Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Juli 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Ergebnis 1983 Gruppe 9 Finanzwirtsch. 1982 Voranschlag Ergebnis Mehreinnahmen Grundsteuer B 8,6 8,9 9,7 890.000 Gewerbesteuer 6,9 6,8 10,9 4,0 Lohnsummensteuer 8,6 8,8 9,3 504.000 Getränke/Speiseeissteuer 15,1 14,8 15,8 1,0 Abgaben TBO 5,5 3,0 3,5 538.000 Abgabenertragsant. 22,4 22,5 23,1 673.000 Spielbankabgabe 865.000 1,7 2,1 430.000 ergibt zusammen 68,2 66,5 74,6 8,1 Der Troidkasten, Aufnahme Frühjahr 1984. S 21,9 Mio. zur Verfügung gestellt werden konnte. 192 vrb1ieben S 9,4 Mio., ergibt eae Steigerung von 5 12,5 Mio. Der Verschul- durigsgrad, der sich aus dem Verhältnis Bruttoülerschuß zum Schuldendienst er- gih, konnte von 62 07o 1982 auf 43 0 ,le er 1983 gesenkt werden. Der Schuldenstand der Gemeinde inclu- sive des Darlehens für den Bau der B'jn- deshandelsakademie verringerte sich vn S 97,2 Mio. am 31. Dezember 1982 um S 8,4 Mio. auf S 88,7 Mio. per 31. Dezem- ber 1983. Obwohl die Abweichungen aus cern Elaborat zu ersehen sind, werden nachste- hend die wesentlichsten Änderungen, die zum Rechnungsüberschuß geführt haben, erläutert. Hier fällt das außergewöhnlich gute Er- gebnis der Gewerbesteuer auf. Über die Ursachen des bisher höchsten Gewerbe- steueraufkommens können nur Vermu- tungen angestellt werden. Vorweg muß noch gesagt werden, daß die am 31. Oktober 1983 dem Stadtamt von der Finanzlandesdirektion zur Verfü- gung gestellte Gewerbesteuer-Meibe- tragsübrsicht für das Kalenderjahr 1983 ein Gewerbesteueraufkommen von S 7,4 Mio. erwarten ließ. Wahrscheinlich ist es so, daß eine grö- ßere Anzahl von Betrieben gegenüber vor- herigen Veranlagungszeiträumen gute Ge- winne erzielten bzw. durch die Hinzurech- nug der Dauerschuldzinsen gewerhesteu- ermäßig in die Gewinnzone kamen. Das erbringt steuerlich insoferne einen Ver- doppelungseffekt, als aufgrund einer nie- drigen Vorauszahlung eine Nachzahlung aus dem Steuerbescheid und zugleich aber eine höhere Vorauszahlung zu leisten ist. Wie die bisherigen Eingänge 19:t zei- gen, ist mit einer mittleren Verflachung des Gewerbesteueraufkommens zu rech- ner.. und dürfte das Ergebnis 1983 nicht mehr erreicht werden. Die Lohnsummensteuer erbrachte ge- .enüber 1982 eine Steigerung von 8 0/o bzw. in 5 693.000.-, was zum Teil durch Lohnerhöhungen und auf eine gute Be- schäftigungslage zurückzuführen sein muß. Die Getränke- und Speiseeissteuer mit einer Steigerung von 5 15,1 Mio. auf S 15,8 Mio. um S 656.000.- lag nach ur- sprünglichen Prognosen mit 4,3% über den Erwartungen. Die Erhöhung bei der Grundsteuer B erfolgte durch die Hinaufsetzung der Ein- heitswerte, das bei gleichbleibendem He- besatz der Gemeinde, durch die damit verbundene Anhebung der Steuermeßbe- träge, Mehreinnahmen gegenüber 1982 von 5 1,1 Mio. erbrachte. Durch Schadholzanfall und der damit verbundenen erhöhten Schlägerung von ca. 700 fm sowie eines relativ guten Holz- preises, erbrachte der Stadtwald einen Nettoerlös aus der laufenden Wirtschaft von S 677.000.- gegenüber eines veran- schlagten Betrages von S 27.000.-. Einen wesentlichen Beitrag zur Verbes- serung des Jahresergebnisses leistete das Städt. Krankenhaus insoferne, als der Zu- schuß der Gemeinde um S 2,4 Mio. ver- ringert werden konnte. Obwohl beim Krankenhaus im Laufe des Jahres zusätz- liche Neuanschaffungen von 5 420.000.