zeit, Arbeit und Ge- schicklichkeit dafür investiert werden muß; aber es geschieht nicht um eines ma- teriellen Gewinnes willen, sondern um dem Alltagsleben Sinn, Freude und Deu- tung zu geben. Dies alles bisher Genannte schafft eine Lebensqualität, die nicht von einer ständi- gen Steigerung des Lebensstandards ab- hängig ist und die darum ein gutes Gegen- gewicht gegen die hemmungslose Ausbeu- tung der Umwelt und den Streß eines nim- mersatten Gewinnstrebens darstellt. Des- halb gebührt meiner Ansicht nach dem ORF ein ganz besonderer Dank, daß er diese Dinge über seine Landesstudios be- sonders pflegt und fördert. Was du ererbt von deinen Vätern Allerdings besteht auch die Gefahr, daß die genannten Kulturgüter oft nur noch um des Fremdenverkehrs willen gepflegt und dabei oft verkitscht und verschnulzt werden. Deshalb sollten vor allem die Blicke unserer Jugend und ihr Interesse nicht nur auf' alles Neuartige und Fremd- ländische gerichtet werden; sondern viel- mehr von allen Verantwortlichen liebevoll auch auf das überlieferte Kulturgut, nach dem bekannten Goethewort »Was du er- erbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen«. Mir selbst war es stets ein Anliegen, seit meiner Übersiedlung nach Tirol vor 16 Jahren, auch unseren Gästen etwas von diesem eigentlichen Tirol zu sagen und zu zeigen, und so habe ich dies innerhalb ei- nes Jahrzehnts mit 600 Lichtbildervorträ- gen in vielen Orten des Bezirkes Kitzbühel bis hin nach Kössen und die Wildschönau getan und dabei über 37.000 Menschen er- reicht. All dieses reiche Kulturgut, gepaart mit einem starken Freiheitswillen und einem gewissen Stolz auf die eigene Art der Le- bensgestaltung waren es wohl auch, die die Tiroler i.J. 1809 Gut und Blut einset- zen ließen, um sich nicht der französisch- bayrischen Fremdherrschaft beugen zu müssen. Die damals gebrachten Opfer wären aber umsonst gewesen und das heu- rige Gedenken daran zwecklos, wenn un- sere Generation weder willens noch fähig wäre, die überkommene Lebensart fort- zusetzen und die tirolerische Volkskultur weiter zu tradieren. Deshalb habe ich es auch in meinen zahlreichen Vorträgen niemals versäumt, auf Andreas Hofer und den Tiroler Frei- heitskampf hinzuweisen, ebenso wie auf die Bedeutung des Verlustes der Provinz Südtirol, wo ja um das »Schloß Tirol« herum die ehemalige Grafschaft »Tyrol« den historischen Beginn des Landes Tirol gebildet hat. Und ebenso auf das Tiroler Schützen- wesen, das ja neben dem sportlich betrie- benen Schießsport in besonderer Weise das Geschichtsbewußtsein der Tiroler und damit ihre Identität pflegt und nahezu das gesamte öffentliche Leben begleitet. Das war meine Liebeserklärung an Ti- rol und das Tirolertum. Das Sprichwort sagt: »Liebe macht blind«, und daher mag es wohl gekommen sein, daß in mei- nem Artikel alle Hinweise auf Mängel und Schwächen, wie sie jedem Menschen und Volk anhaften, fehlen. Doch möge Aktuelle Fragen der Agrarpolitik und der Interessensvertretung. Umfangreiches In- formations- und Schulungsprogramm. Bewährte Zusammenarbeit zwischen den Funktionären und der Bezirksleitung. Die Bezirksleitung des Tiroler Bauern- bundes hat während der Wintermonate wiederum ein umfangreiches Veranstal- tungsprogramm durchgeführt. Im Vor- dergrund stand dabei eine entsprechende Information, Aus- und Weiterbildung der Mitglieder und spezielle Schulungen für die Funktionäre. Neben den Bauernbund- versammlungen, Ortsbauernratssitzungen und verschiedenen Funktionärsschulun- gen haben sich die Gebietsbesprechungen mit den örtlichen Mitarbeitern besonders bewährt. Aus den Berichten der Gebiets- und Ortsbauernobmänner war die -um- fangreiche und verantwortungsvolle Ar- beit der Funktionäre ersichtlich. Die Bau- ernbundfunktionäre sind im Gemeindege- schehen und in der Kommunalpolitik, in den genossenschaftlichen Einrichtungen und in den verschiedenen landwirtschaft- lichen Organisationen, wie