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Seite 28 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. August 1984 D!e Fieberbrunner Jzingbaä€e.nfahne. Auch sie beg!eitete den hochwürdigsten Herrn Erzbischof vom Marktgemeinde- platz in die Kirche. Bei der 1981 und 1982 erfolgten Ge- sarntrenovierung der Pfarrkirche von Fie- berbrunn konnte 1981 zumindest im Pres- byterium eine planmäßige Grabung vor- genommen werden. Im darauffolgenden Jahr wurde beiderseits des in der Längs- achse verlaufenden Heizuiigskanals je ein 1 m breiter Graben ausgehoben, wobei das Fundamen: der 1855 abgebrochenen Wetmauer zum Vorschein kam. Für eine eindeutige K1ärng der Baugeschichte wä- ren noch weitere Untersuchungen nötig gewesen, die aber nicht mehr möghch wa- ren. Es muß deshalb versucht werden, den Grabungsbefund durch Beoba:itungen zu ergänzen, die zum Teil 1978 anläßlich der Außenrenoviering gemacht worden waren. Die Grabung im Presbyterium förderte den Rest einer Fundamentmauer zutage, die zweifelsfrei zu einem gotischen Chor mit fünf Achtel Schluß zu ergär.zen ist. Ganz entgegen der normalen Gepflogen- heit sind auch die Grundmauern beim Neubau 1686 fast völlig herausgerissen worden. Nördl:ch des modernen Hei- zungskanales konnte der Fundamentgra- ben noch an e:nigen Stellen nachgewiesen werden. Dabei war besonders die Kante wichtig, die der äuleren Flucht ier Ost- mauer entspricht. Sie ermöglichte, die Ge- samtlänge der Kirche mit 25,25 ni zu be- stimnien. Südlich des Heizungsschachtes wurde in drei Sondagen nur Bauschutt ge- funden. Die 1,45 m breite Mauer des Presbyteriums bestand aus sehr festem Mörtel, Rollkieseln und Bruchsteinen. Mater:al und Technik sprechen ebenso wie der Grundriß dafür, daß wir es mit den Resten jener Kirche zu tun haben, de- ren Weihe für das Jahr 1446 überliefert ist. Das im Schiff freigelegte Fundament der Westmauer ist mit 1,70 m um 25 cm breiter als das des gotischen Presbyteri- ums. Nach der Bautechnik zu urteilen, wird jenes aber derselben Phase angehö- ren, was auch deshalb gesichert erscheint, weil kein weiteres Westfundament gefun- den wurde. Mit einem solchen hätte man allenfalls östlich des ergrabenen zu rech- nen gehabt. Die größere Breite des Mau- erzuges im Westen wird sich daraus erklä- ren, daß das Fundament breiter als die aufgehende Mauer war. Obgleich der Be- richterstatter 1978 vom Putz befreite Nordwand nur auf Fotos gesehen hat, vertritt er die Meinung, daß auch jene Mauer dem gotischen Bestand zuzurech- nen ist. Sicherstes Indiz dafür sind die vermauerten Spitzbogenfenster. Obwohl diese Form zur Zeit der Neugestaltung der Kirche im Frühbarock durchaus noch möglich gewesen wäre, werden sie der go- tischen Phase angehören. Die barocken Fenster müssen sich immer an der Stelle der jetzigen befunden Kiaben, weil einmal bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts keine größeren Umbauten stattgefunden haben und weil die Spitzbogenfenster das Sy- stem der barocken Wandpfeiler durch- schneiden würden. Die Jochaufteilung muß aber auf das 17. Jahrhundrt zurück- gehen, weil das Westfundament mit ei- nem Joch abschließt und die Kirche im 19. Jahrhundert um ein Joch erweitert worden ist. Die Länge des Anbaues bis zum Emporenaufgang bestätigt also, daß die noch heute bestehende Aufteilung die Aus Anlaß der Gründung des 1. Plat- tenwerfervereines Hochfilzen konnte am 5. August 1984 das schon mehrmals witte- rungsbedingt verschobene Plattenwerfer- turnier in Hochfilzen ausgetragen wer- den. Trotz abermals schlechter Witterung nahmen dennoch 25 Mannschaften aus Tirol und dem benachbarten Pinzgau am des 17. Jahrhunderts ist. Auch die Bruch- steinmauertechnik paßt gut in die Gotik. Im späten 17. Jahrhundert hätte man mit wesentlich stärkerer Verwendung von Zie- gel zu rechnen. Tatsächlich sind für die Bauarbeiten des Jahres 1686 auch 7.000 Ziegel benutzt worden. Unklar muß blei- ben, ob auch die Südwand im Kern noch gotisch ist. Nach der geringen Breite des Schiffes zu urteilen, wäre das durchaus möglich. Die vorgetragenen Überlegun- gen widersprechen den Bauabrechnun- gen, in denen von einem völligen Neubau die Rede ist. Es sei dahingestellt, ob diese Divergenz auf unklarer Formulierung be- ruht, oder andere Gründe hat. Jedenfalls kommen Abweichungen zwischen den von Dokumenten überlieferten und den tatsächlichen, durch heutige Untersu- chungen festgestellten Bauarbeiten, in Gotik und Barock häufiger vor. Für einen nur teilweisen Neubau scheinen auch die nicht sehr hohen Gesamtkosten von 3.607 Gulden zu sprechen. Die beiden Sondagen in der Mittelachse haben nichts ergeben, was sich auf einen noch älteren Bau als den des 15. Jahrhun- derts beziehen ließe. Schon W. Köfler (Fieberbrunn, Geschichte einer Tiroler Marktgemeinde 75) hat darauf hingewie- sen, daß die für das Jahr 1214 im Nach- trag der Pillerseer Chronik erwähnte Ka- pelle sonst nirgends aufscheint und des- halb ihre Existenz zu bezweifeln ist. Turnier teil. Die Turnierleitung lag in den Händen des Obmannes Johann Bau- mann. Die Mannschaften lieferten sich anstrengende, faire Kämpfe, aus denen schließlich die Mannschaft. mit Hans Geisler, Saalfelden 1, als Sieger hervor- ging. Der Plattenwerferverein Hochfilzen dankt nochmals allen Teilnehmern am Turnier, der Gemeinde Hochfilzen für die Überlassung der schönen Anlage und Vom Plattenwerferturnier
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