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Wien (»Küchl-Quartett«) und Monique Duphil Programm: Allegro Franz Schubert: Andante con moto Streichquartett d-moll, D 810, Scherzo: Allegro molto genannt »Der Tod und das Mädchen« Presto Musikverein-Quartett. Von links: Rainer Küchl, Eckhard Seifert, Peter Götze! und Franz Bartolomey. Verein Kitzbüheler Musikfreunde: Das Musikverein-Quartett Samstag. 25. August 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 plus Homogenität plus höchste Technik des Gesamten«. (Dasselbe auch, wenn man will, als Proportionsgleichung.) Nein, etwas Gleichwertiges oder gar Bes- seres an Geiger hat man hier gewiß noch nicht erlebt, und es bleiben eigentlich nur Superlative. So was von befaßter Ganz- heit, ja 'Integral von Person und Instru- ment' ...; unerhört! Dabei macht er, Ro- sand, alles mit einer scheinbaren (?) oder auch wirklicher Leichtigkeit. »Hochzeit mit einer Geige« - Idealehe - möchte man sagen; aber es ist, wie man den Ein- druck hat, eine Zuneigung, welche die nö- tige Distanz nie aufgegeben hat, nicht blind wurde - vielmehr eine Liebe, die sehend machte. Vielleicht deshalb die um- werfende Makellosigkeit des Spiels ...: Ob seine vollendete 'Lageneinfärbung' - ich meine die Kunst, im Lagenspiel den unter- schiedlichen Klangcharakter der einzelnen Saiten tonfarbenmäßig auszugleichen, ob seine hundertprozentig sitzenden Glissan- di, ob seine Oktaven in obersten Berei- chen des Griffbretts, ob seine glasklaren Flageoletts ...; weiters: Ob die ungewohn- te, eigentlich romantische Wärme seines Strichs, ob die lange Reihe der ihm zur Verfügung stehenden Register, ob sein 'Lento' oder seine halsbrecherischen Ritte auf dem Parcour des »Teufelstrillers« im Tartini, des »Furie« bei Ysaye, der »Zi- geunerweisen« Sarasates: Immer ist diese Makellosigkeit präsent. Und von diesen abertausend Tönen eines langen Pro- gramms - eben der Teufelstriller-Sonate, der A-Dur op. 100 von Brahms (Rosand 'badete' förmlich in der Brahms-Welt!), dazu von dessen 'Ungarischen Tänzen' die Nummern 2 und 4, der filigran und phantasievoll gearbeiteten Ysaye-Solo- Sonate op. 27/2 mit dem liturgischen 'Dies-irae-Thema' (unheimlich schwierige Doppelgriffe, allegrissimo), des Sarasate und der immerhin fünf Zugaben (davon viermal Fritz Kreisler! Erinnert Rosands Spiel nicht ein wenig an diesen?) - ja, unter diesen Zehntausenden, vielleicht Hunderttausenden Tönen kaum ein Aus- rutscher; einfach phänomenal! - Unsere Monique Duphil war ihrem gei- genden Kollegen eine bewundernswerte Partnerin (wie könnte es anders sein?!) - spielte mit jener gewissen Zurückhaltung, welche doch nie bloßes Nebenbei ist, son- dern vielmehr erheblichen Anteil an der Realisation eines Werks hat. Sie voll- brachte übrigens wieder einmal eine halbe Zauberei: Die Zugaben mit ihren teils nicht gerade bescheidenen Klavierparts konnte sie, wie man hörte, erst am Kon- zerttag studieren. Nur eine so versierte Blattspielerin (als welche Duphil ja beson- ders bekannt ist; gesuchte »Einspringe- rin«!) schafft dies. Die Draufgaben mit viel Charme und Witz serviert bzw. gewährt ... Das Publi- kum tobte - wie nie zuvor! Hugo Bonatti PAUSE Johannes Brahms: Klavierquintett f-moll, op. 34 Allegro non troppo Andante, un poco adagio Scherzo: Allegro Poco sostenuto. Allegro non troppo Das Musikverein-Quartett wurde 1973 von Rainer Küchl, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, gegründet. Schon nach zwei Jahren Bestand bekam das En- semble die ehrenvolle Erlaubnis zur Be- zeichnung »Musikverein-Quartett«. Durch- schlagende Erfolge bei den Wiener Fest- wochen, den Salzburger Festspielen, beim Carinthischen Sommer und bei den Euro- päischen Wochen in Passau machten es zu einem der führenden Quartette überhaupt. Langjähriger Exklusivvertrag mit der DECCA. (Mindestens zwei Langspielplat- ten pro Jahr!) Rainer Küchl (1. Violine), geb. in Waid- hofen a.d. Ybbs, studierte bei Prof. Sa- mohyl. Seit 1967 solistisch tätig, seit 1971 Konzertmeister der Wiener Philharmoni- ker. Träger des Mozart-Interpretations- preises 1973. Eckhard Seifert (2. Violine), geb. in Weyer (00), ist ebenfalls Samohyl-Schü- 1er. Seit 1973 im Wiener Philharmonischen und im Staatsopernorchester, seit 1975 Primgeiger. Peter Götzel (Viola), gebürtiger Wie- ner, studierte Geige und Bratsche bei Prof. Steinbauer. Mitglied der Philhar- moniker (Primgeiger), im Quartett jedoch Bratschist. Franz Bartolomey (Cello), erblich bela- steter Philharmoniker, Schüler Prof. Krot- schaks. 1963 Casals-Medaille in Budapest. Seit 1973 Solocellist der Philharmoniker. Monique Duphil (Klavier): Siehe Kon- zert vom 22. August! Mittwoch, 30. August 1984, Kitzbühel, Festsaal der Handelskammer, 20 Uhr. Erwachsene: 5 100.—, Jugendliche: S40.— Der »Verein Kitzbüheler Musikfreun- de« lädt nochmals herzlichst ein! Max-Werner-Gedenkturnier Wie jedes Jahr findet auch heuer auf dem Tennisplatz am Lebenberg das Max- Werner-Tennisturnier statt. Es werden ein Herren-A- und -B- sowie ein Damen-A- Bewerb gespielt. Nennungen werden am Tennisplatz Lebenberg persönlich entge- gengenommen sowie unter Tel.-Nr. 4644. Das Nenngeld beträgt 120 Schilling; für Damen 70 Schilling. Die Anzahl der Teilnehmer wird mit 64 bei den Herren und 32 bei den Damen be- grenzt. Nennungsschluß bei Erreichung des Limits. Die Auslosung findet am Donnerstag, den 6. September 1984, um 20 Uhr im Cafe Hölzl statt. Gespielt wird ab Freitag, den 7. September, 8 Uhr. Die Finalspiele sind für Sonntag, den 16. Sep- tember, vorgesehen. Ort und Zeitpunkt der Siegerehrung werden noch bekanntgegeben. Auf Ihre Teilnahme freut sich die Tur- nierleitung!
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