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Heilbademeister Alfred Eder beim Aufbringen einer Moor-Ganzpackung, in der man etwa 20 Minuten verweilt. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. August 1984 Ausbau des Golfplatzes auf 18 Löcher Errichtung einer Kunsteisbahn Im Jahr 1963 kam es dann zur Grün- dung der Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktiengesellschaft, der neben der Stadt und dem FVV auch die örtliche Hotelerie angehören sollte. Eine Aktie zu 1000 Schil- ling pro Gästebett war veranschlagt. Die prominenten Architekten Ferdinand Riedl (Wien) und Dipl.-Ing. Otto Bauer (Paris) entwarfen herrliche Pläne mit Kurhalle, Hallenbad, Konzert- und Vor- tragssaal sowie den nötigen Badeeinrich- tungen für unser Moor. Doch dann ka- men erste Bedenken auf: Sport und Kur- ort, ob sich das verträgt? Womöglich vie- le Leute im Rollstuhl ... Der Verkauf von Aktien lief nur schleppend. Schließlich wurde das Projekt dem heimischen Archi- tekten Otto Albertini übertragen: Bau des Kurhauses und dann als weitere Ausbau- stufe ein Stadtsaal. Die Gemeinde stellte den Grund zur Verfügung, nur ca. 3,5 Millionen Schilling kamen an Barmittel zusammen, und der Fremdenverkehrsver- band verpflichtete sich, für den großen Rest durch Kredite aufzukommen. Der Vorstand der KUMAG, dem zunächst Ba- ron Menshengen als eifriger Geschäfts- führer, Hotelier Oskar Bartenstein als umsichtiger Bauüberwacher und Kom- merzialist sowie Dr. Klaus Reisch als Rechtsberater angehörten (dem dann Sparkassendirektor Willi Kindl folgte), hatte alle Hände voll zu tun, um mit den vorhandenen Mitteln auszukommen. Während des Baues immer wieder Umpla- nungen. Als ich bei der Eröffnung im De- zember 1966 als Direktor symbolisch den Schlüssel des Hauses überreicht bekam, war es nur zum geringsten Teil ein wirkli- ches »Kurhaus« geworden: Großes, mo- dernes Hallenbad (nach Innsbruck das 2. öffentliche Hallenbad Tirols!), zwei mit viel schönem Holz ausgestattete Saunaan- lagen sowie drei Massagekabinen. Die Eingangshalle war besonders groß ausge- fallen, da sie ja später einmal als Foyer für den Stadtsaal dienen sollte. Der zweite Stock blieb unausgebaut. Er war für die Kurabteilung oder eine Expositur des be- kannten »Halder-Instituts« (Schwarzwald) vorgesehen. Doch noch ein Moorbad Der Betrieb im Hallenbad und in der Sauna lief prächtig, und unsere Anlage lö- ste einen wahren Bäderboom in ganz Osterreich aus. Eine Delegation nach der anderen schaute sich die neue Fremden- verkehrsattraktion an. Im Frühjahr 1967 wurden die Reste des alten Moorbades endgültig abgerissen und die große Son- nenterrasse errichtet. Erst ein Jahr später konnten wir bei der Stadtgemeinde dann doch noch Mittel für eine Moor-Kurabteilung loseisen! Unter der Sonnenterrasse, dort wo eigentlich die Winterablage für Liegestühle und Son- nenschirme vorgesehen war, entstanden nach eigenen Plänen (Arch. Albertini war leider bei einem Autounfall tödlich verun- glückt) sieben schöne Behandlungsräume, Moorküche, Unterwassermassage und Ruhekabinen. Die ganze Anlage wurde von der Tiroler Landesregierung nach dem Tiroler Heilvorkommen- und Kuror- tegesetz für die Verabreichung von Moor- packungen, Moorbädern und Medizinal- bädern genehmigt. Tausende Gäste und Einheimische haben seither die segensrei- che Wirkung unseres Heilvorkommens unter anderem bei Rheuma, Ischias, Band- scheibenleiden, nach Verletzungen der Knochen und Weichteile sowie bei man- chen Frauenleiden am eigenen Leibe ver- spürt und Heilung gefunden. Weil relativ aufwendig - personalintensiv, Wäsche, Heizung, Reinigung, Mooranlieferung usw. - ist das Moorbad bis zum heutigen Tage jedoch kein Geschäft geworden! Ein Mosaiksteinchen 1979 hat die Bergbahn AG die Aquare- na saniert und für Kitzbühel eine Großtat gesetzt: Zusätzliche Schwimmhalle mit Schwimmlandschaft und Kinderbecken, mehr Kabinen und Kästchen, Restaurant etc. Der zweite Stock endlich ausgebaut. Wir haben zwei herrliche Saunabäder, von denen auf der ganzen Welt ge- schwärmt wird. Neuinvestition: Über 60 Millionen. Auch das Moorbad blieb er- halten! Ja, vor wenigen Monaten wurde dem Kurhaus von der Landesregierung auch noch der Status einer Krankenan- stalt verliehen, um ganz offiziell nach ärztlicher Verordnung Heilmassagen, Un- terwassermassagen usw. anbieten zu kön- nen. Mit der Tiroler Gebietskrankenkas- se, der Versicherungsanstalt der Eisen- bahnen und der Beamtenversicherung be- stehen Verträge. Für die Mitglieder dieser Institutionen werden alle Moorkuren wie auch Massagen und Unterwassermassa- gen zum »Nulltarif« verabreicht. Das gut ausgebildete Fachpersonal des Kurhauses bemüht sich um die in- und ausländischen Gäste. Die Besucherzahlen sind in diesem Sommer gestiegen. Sehr erfreulich: Ärzte und Patienten vertrauen wieder vermehrt auf die Heilkräfte der Natur! Bio ist zu Recht »in«. Dies alles kann helfen, die Nachfrage nach einem kombinierten Fe- rien- und Kuraufenthalt in Kitzbühel zu verstärken. Deshalb auch die Bitte an alle Vermieter: Machen Sie Ihre Gäste auf un- ser herrliches Heilmoor aufmerksam! Nur so können wir die über hundertjährige Bädertradition als Mosaiksteinchen in un- serem Ferienangebot bei ständig steigen- der Konkurrenz nützen und auch für den eigenen Gebrauch erhalten! Die »Aquarena« samt Kurabteilung ist noch bis zum 14. Oktober in vollem Um- fang geöffnet. Michael Horn Volkslauf in Innsbruck Der LAC Raiffeisen Innsbruck veran- staltet am Samstag, den 18. August 1984, den 1. Nike-Volkslauf. Start beim Park- platz City-Interspar, 19 Uhr. Strecke: Rhombergpassage - Hunoldstraße - Sillufer - Allround-Tennishalle - Wie- sengasse - Sillufer - Hunoldstraße - Rhombergpassage (6 km). Nennungen: Mark's Nike-Shop, Innsbruck, Rhom- bergpassage, Tel. 05222/312595; Nach- nennungen bis 1 Stunde vor dem Start. 1. Karhu-.Hobbyfußball- Meisterschaft Um eine genaue und richtige Abwick- lung dieser Meisterschaft zu gewährlei- sten, treffen sich alle Mannschaftsführer am Sonntag, den 19. August, um 19.30 Uhr im Tennisstüberl Hinterseer. Dieses Erscheinen ist unbedingt erforderlich, da alle notwendigen Punkte besprochen wer- den. Hobbymannschaften können sich noch bis 31. August 1984 bei Tel. 053 56/37802 oder Tel. 05356/2741 melden. Eine schöne Meisterschaft wünscht Fa. Karhu und FC Londoner
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