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Seite 34 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, b. Septemoer iiö+ Glaspokal aus Hörbrun.' mit Kugelschliff, rotem und weißen Überfang und vier Me- daillons mit den fiacfr1geschnittenen In- schriften: »Gesundheit - Glück - Freu- de - Kitzbü hei«. etc. herstellte, ist durch nich:s belegt und diese Gläser eher auf Kramsach zu deu- ten. Nach dieser Feststellung der Produkte der Hörbrunner Glasfabrik soll der wirt- schaftliche Erfolg dargestellt werden. Die seit 1850 erscheinenden Berichte der Inns- brucker Handelskammer berichten für 1851 ausführlich. »Die Glasfabrik des Herrn Franz Fried- rich in Hörbrunn verarbeitete im Jahre 1850 15.000 Pfund Pottasche, 50.000 Pfund Glaubersalz, 12.300 Pfund Bruch- glas, 60.000 Pfund Kalk, 200.000 Pfund Quarz, 300 Pfund Braunstein, 200 Pfund Arsenik und 25 Pfund Kobald und er- zeugte daraus 100.000 Pfund weißes Hohl- und Schleifglas und 200.000 Pfund Grühnhohl- und Tafelglas. Im Betrieb stehen zwei Glasöfen, ein Pockwerk mit drei Rädern. eine Glasschleife und eine Holzsäge mii einem Rad und eine Schmid- te mit zwei Rädern. Bei dieser Fabrik wa- ren im obigen Jahre 202 Arbeiter beschäf- Tirols Jugend und die Landesverteidigung Verteilung der Preise eines Schülerquiz zur umfassenden Landesverteidigung im Landhaus Festliche, aber auch landesüblich be- schwingte Klänge eines Blä.;erkreises der Militärmusik Tirol gaben einer Preisver- leihung im Innsbrucker Landhaus stilvol- les Gepräge. Die Gesellschaft zur Förde- rung der Landesverteidigung in Tirol hat- te anläßlich einer Wanderausstellung ein Fragespiel für Tiroler Schülerinnen und Schüler. veranstaltet. Die Teilnahme war sehr groß. Das ist erstaunlich, wenn man die vielen Aktivitäten, die sich oft unqua- lifiziert, aber wirksam geger.. jede Landes- tigt. Der Absatz der Produkte findet in Tirol und Vorarlberg, Italien und der Schweiz statt. Das Erzeugniß und die Ma- terial-Verwendungen dieser Fabrik blie- ben sich im Jahre 1851 so gleich, daß kein wesentlicher Unterschied zu beziffern ist. Die Glasfabrik des Herrn Wenzel Fried- rich in Kramsach verbrauchte im Jahre 1850 12.000 Pfund Quarz, 20.000 Pfund calc. Pottasche, 300 Pfund Braunstein, 3000 Pfund Soda und 150 Pfund Arsenik, woraus 6000 Schick Glas in einem Ofen erzeugt wurden. Sie beschäftigt 24 Arbei- ter. Absatz im Lande selbst und Italien, der Betrieb im verflossenen Jahre blieb dem erwähnten gleich. Die Glasfabrika- tion in Tirol ist bei weitem nicht im Stan- de den hierländigen Bedarf zu decken, dessen Abgang durch Bezüge aus Böhmen ersetzt werden muß. - Es werden jähr- lich ca. 2000 Zentner ordinäres Tafelglas nach Südtirol und Vorarlberg eingeführt, deren Werth mit 21.000 Gulden C.M. oh- ne Zuschlag der Frachtspesen angenom- men werden muß. An ganz- und halbgeschliffem Glas be- trägt die jährliche Einfuhr bei 150 Zent- ner im Werthe von 15.000 Gulden; end- lich werden jährlich circa 500 Schock fei- ne, weiße und farbige, wie auch halbwei- ße Solintafeln im Gesamtwerthe von circa 3000 Gulden eingeführt. Es bildet sohin die Gesamteinfuhr einen Werth von 39.000 Gulden, von denen der größere Theil im Land selbst verbleiben könnte, nachdem dasselbe Quarz in Masse besitzt, Glauber- salz nach anderen Kronländern ausführt, und an Arbeitskräften Ueberfluß hat, wenn nur nicht der zur höchsten Noth ge- steigerte Holzmangel jeder weitern Aus- dehnung dieser Erwerbsquelle hemmend Die