Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 14. Jänner 1984 Kitzjüheler Anzeiger Seite 3 Johann Hofer stammt vom Hof Sinn- eben am Kitzbüheler Horn, wurde aber mangels eines Krankenhauses nicht in Kitzbühel, sondern in St. Johann in Tirol am 25. August 1907 als Sohn des Josef Hofer und der Maria, geb. Dag, geboren. Sein sehnlichster Wunsch war es, eine hö- here Schule besuchen zu dürfen; dieser Wunsch ging ihm nicht in Erfüllung. Es gab damals ja keine Studienförderung und auch keine Heimbeihilfen und die El- tern waren wirtschaftlich nicht in der La- ge, die Studienkosten aufzubringen. Sein Lebtag war er bescheiden, zufrieden mit dem Wenigen, was er besaß, und glück- lich. Beim »Högler-Wies-Bergstadel« errich- tete er in etwa 1000 Meter Höhe einen Al- pengarten, den er fast durch 30 Jahre hin- durch pflegte und hegte. Als im Jahre 1967 Fachberater Ignaz Schlifni, der da- mals in Kitzbühel einen Vortrag über »Gewürz- und Heilpflanzen im Siedler- garten« hielt, führte ihn Schuldirektor Peter Brandstätter zum Garten des Jo- hann Hofer. Ignaz Schlifni konnte sich nur wundern und wieder wundern. Bei manchen Pflanzen mußte er sein Haupt- buch zur Hand nehmen, um diese arten- und namensmäßig bezeichnen zu können. Dieser erfahrene Fachmann konnte sein Wissen bei diesem einfachen Bauersmann bereichern. Er lernte bei Johann Hofer aber auch die Bodenbehandlung und wie man die Aufladung der Erde mit Wärme bewerkstelligt und wie man mit feinver- sprengtem Wasser ein Südseeklima her- stellen kann. Unserem »Sinnierhansl« ge- lang in seinem Alpengarten die Zucht der edlen Kastanie, und das auf 1000 Meter Seehöhe. Ein offenes Geheimnis waren für Johann Hofer die Wechselwirkungen zwischen Sonne, Erdpolarität, Wind und Wetter. Im Jahre 1967 verfaßte Hofer einen Entwurf zur Aktion Landpflege«. Dieser Entwurf lautet: »Unter dem Ehrenschutz des Herrn Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer soll eine Arbeitsgemeinschaft »Arge Landpflege« gegründet werden. Ihr sollen angehören: Alle in Tirol tätigen Religionsge- meinschaften, die sich zum Auftrag »Be- hütet und bewahret die Erde, macht sie euch untertan! Wachset und mehret euch - und erfüllet die Erde« bekennen. Alle Schulungs- und Erziehungsbe- rufenen und -verpflichteten (Landesschul- rat und Hochschulen). Alle politischen Parteien. Da sie an der Lösung schwieriger Probleme des Le- bens gleich interessiert sein müssen und Einspruchsberechtigte sind, wenn die Johann Hofer, im Bild bei einem Besuch im Heimatmuseum, in der Hand ein von ihm erzeugtes Wasserrädchen. »Landpflege« nicht problemlösend, son- dern falsch aufgezogen würde. Alle Angehörigen des »Kitzbüheler Anzeigers«, vom Herausgeber über Ver- waltung und Redaktion bis zur Druckerei. Ihre Aufgabe wäre es, für den Fall des Zustandekoimens dieser »Arge Land- pflege« mehrere Werbeeiten mit Bildbe- richten, Slogans, Witzer und Anekdoten, ebenso aber leichtfaßliche Formeln zum Thema »Landpflege« zum Druck zu über- nehmen. Die Kosten einer solchen massi- ven Landpflege sollen auf die Allgemein- heit aufgeteilt werden. Dafür unterstehen die »auf Grund dieser Werbung sich mel- denden Fachleute und Anlernlinge« dieser »Arge Landpflege« und sind Mitglieder gleichen Rechts. Näheres bei einem »baldigen Betriebs- ausflug« an Ort und Stelle, wo Landpfle- ge-Mängel zum Himmel schreien - und schon allein die Sonne innerhalb