Viehzuchtver- eine, Maschinenringe, Weg- und Agrar- gemeinschaften erfolgreich tätig. Das ge- diegene Fachwissen, das große Verant- wortungsbewußtsein und die Einsatzbe- reitschaft werden von der gesamten Be- völkerung geschätzt. Bei der Darstellung der vordringlich- sten Aufgaben und Anliegen stand die Sorge um die wirtschaftliche Weiterent- wicklung in der Landwirtschaft im Vor- dergrund. Wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Einkommenssituation sind dringendst erforderlich. Im Hinblick auf die zur Zeit laufenden Marktord- nungsverhandlungen wurden den Fragen Verbesserung der Milchmarktordnung und die Bewältigung des Viehabsatzes be- sonderer Vorrang eingeräumt. Die Berei- nigung der bestehenden Härtefälle, insbe- sondere im alpinen Grünlandgebiet ist ei- ne der wichtigsten Voraussetzungen zur Existenzsicherung vieler Bergbauern. Be- dingt durch die guten Erntejahre, aber be- sonders durch die Marktbeschränkung bei der Milch aufgrund der bestehenden Milchmarktordnung hat sich die Produk- tion verstärkt auf die Mast und Aufzucht verlagert. Für den Hauptviehabsatz in den Herbstmonaten besteht daher eine be- rechtigte Sorge. Außer den vorrangigen Problemen im Zusammenhang mit der Preis- und Absatzsituation als wesent- lichstes Einkommenskriterium befaßten sich die Funktionäre mit der Durchfüh- rung der noch fehlenden infrastrukturel- len Einrichtungen und Übernahme deren Erhaltungskosten, Fragen des Natur- und man mir dies verzeihen, weil mir eben daran lag - aus Liebe zu Land und Leu- ten von Tirol - das doch so reichlich vor- handene Positive dankbar zu beschreiben. Umweltschutzes und der daraus resultie- renden Bewirtschaftungserschwernisse, dem Stand des Tiroler Landwirtschafts- katasters und Erhebungen für eine Er- schwerniszone 4, Fragen der Grundinan- spruchnahme und Entschädigung, der Zaunerhaltung entlang der Österreichi- schen Bundesbahnen, Behebung der Schäden durch verstärkte Splitstreuung und den nicht mehr zumutbaren Beitrags- erhöhungen im Sozialversicherungsbe- reich. Seitens der Bauernbundfunktionäre wurden aber auch erreichte Verbesserun- gen und der Einsatz der bäuerlichen Inter- essensvertretung positiv hervorgehoben. Die enge Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Funktionären und der Bezirks- leitung bzw. der Landesführung des Tiro- ler Bauernbundes hat sich bei der Bewälti- gung der umfangreichen und vielschichti- gen Anliegen bestens bewährt. - - Bezirksbauernobmann LA Ok.-Rat Paul Landmann und Bezirkssekretär Ing. Hans Staffner behandelten die von den Funktionären aufgezeigten Fragen' und informierten die Mitarbeiter über vor- dringliche Anliegen im Rahmen der Agrarpolitik und der Interessensvertre- tung. Mit einem Ausblick auf die im Herbst stattfindenden Neuwahlen in der Jung- bauernschaft und im Tiroler Bauernbund und bevorstehenden politischen Entschei- dungen wurden die Funktionärsbespre- chungen abgeschlossen. -Sta- Der Tiroler Freiheitskampf 1809 unter Andreas Hofer Zeitgenössische Bilder, Augenzeugenberichte und Dokumente Autoren: Wolfgang Pfaundler - Wer- ner Köfler - erschienen im Süddeutschen Verlag München, Athesia-Verlag Bozen & Rauchdruck Innsbruck - von den Raiff- eisenbanken Tirols und der Jubiläumsstif- tung der Tiroler Handelskammer geför- dert - Gesamtherstellung Rauchdruck Ges. m. b. H.Co.KG Innsbruck - gewid- met dem Tiroler Landesmuseum Ferdi- nandeum, seiner Direktion und seinen Mitarbeitern - 192 Abbildungen, davon 126 in Farbe und 36 Faksimiles, 328 Sei- ten, Leinen mit farbigem Schutzumschlag. »Ungeheure Felsmassen rollten auf uns herab und zerschmetterten ganze Glieder; Bäume die am Abhange standen, wurden niedergerissen und erschlugen 20 bis 30 unserer Leute mit einem Male, und was von den Steinen noch zurückblieb, wälz- ten die Tiroler herab - . . Informationsveranstaltungen des Tiroler Bauernbundes
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