- genehmigt wurden, konnte das laufende Ergebnis durch Einsparungen auf dem Personalsektor, Energiekosten und Schuldzinsen auf der Ausgabenseite um S 740.000.- verringert werden. Eine Stei- gerung der laufenden Betriebseinnahmen von S 29,7 Mio. auf 5 31,4 Mio. um S 1,6 Mio. und sonstige kleinere Abweichungen verminderten den ursprünglich veran- schlagten Gemeindezuschuß von S 7,8 Mio. auf S 5,3 Mio. Hauptsächlich durch die Zunahme der Verpflegstage bei Kassenpatienten, Selbstzahlern und Klassepatienten und der damit verbundenen Einnahmesteige.- rung einerseits und einer relativ niedrig gehaltenen Steigerung bei den laufenden Ausgaben konnten die Durchschnittsko- sten je Patient und Verpflegstag von S 1,331 Mio. auf S 1,315 Mio. gesenkt wer- den. Die Durchschnittserlöse konnten von S 1,136 Mio. auf S 1,149 Mio. erhöht wer- den, so daß zu Lasten der Gemeinde je Tag und Patienten 1983 S 165,50 zu lei- sten waren, das ergibt gegenüber 1982 ei- ne Senkung von S 194,90 auf S 165,50, S 29,40 oder 15 197o. Lediglich bei den Geburten war ein Rückgang gegenüber 256/1982 auf 172 im Jahr 1983 zu verzeichnen. Nun noch ein paar Worte zu den Perso- nalkosten. Diese sind von den Ausgaben des ordentlichen Haushaltes gerechnet, im Jahr 1982 mit 24,78 % zu verzeichnen, während diese im Jahr 83 auf 23,15 7o ge- senkt werden konnten. Zur Verwendung des Rechnungs- überschusses 1983 von S 8,128.410.30 Nachdem im Voranschlag 1984 bereits S 1 Mio. eingebaut wurde, steht ein Be- trag von 5 7,1 Mio. im Jahre 1984 zur Verfügung. Durch erfolgte Überschrei- tungsbeschlüsse des Gemeinde- und Stad- trates wurde neben vielen kleineren Po- sten der Ausbau bzw. Beitrag Knoten Bichin S 460.000.-, Fertigstellung neuer Sportplatz Langau 5 500.000.-, insge- samt rund 5 1,6 Mio., verbraucht. Für den ebenfalls vom Rechnungsüber- schuß zu finanzierenden Ankauf des Hansmühlegrundes (ehem. Bretterlager) wurde mit allen Nebenkosten eine Auf- wandssumme von 5 6,5 Mio. angenom- men. Somit wurden bereits Mehraufwendun- gen von 5 8,1 Mio. beschlossen, was der- zeit einen Fehlbetrag von 5 1 Mio. ergibt. Wie der Verlauf der Wintersaison 83/84 zeigte, dürften die damit verbunde- nen Getränke- und Lohnsummensteuer- Einnahmen auch wieder gut werden und bei einer guten Sommersaison Mehrein- nahmen zu erhoffen sein. Die Gewerbesteuereingänge 1984 sind gegenüber 1983 wohl rückläufig, bei ei- nem Voranschlagsansatz von 5 8,5 Mio. dürfte bei einigem Optimismus ebenfalls zu erwarten sein, so daß der derzeitige Fehlbetrag anläßlich der Dreivierteljah- resübersicht auf Null gestellt werden kann. Weitere größere Überschreitungsbe- schlüsse sind bis dahin ohne definitive Be- deckung nicht mehr möglich. Wie alle wissen, waren für wichtige, auch große Vorhaben immer die notwen- digen finanziellen Mittel vorhanden, ohne die Gemeindefinanzen zu überfordern. Doch muß einem Finanzreferenten auch ein klares Nein zu unwichtigen oder verschiebbaren Anforderungen gestattet sein. Es ist mir auch klar, daß verschieden:- lich solche Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen unangenehm sind und nicht immer das notwendige Verständnis fin- den. Doch glaube ich, mit Überzeugung sa- gen zu können, daß sich der bisher b- schrittene Weg bewährt hat und soweit es in meiner Verantwortung liegt, auch so weiter geführt werden soll. Dies, damit unsere Gemeindebürger in dieser Bezie- hung auch weiterhin ruhig schlafen kön- nen. (Bericht wird fortgesetzt!)
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