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Vorstandsvorsitzender der Bergbahn AG, Hans Werner Tscholl. Samstag, 14. Jänner 1984 Kitzbiiheler Anzeiger Seite 7 Mit vollem Optimismus in das Jahr 1984 Nach zufriedenstellendem Wirtschaftsjahr erwartet Bergbahn AG Kitzbühel gutes Jahr 1984 Die Bergbahn AG Kitzbühel hielt eine große Betriebsfeier in der »Tenne« ab, zu der Vorstandsvorsitzender Hans Werner Tscholl neben zahlreichen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern auch Landesrat Komm.-Rat Christian Huber (in Doppel- funktion als Vertreter des Landes Tirol und der Tiroler Handelskammer), Vize- präsident Robert Strobl von der Arbeiter- kammer, die Ehrenbürger Peter Sieberer und Dkfm. Fritz Tscholl, den Aufsichts- rat mit dem wiedergewählten Vorsitzen- den Hofrat Dr. Hans Trentinaglia, die Vorstandskollegen, die Betriebsleiter, die Betriebsräte und die Ruheständler sowie das Hahnenkamm-Trio begrüßen konnte. Der Vorstandsvorsitzende gedachte der im vergangenen Jahr verstorbenen Katha- rina Eppensteiner, Matthäus Oppacher, Max Rainer, Balthasar Zwicknagl und Se- bastian Thaler, und alle Teilnehmer ehrten ihr Andenken durch eine Schweigeminu- te. Hans Werner Tscholl zog die Bilanz des Jahres 1983. International hielt die wirtschaftliche Stagnation an, das Wel- lental erwies sich längeranhaltend als er- wartet. Die Verschlechterung der interna- tionalen Konjunktur führte zum befürch- teten Einbruch im Fremdenverkehr, aber sicher nicht zur Katastrophe. Hier geht Qualität vor Quantität, und die Investitio- nen für die Qualitätsverbesserung sind er- folgversprechend. Die Bergbahn AG Kitz- bühel errichtet in diesem Sinne die Ein- seilumlaufbahn Klausen - Ehrenbachhö- he, die von den ausführenden Firmen als die leistungsfähigste ihrer Art in der Welt gepriesen wird. Die Fleckalmbahn soll die häufig beanstandeten Wartezeiten sen- ken. Von Oberkapazität soll man nicht sprechen, wenn die Bahn zwischen zwei Orten liegt, die im Fremdenverkehr in normalen Jahren beide »Nächtigungsmil- lionäre« sind. Der Ausbau der Seilförder- anlagen ist vielen Leuten ein Dorn im Auge, die auf die schwerwiegenden Fol- gen der Erschließung hinweisen. Die z.T. katastrophalen Folgen von Übererschlie- ßung seien nicht zu leugnen, aber man dürfe nicht verallgemeinern. Tscholl frag- te, wo im Bereich der Bergbahn AG durch Ausbauten Muren, Lawinen oder große Erosionsschäden zu verzeichnen seien, wo die ausgebeutete Natur anzutreffen sei. Es wurden gewaltige Beträge nicht nur in die Schaffung von Anlagen gesteckt, sondern auch in die Rekultivierung und Begrü- nung, bei der man sich immer bemüht hat, nach dem letzten Wissensstand der Wissenschaft vorzugehen. Bisher hat kein Bergbauer seinen Hof oder seine Land- wirtschaft wegen der Bergbahn AG Kitz- bühel aufgegeben oder gar aufgeben müs- sen. Die Gesellschaft will keine Maxi- malerschließung und kennt und sieht die Grenzen. Sie erwartet von der Gegenseite ebenso einen Konsens und nicht nur eine allgemeine Forderung »Zurück zur Na- tur!« a- tur!« Die wirtschaftlichen Einbrüche sind un- verkennbar, meinte Vorstandsvorsitzen- der Tscholl. Für die Bergbahn AG Kitz- bühel war 1983 ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr trotz des späten Winterbe- ginns und eines frühen Schlusses. Der re- lativ geringe Umsatzrückgang von 0,8 % ist durch die Tariferhöhungen verständ- lich. Von den Mitarbeitern verlangte Tscholl Pflichtbewußtsein und Bereit- schaft zum Einsatz. Das gemeinsame Ziel ist der Dienst am Fremdenverkehr. Es wurde viel gebaut und verbessert und ge- wartet. Das Bauprogramm konnte in ei- nem idealen Sommer optimal erfüllt wer- den, das gilt für die neuen Bahnen, die Sprengseilbahn, die große Griesalmver- bauung, aber auch für andere Bauvorha- en und den Fortschritt beim Bau der Fleckalmbahn. Die Umstellung der Fahr- kartenausgabe und des Kontrollsystems ist eine schwierige Sache, aber einfach un- umgänglich notwendig. Das Ziel sind zu- friedene Fahrgäste. Tscholl rief die über 450 Mitarbeiter zu Freundlichkeit und Entgegenkommen auf und bat sie, dafür zu sorgen, daß auch weiterhin die Sicher- heit oberstes Gebot ist. Das Jahr 1984 beginnt die Bergbahn AG Kitzbühel mit vollem Optimismus, obwohl eine Belastungswelle kommt. Der Vorstandsvorsitzende warnte vor der Schaffung einer Situation größerer Wett- bewerbsnachteile der Wirtschaft und be- zeichnete die Entwürfe für eine Arbeits- zeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich als Expertendenken, das an der Realität vorbeigehe. Die Gesellschaft würde bei der Verwirklichung dieser Forderung si- cher Mitarbeiter freistellen müssen. Die Mehrwertsteuererhöhung wird ebenso wie die erhöhten Energiekosten von der Ge- sellschaft getragen. Die Bergbahn AG wird nicht von einer Krise reden, denn sie hat Vertrauen in die Zukunft und wird entsprechend investieren und arbeiten. Für die Leistungsbereitschaft dankte der Vorstandsvorsitzende abschließend allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Glückwünsche zum erreichten Stand und zum Optimismus sprachen Landes- wirtschaftsreferent LR Komm.-Rat Chri- stian Huber und Vizepräsident Robert Strobl aus. Sie würdigten das größte Un- ternehrnen im Bezirk, den Dank der Mit- arbeiter sprachen für den Betriebsrat Kammerrat Josef Brandstätter und Ger- hard Rosa aus. ******** Bridge-Kurs in Kitzbühel Nützen Sie die Gelegenheit, Einblick in einen interessanten Denksport zu gewin- nen, für den weder altersmäßige noch räumliche Grenzen existieren. Bridge hat längst das Image eines »Kaf- feehausspieles« abgelegt, und es gibt der- zeit rund um die Welt wesentlich mehr or- ganisierte Turnier-Bridgespieler als etwa Schachspieler. In den Ostblockstaaten et- wa gibt es Mannschaften, die als sogenann- te »Staatsprofis« von Turnier zu Turnier reisen. Bridge schult die Konzentrationsfähig- keit und das Gedächtnis, bleibt aber letzt- lich doch ein nie an Spannung verlieren- des Spiel. Der Bridge-Club Kitzbühel wird, wie angekündigt, im Jänner einen Anfänger- kurs veranstalten, um neue Mitglieder zu gewinnen. Als Kursleiter konnte Herr Dr. Michael Barnay gewonnen werden, der als interna- tional erfahrener Turnierspieler gilt. Die Vorbesprechung wird am Montag, den 16. Jänner 1984, 19 Uhr, in den Räu- men des Bridge-Clubs Kitzbühel, Gäns- bachgasse 10/11 (Haus Farben Bodner), stattfinden. Dazu sind alle Interessenten herzlich eingeladen.
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