Jahreszahl 1536 am Firstbaum von Hinterobernau sagt uns, daß in diesem Jahr das »Hintere Haus« zu Obernau neu erbaut wurde und zwar von Wolfgang Obernauer dem Älteren, der 1521 mit sei- ner Mutter Barbara und 1563 mit seinem Sohn Wolfgang Obernauer dem Jüngeren verteidigung richten, bedenkt. Mit den Mädchen und Burschen waren Lehrer und Eltern aus allen Teilen Tirols gekommen. Der Präsident der Gesellschaft, Hofrat Dr. Otto Schimpp, begrüßte hohe Offizie- re des Bundesheeres, leitende Beamte und Politiker. Dr. Schimpp skizzierte den Be- griff einer umfassenden Landesverteidi- gung, die über militärische Bereiche weit hinausreicht und alle Formen des Kata- strophenschutzes, den Umweltschutz, Be- vorratung für Krisenzeiten usw. umfaßt, und ihrem gegenwärtigen psychologisch- politischen Zustand. Herzlich und ein- dringlich dankte der Landesschulreferent Prof. Dr. Fritz Prior allen Teilnehmern: entgegen trete; es steht sogar zu befürch- ten, daß die Fabrik des Herrn Franz Fried- rich ihrer Auflösung oder doch bedeuten- der Verminderung entgegen gehe, wenn der seit zwölf Jahren anhängige Waldpro- zeß gegen das hohe Aerar sich nicht bald zu seinen Gunsten entscheidet, wodurch allein ihm die Sicherheit würde, daß in seiner Fabrik benöthigende Holz um den Preis herbeizuschaffen, der ihren nützli- chen Betrieb zuläßt.« Die Jahre um 1850 waren sicher der Höhepunkt der Hörbrunner Fabrik. Der Bericht von 1852 ist bereits wesentlich zu- rückhaltender, wobei Kramsach und Hör- brunn gemeinsam betrachtet werden: »Dieselbe befindet sich so wohl, als es die in dem vorigen Jahresberichte geschil- .derten Hemmnisse jeder Ausbreitung der- selben gestatten und nur zu bedauern ist es, daß eine in diesem Bezirke so natür- wüchsige Produktion, durch die stiefmüt- terliche Dotation eines ihrer wesentlichen Hilfsmittel, des Holzes, verkümmern muß. Die Erzeugung blieb sich gleich; die Tarifsätze schützen vor der Einfuhr aus dem Auslande, der kostspielige Transport des Hohlglases selbst vor der Konkurrenz anderer Kronländer, aus denen nächst Ta- felglas meist nur feine Hohlgläser und die zu chemischen Zwecken dienlichen Glas- geschirre bezogen werden. - Die Glas- händler wollen die Thätigkeit unserer Fa- brikanten nicht sehr loben; sie behaupten, der diesen verliehene Schutz werde dazu gemißbraucht, die Preise der Fabrikate zu erhöhen, nicht aber werde darin eine Auf- forderung für Vervollkommnung des Fa- brikates erkannt, und in der That dieses viel zu wünschen übrig, und zeigt durch- aus keinen Fortschritt in der Erzeugungs- Tüchtigkeit.« Schluß folgt! auf dem »Hintergut« zu Obernau genannt wird. Da im Jahr 1464 Stephan von Obernau »hinterm Reichersheimer« und Gilg von Obernau »hinterm Ruecher« (als Grund- herren) aufscheinen, dürfte Obernau schon damals in Hinter- und Vorder- »Ihr habt Euch als junge Menschen enga- giert, ihr habt nachgedacht, ihr seid aktiv geworden, ihr habt Verantwortungsbe- wußtsein bewiesen«. Es gibt keinen Frie- den ohne Opfer, ohne Bereitschaft, ihn zu verteidigen, es gibt keinen Frieden ohne Freiheit und Gerechtigkeit, sagte der Lan- deshauptmann-Stellvertreter. Die Preisträger: Bezirk Kitzbühel: Christine Wippel, Hochfilzen, Bachl- bauersiedlung 152 Christine Gsenger, Kitzbühel, Achen- weg 10, und Elisabeth Gsenger, Kitzbühel, Achen- weg 10. Bauernhausmuseum Hinterobernau, Kitzbühel Wolfgang Obernauer Erbauer von Hinterobernau
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