Archiv Viewer

Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. September 1984 berg kämpften, die Bezeichnung K + K Landesschützen und waren in Trient, Bo- zen und Innichen in Garnison. Sie waren speziell für den Grenzschutz und Gebirgs- dienst ausgebildet, die Spielhahnfeder und das Edelweiß auf der Bergmütze wa- ren ihre äußeren Erkennungszeichen. Mitte 1915, nach der Kriegserklärung Italiens, standen die drei Regimenter in den Tiroler Grenzbergen. Bekannte Na- men wie Monte Piano, Drei Zinnen, Col di Lana, Lavarone-Folgerria und Tonale waren erste Einsatzgebiete. Im Jänner 1917 wurde den tapferen Landesschützen von Kaiser Karl der Ehrentitel »Kaiser- schützen« mit dem Wahlspruch »Mir zur Ehr', dem Land zur Wehr« in Calliano im Etschtal verliehen. Oberleutnant Alfred Enrich, einer der insgesamt nur fünf mit dem höchsten Or- den, dem Ritterkreuz des Militär-Maria- Theresien-Ordens, ausgezeichneten Kai- serschützen, ist der Namenspatron jener Kaserne, in der der Traditionstag des Jä- gerbataillons 21 abgehalten wurde - der Volkszählung 1934 Gerichtsbezirk Kitzbühel: Ort 1934 1923 Kitzbühel-Stadt 2926 2484 Kitzbühel-Land 2416 1898 Reith 515 515 Aurach 856 822 Jochberg 1130 1141 Oberndorf 811 769 St. Johann 3195 2865 Going 827 752 Schwendt 364 368 Kirchdorf 1351 1182 Kössen 1972 1819 Waidring 943 883 Fieberbrunn 2475 2285 Hochfilzen 498 465 St. Jakob 288 288 St. Ulrich 448 468 Gerichtsbezirk Hopfgarten: Kirchberg 2485 2103 Brixen 1419 1314 Hopfgarten-Markt 1067 1032 Hopfgarten-Land 2270 2025 Westendorf 1803 1649 Itter 480 444 Kitzbühel. Tirolerball. Wie nach einem alten Brauch feierte der Kitzbüheler Trachtenerhaltungsverein den Ostermon- tag 1934 durch einen würdig verlaufenen Alt-Tirolerball beim »Tiefenbrunner«, und er hat durch den übervollen Saal ge- zeigt, wie erwünscht diese Unterhaltung war. Unter den Klängen der Gasteiger Musik in der alten Kleidung unserer Väter und der Vereinstrachtenkapelle in der Tracht unserer Großväter von Anno 09 wurde eifrig getanzt in den geschmackvoll dekorierten Sälen. Die Schuhplattlertanz- gruppe erntete viel Beifall, und in der Kufsteiner Enrich-Kaserne. Daß den Kaiserschützen die Aufrech- terhaltung der Tradition am Herzen liegt, bewies die Anwesenheit zahlreicher Kai- serschützen aus allen Teilen Osterreichs, aus Deutschland und sogar aus den Verei- nigten Staaten - einer, der damals noch in Tirols Bergen kämpfte, kommt alljähr- lich aus New York zum Traditionstag nach Kufstein. Doch neben den Kaiserschützen und den Soldaten des Jägerbataillons 21 konn- te Bataillonskommandant Oberstleutnant Joast auch zahlreiche Ehrengäste begrü- ßen. Sowohl Joast als auch ein Redner der Kaiserschützen selbst würdigten in ihren Worten den heldenhaften Einsatz der Sol- daten im 1. Weltkrieg. »Daß die Opfer nicht umsonst waren, dessen waren sich die Leute trotz der ungünstigen Entwick- lung schon damals bewußt«, erklärte der Kaiserschütze den Soldaten d taillons, das übrigens mit einer in Gebirgsausrüstung am 9. beim Landesfestzug vertreten Schnapsbude ertönte so manch schönes Tiroler Lied. Skiklub Kitzbühel. Bei der am 7. April 1984 im »Weißen Rößl« stattgefundenen Generalversammlung brachte die Neu- wahl folgendes Ergebnis: Obmann Veterinärrat Ludwig Hörtnagl Stellvertreter Georg Hochfilzer. Schriftführer Fritz Tscholl Stellvertreter Toni Dimai Rechner Baron Carl Menshengen Stellvertreter Peter Salvenmoser Sportwarte Hansjörg Schlechter 2. Sportwart Max Faller Zeugwart Hans Zimmermann Stellvertreter Ferdl Maier Jugendwart Hermann Primus Kitzbühel. Erfolgreiche