acht bzw. 16 Minuten darauf antwortet oder mit verändertem Lichtdruck reagiert! Bald deshab, weil die »Arge Landpfle- ge« noch vor Beginn des Arbeitsjahres 1967/68, das ist am 1. Adventsonntag 1967, zustardekommen und die Arbeit aufnehmen soll. »Landpfleer« sind nicht verwechsel- bar mit Arbeitnehmern (Knechten, Mäg- den), die man oft zu Lichtmeß geworben hat - und im Herbst mehr oder weniger in Ehren oder Unehren entließ. Landpfle- ger wollen Teilnehmer, Mitarbeiter sein. Kommanditgesellschafter, die den Ar- beitserfolg erwarten gewöhnt - oder ge- willt sind. So ist es!« Johann HDfer befaßte sich mit »medi- zinischen Wonentips für die Natur«. Da- zu ein kurzer Schriftsatz Hofers über den Fasching: »Wer aber begriffen hat, was im Fasching eigentlich los ist, wird auch was tun. Er wird vor allem: »Den Kopf nicht gries-gram-muffig und verdrüsselig hängen lassen«, sondern bei Tanz, Bewe- gungsspiel, wohldosiertem Sport und ebensolcher Arbeit, wann immer es nur geht, im Freien den körperlichen Umsatz zu steigern suchen, um durch Schweiß-, Wärme- und Dunstabgabe die Haut des Körpers als erstes und damit das ganze In- nere des Menschen zu entlasten. Zugleich vermerkt: Ein Bad von noch so langer Dauer kann niemals eine natürliche Le- bensweise ersetzen.« Der Verstorbene führte auch einen um- fangreichen Briefwechsel mit dem Wiener Kultur-Stadtrat der Nachkriegszeit Dr. Viktor Matejka. Mit Datum vom 13. No- vember 1974 schrieb Hofer an Dr. Matej- ka u.a.: »Dornen, Disteln und Hindernis- se sowie Leiderfahrungen aller Art sind dazu da, um lehrreich und nutzbringend gebraucht zu werden und nicht, um sie blind und blöd ratzeputz zu beseitigen! Sind sie doch Inbegriff und Selbstschutz für jede Art »Paradies«. Falsch Infor- mierte, Denk- und Arbeitsfaule werden teils fliehen, teils fliehen müssen, solange die Welt besteht! Uns aber diene selbst Distel und Dorn zum Schutz, zum Heil und zur Zier, wir lieben und gebrauchen alles, und wir bleiben hier . . . « .:..:..:..:..:. Osterreichischer Graphikwettbewerb Innsbruck 1984 Die Kulturabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung schreibt für das Früh- jahr 1984 den 19. Österreichischen Gra- phikwettbewerb im Tiroler Landesmu- seum Ferdinandeum, Innsbruck, aus. Teilnahmeberechtigt sind alle österrei- chischen Künstler und jene, die seit min- destens fünf Jahren in Osterreich ihren Wohnsitz haben. Zugelassen sind Werke aller graphischen Techniken (Zeichnungen, Druckgraphik) und Aquarelle. Die eingereichten Arbei- ten müssen nach 1980 entstanden sein. Je- der Künstler ist berechtigt, bis zu drei un- gerahmte Werke einzusenden. Alle Auskünfte über den Wettbewerb und die Wettbewerbsausstellung erteilt das Sekretariat des Tiroler Landesmu- seums Ferdinandeum, Innsbruck, Tel. 05222 / 22003 bzw. die Kulturabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung, Tel. 05222/28701, Klappe 249. Für den Wettbewerb stehen Preiswid- mungen im Gesamtwert von S 220.000.— zur Verfügung (5 25.000.— bis 10.000.—). Die Arbeiten müssen bis spätestens 27. Februar 1984 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum einlangen. .:..:..:..:..:. Finanzamt Kitzbühel: Beförderungen Mit 1. Jänner 1984 wurden befördert: Oberkommissär Mag. Bruno Mössner zum Rat und Oberkontrollor Elfriede Seebacher zum Fachinspektor. Wir gratulieren!
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen