Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. Juli 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 37 Eine Mannschaft besteht aus 4. Mann; geworfen wird nur nach einer Seite und gezählt werden nur die gewonnenen Keh- ren. Siegerehrung eine Stunde nach Been- digung des Turniers. Jugendschwimmtag der Österr. Wasserrettung Waidring Bei herrlichem Wetter konnte am Sonn- tag, den 8. Juli 1984, im Waidringer Schwimmbad der 3. Jugendschwimmtag durchgeführt werden. War der Samstag für die Abnahme von Leistungsabzeichen bestimmt - viele Mädchen und Burschen holten sich die verschiedenen Jugend- schwimmbabzeichen - galt es am Sonn- tag, im Stil großer Vorbilder gegen die Uhr zu kämpfen. Das Schwimmbecken wurde für die Bewerbe zur Hälfte ge- sperrt. Vor einer großen Publikumskulis- se führten Mitglieder der OWR Waidring verschiedene Rettungsmethoden vor. 40 Mädchen und Burschen, auf zehn Altersklassen aufgeteilt, zeigten in ver- schiedenen Schwimmstilen (Brust, Freistil und Kraul) hervorragende Leistungen und bei der anschließenden Siegerehrung war die Freuce groß, als sie aus der Hand des Einsatzleters Gottfried Auer und des Vi- zebürgermeisters Peter Granbacher schö- ne Pokale und Medaillen empfangen durften. Die Ergebnisse: Gästeklasse: 1. Holger Batz, 1.29,92 (100 m); 2. Roderik Schultze, 0.51,45 (50 m); 3. Elen Win- ters, 1.24,55 (50 m). Jugend VI/B - 25 m Brust: 1. Reinhard Seisl, 0.36, 17. Jugend VI/M - 25 m Brust: 1. Claudia Achrai- ner, 0.38,98; 2. Monika Hasenauer, 0.39,37; 3. Ale- xandra Dodge, 0.41 ‚08. Jugend V/M - 50 m Brust: 1. Claudia Auer, 1.12,45; 2. Angela Hasenauer, 1.30,09. Jugend V/B - 50 m Brust: 1. Peter Obermoser, 1.11,87; 2. Christian Krepper, 1.15,28; 3. David Sei- wald, 1.34,3. Jugend IV/M - 50 m Brust: 1. Elke Flatscher, 1.03,62; 2. Tamara Wörter, 1.06,89; 3. Dolores Ha- gleitner, 1.08,28. Jugend IV/B - 50 m Brust: 1. Christoph Brandt- ner, 0.54,88; 2. Peter Brandstätter, 0.57,49; 3. Ge- org Millinger, 0.59,34. Jugend III/M - 100 m Brust: 1. Marion Hase- nauer, 1.56,84; 2. Andrea Krepper, 1.58,90; 3. Su- sanne Haas, 2.01,84. Jugend HuB - 100 m Brust: 1. Harald Kien- pointner, 1.57,34; 2. Robert Aigner, 2.09,39; 3. Al- fred Foidl, 2.49,96. Jugend fl/M - 100 m Brust und 100 m Freistil: 1. Birgit Hasenauer, 2.66,68; 2. Angelika Schwaiger, 4.09,33. Jugend fl/B - 100 m Brust und 100 m Freistil: 1. Günther Aschaber, 2.62.52; 2. Roland Rier, 2.75,76; 3. Martin Jahrmann, 2.88,61. Jugend u'B - 100 m Brust und 100 m Freistil: 1. Peter Krepper, 2.63,50; 2. Georg Winkler, 2.70,49. Volkswandertag in Erpfendorf am Sonntag, den 29. Juli 1984 (mit Läuferklassen). Start und Ziel: Sportplatz Erpfendorf. Startzeit für Wanderer 7 bis 11 Uhr; Zieleinlauf bis 14 Uhr. (Bei jeder Witterung!) Strecke: 14 km, Sportplatz - Schwa- benhof - Huberalm - Angerlalm; Duschmöglichkeit im Sportheim. Ab 11 Uhr Frühschoppen, Speisen, Getränke. Jeder Teilnehmer erhält einen schönen Pokal; Läufer erhalten Ehrenpreise. Auf zahlreiche Teilnahme freut sich der Sportverein Erpfendorf-Wald. BRIXEN IN TRALE Gemeinschaftsfahrt des Brixner Alpenvereins in die Lienzer Dolomiten Wir laden alle Mitglieder und Freunde herzlich ein, an der nächsten Gemein- schaftsfahrt teilzunehmen. Treffpunkt: Samstag, 21. Juli 1984, um 13.30 Uhr beim Gemeindeplatz mit PKW. Route: Über Paß Thurn - Felbertau- ern - Lienz und Auffahrt bis zum Klammbrückl. Ab dort in ca. 2 Stunden Aufstieg bis zur Kerschbaumer-Hütte in ca. 1900 m Höhe (Nächtigung). Tour: Am Sonntag ist Tourenmöglich- keit auf einen der Dolomitengipfel, die nahe der Hütte gelegen sind, gegeben. Abends Rückkehr auf der gleichen Route. Anmeldung: Bis spätestens Mittwoch, 18. Juli 1984, bei Toni Gschwandtler we- gen Quartierbestellung und Fahrzeugein- teilung unbedingt notwendig. Fahrtkosten mit Maut: S 160.