Skiläufer. Bei dem am Sonntag, den 8. April 1934, vom Skiklub Monte Tricorno veranstalteten Monte-Canin-Rennen, ein Abfahrtslauf unter schwierigen Verhältnissen, wurden durchwegs bessere Zeiten erzielt als im vergangenen Jahre. Die Kitzbüheler konnten unter etwa 60 Läufern folgende Plätze belegen: 3. Siegfried Engl, 4. Leo Gasperl, 7. Sepp Klingler, 10. Toni Sailer und 16. Martin Entstraßer. Kitzbühel gegen Heer. Das Wettspiel am Sonntag, den 7. April 1934, auf dem hie- sigen Fußballplatz, Kitzbühel 1 gegen Heer kombiniert, brachte den Kitzbühe- lern einen 3:1-Sieg. Das Spiel der Reserve- mannschaft endete 3:3 (In Kitzbühel war damals eine Kompanie des Alpenjägerre- giments Nr. 12 stationiert.). Verfassung: Am 18. April 1934 wurde vom Ministerrat die Durcharbeitung der neuen Verfassung beendet. Die Bundes- versammlung, d.i. die Vertretung des ge- samten Volkes, die aus sämtlichen Mit- gliedern des Staatsrates, des Bundeskul- turrates, des Bundeswirtschaftsrates und des Länderrates besteht, erstattet einen Dreiervorschlag, der zur Grundlage für die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bürgermeister Osterreichs dienen soll. In den Ländern werden die ständisch aufgebauten Landtage für die Bestellung des Landeshauptmanns ebenfalls einen Dreiervorschlag erstatten. Der Bundes- präsident wird auf Vorschlag des Bundes- kanzlers einen von diesen zum Landes- hauptmann ernennen. Er kann ihn abbe- rufen und muß ihn abberufen, wenn es der Landtag verlangt. Die Bezirkshauptleute werden vom Landeshauptmann ernannt, doch bedür- rnennungen der Bestätigung Bundeskanzler. Der Bezirks- ist abberufbar. eindevertretung heißt nun in Analogie zum Bundestag und Landtag Gemeindetag. Auch der Gemeindetag ist der berufsmäßigen Gliederung angepaßt. Er wählt den Bürgermeister, der vom Be- zirkshauptmann zu bestätigen ist und von ihm auch abberufen werden kann. Kitzbühel. Oskar von Miller gestorben. Der jüngst im 80. Lebensjahr verstorbene Gründer des Deutschen Museums in Mün- chen, Oskar Miller, verbrachte auch eini- ge Jahre mit seiner Familie seinen Som- meraufenthalt am »Tennerhof« bei des- sen ehemaligen Besitzerin Frau Käthe Mitterer in Kitzbühel. Sein menschen- freundliches Benehmen verschaffte ihm allseitige Beliebtheit. Auf seine Einladung erschien mehrmals die Kitzbüheler Ju- gend zu einem Kinderfest. Der Schule Kitzbühel schenkte er ein großes Relief vom Bezirke Kitzbühel, das heute noch (1934) als vorzügliches Lehrmittel ver- wendet wird. Itter. Brand. Am 15. April 1934, gegen halb 9 Uhr abends, brach nach unaufge- klärter Ursache in dem unbewohnten Bauernhaus Rißwegen in Itter des ehema- ligen Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Gruener ein Brand aus, der das Gut vollkommen einäscherte. Das Gut war seit Jahren an den Bauern Spitzenstätter verpachtet. Der Schaden wird mit 15.000 Schilling angeschlagen. In Sicherheit konnte Verschiedenes im Wert von 3000 Schilling gebracht werden. Kitzbühel. Jagdschutzverein. Am 8. April 1934 fand im kleinen Saal des Ho- tels »Tiefenbrunner« die Gründungsver- sammlung des Jagdschutzvereins statt. Als Gäste konnten begrüßt werden Graf Thun als Vertreter des Landesjagdschutz- vereins von Tirol, Hofrat Christian als Vertreter der Landesregierung, Ober- forstrat Pintzger, Obmann vom Jagd- schutzverein Schwaz, Oberforstrat Ragg, Gasteig, Obmann für St. Johann in Tirol, SO jabreit 11111 UI (lili Kleine Kitzbüheler Bezirkschronik s Jägerba- fen diese 1 Kompanie durch den September hauptmann sein wird. Die Gern
< Page 30 | Page 32 >