- Heldenehrung und Gedenkfeier in Reith Wie bereits berichtet, fand am Pfingst- montag in Reith die traditionelle Helden- ehrung statt; heuer verbunden mit dem Gedenkjahr von 18091984. Schützen- hauptmann Dr. Kirchmeyer hielt dabei folgende Ansprache mit einem Appell zur Kemardschaft. »Im Buch über die Gefallenen Tirols während der Freiheitskriege vor 175 Jah- ren scheinen auch die Namen von acht Schützen des ‚Viertels Reith' auf. Im Jahre 1800 fiel an der bayrischen Grenze ein gewisser Brunner, sein Vorna- me ist nicht bekannt, und als sein Vater, der am 6. Mai 1809 fiel, vom Tod des Sohnes erfuhr, sagte er: ‚Hauptsach', er ist nicht davongelaufen, er fiel für Kaiser und Vaterland.' 1914 marschierten sie wieder für Gott, Kaiser und Vaterland auf der einen, für Gott, König oder Zar und Vaterland auf der anderen Seite, und 1939 hieß es für Führer, Volk und Vaterland auf der ei- nen, für einen vaterländischen oder christlichen Krieg auf der anderen Seite. Und heute marschieren sie für die Re- volution, für die Befreiung, für die Er- oberung, aus religiösem Haß oder für die Rückkehr in ihre Heimat. Findet man eine Antwort? Solange es Machthunger, Gier oder Ehrgeiz, Fanatis- mus, religiösen oder politischen Wahn, Herrschsucht, Haß und Leid, Reiche und Arme gibt, wird es Menschen geben, die man entweder motivieren, begeistern oder auch zwingen kann, in Kriege zu ziehen. Man hat uns Soldaten des letzten Krieges vorgeworfen, wir hätten die Waffen weg- werfen, wir hätten überlaufen, wir hätten die Uniform ausziehen sollen. Nur jener, der den Haß und die Mordgier in den Au- gen des anderen gesehen hat, der entsetzli- che Grausamkeiten erlebt hat, weiß, daß auch wir Soldaten von damals in Kame- radschaft um unser Leben kämpften - und der einfache Soldat war, wie eh und je, nur ein Opfer. Dürfen wir an diesem Denkmal dieser Opfen gedenken? Ist es nicht eine Pflicht der Gemeinschaft? Ge- denken wir all jener, deren Namen auf diesem Denkmal stehen. Erlaubt wird heute aus besonderem An- laß noch ein Gedenken, Auf den Tag, fast auf die Stunde genau vor 40 Jahren wurde ich an der Invasionsfront zum drittenmal verwundet, Jod, Pflaster. Die Amis wa- ren dort bereits durchgebrochen und ich bekam ohne irgendeine Aufklärung den Befehl, mit meiner Kompanie das Städt- chen Caumont anzugreifen. Ich hatte rund 150 Mann, junge Männer. Wir liefen hinein in eine weit überlegene Masse Amerikaner, die uns auf einer Wiese wie auf einem Präsentierteller abschossen wie die Hasen. In einer halben Stunde waren von meinen Männern 90 tot. Soll ich wie Brunner sagen: ‚Keiner ist davongelau- fen?' Mich schmerzt noch heute der sinn- lose Tod so vieler Kameraden in aus- sichtsloser Lage. Hat sich in unseren Tagen etwas geän- dert? Überall Kriege, Rassenhaß, Fanatis- mus, Terror, Tod und Rauschgift. Tod durch den Verkehr, Vernichtung der Sit- ten, Mächtkampf, Lebenskampf, Kampf um die Existenz. Unsere Bitte an diesem Denkmal kann nur einfach sein wie das Denkmal: Hof- fen wir auf den Frieden, aber verlassen wir uns nicht darauf - und pflegen wir auch heute in einer Zeit des Egoismus et- was die Kameradschaft, denn vielleicht brauchen wir sie.« Schützenhauptmann Hofrat Dr. Paul Kirchmeyer bei seiner Ansprache vor dem Kriegerdenkmal.
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