Kitzbüheler Anzeiger

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Von links: FPÖ-Bezirksobmann Sebastian Eben, Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle, Bürgermeister Hans Brettauer, Bürgermeister Dr. Siegfried Dillersberger (Kuf- stein), Vizekanzler Dr. Norbert Steger, Gemeinderat und Hotelier Silberberger, Wörgl, Generalsekretär Dr. Walter Grabher-Meier und Kommerzialrat Gerhard Resch, FPÖ- Obmann Kitzbühel. Seite 14 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Oktober 1984 Österreichischer Fremdenverkehrstag der FPÖ in Kitzbühel II. Teil Wie bereits berichtet, fand am 20. und 21. September 1984 in Kitzbühel der erste Österreichische Fremdenverkehrstag der FPÖ statt. Nach den Berichten der Ar- beitskreise fand am 21. September im Festsaal des Bezirksstellengebäudes Kitz- bühel der Tiroler Handelskammer das Hauptreferat von Vizekanzler und Bun- desminister für Handel, Gewerbe und In- dustrie, Dr. Norbert Steger, statt, wor- über wir bereits berichten konnten. Das Hauptreferat wurde von National- rat Helmut Haigermoser, Fremdenver- kehrssprecher der FPÖ im Parlament, mit der Begrüßung eröffnet. Sein Gruß galt insbesondere dem Vize- kanzler Dr. Norbert Steger und dem drit- ten Nationalratspräsidenten Dr. Geruif Stix; weiters Nationalrat Sepp Hinter- maier, Agrarsprecher der FPÖ im Parla- ment, Nationalrat Hermann Eigruber, Obmann des Ringes freiheitlicher Wirt- schaftstreibender, Nationalrat Dr. Walter Grabher-Meier, Landtagsabgeordneten Dr. Siegfried Dillersberger, Bürgermeister von Kufstein, Landtagsabgeordneten Eisl, Salzburg, Dr. Kacar, Direktor des Bur- gesfonds, Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle und Bürgermeister Hans Brettauer. Dem Programm dieser Fremdenver- kehrstagung lagen sechs Arbeitskreise zu- grunde. Wir wenden uns nachstehend dem ersten zu. Arbeitskreis 1: Der Mensch im Fremdenverkehr Präambel Das Thema »Mensch im Fremdenver- kehr« ist einerseits der zentrale Kern, um den sich alles andere drehen sollte, ande- rerseits von hoher Komplexität. Zunächst kann man grob die Aspekte »Gast« und »Gastgeber« unterscheiden. Als Gast kann man jede Person be- zeichnen, die sich an einem bestimmten Ort aufhält und dort nicht ihren dauern- den Wohnsitz hat. So gesehen sind das dann nicht nur Urlauber, sondern z.B. auch Kurpatienten, Kongreßteilnehmer, Vortragende, Studierende und zwar so- wohl Inländer als auch Ausländer. Wei- ters kann man altersmäßige Unterschei- dungen treffen, eine weitere in Einzelrei- sende, Familien, Gruppen etc. Daraus läßt sich auch eine Vielfalt von Zielen, die ein Gast mit seinem Besuch verfolgt, ableiten: Erholung, Entspan- nung, Abenteuer, Sport, Kultur, Studium, Arbeit, Konferenzen, Einkauf, Besichti- gung (z.B. von Betrieben) usw. Auf seiten der Gastgeber gibt es solche in engerem und solche in weiterem Sinn. Zu der ersten Gruppe gehören alle unmit- telbar mit der Beherbergung des Gastes befaßten Personen, aber auch Personen, die mit den konkreten Zielen des Gastes direkt in Beziehung stehen (z.B. Einladen- de zu Veranstaltungen, Sportlehrer usw.). Die zweite Gruppe umfaßt z.B. Personen, die in Touristbüros, an der Grenze, bei Behörden, bei der Bahn usw. mit dem Gast in Kontakt kommen, und schließlich die Bevölkerung, insbesondere in den Fremdenverkehrsorten. In der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit konnten bei weitem nicht alle Aspek- te auch nur angesprochen werden, die im folgenden angeführten sollen als Denkan- stöße verstanden werden und stellen spe- zielle Erfahrungswerte der Teilnehmer dar. Der Mensch als Gast Zunächst wäre zu überlegen, inwieweit eine weitere bewußte Fassung des Begrif- fes Gast über den Urlaubs- bzw. vielleicht noch Kongreßtouristen hinaus neue As- pekte und Konsequenzen für den Frem- denverkehr bzw. die dafür Verantwortli- chen haben kann. Welche Konsequenzen hat z.B. die Art der Behandlung von nicht unmittelbar wirtschaftlichen Gewinn bringenden Gästen, wie Studenten oder auch Gastarbeiter, für deren Bild vom Gastland für den Fall, daß sie doch ein- mal finanziell in der Lage sind und damit vielleicht vor der Entscheidung stehen, als zahlende Gäste in Osterreich aufzutreten. Wer viel mit Studenten zu tun hat, weiß, daß es für sie oft kaum möglich ist, mit der einheimischen Bevölkerung in engeren Kontakt zu kommen. In Städten wie z.B. Salzburg läßt sich sogar unschwer eine ne- gative Beziehung zwischen dem gewinn- bringenden Fremdenverkehr auf der einen Seite und den in Salzburg Studierenden feststellen: Einerseits sind die Lebenshal- tungskosten, besonders die Zimmermie- ten, sehr hoch, andererseits müssen die Studenten mit »Ausbruch« der Saison er- barmungslos den Touristen weichen; die meisten Studentenheime werden im Som- mer in Hotels umfunktioniert. In weiterer Folge wurden einige kon- krete Aspekte angesprochen: Ankunft - Abreise Viele Gäste kommen nicht in Urlaubs- stimmung am Zielort an. Sie haben be- sonders kurz vor dem Urlaub anstrengen- de, mitunter hektische Arbeitstage hinter sich, häufig verbunden mit einer unmittel- baren Abreise nach Arbeitsende und einer langen, belastenden Anfahrt. Der Empfangsphase kommt deshalb ei- ne besondere Bedeutung zu, der Gast braucht Hilfen von seiten des Gastgebers, um den Aufenthalt optimal zu beginnen. Dazu gehören vor allem Maßnahmen, die dem Gast die Orientierung über den Auf- enthaltsort erleichtern. Neben schriftli- chem Material (Pläne, Veranstaltungshin- weise etc.) ist vor allem ein diesbezügli- ches Gespräch sehr gut geeignet, dem Gast den Übergang vom Alltag in den Ur- laub zu erleichtern. Besonders auch nach einem gelungenen Aufenthalt soll auch der Abschied opti- mal verlaufen, damit der Gast etwas vom positiven Effekt des Urlaubes mit hinüber in den Alltag nehmen kann. Hier gibt es viele Möglichkeiten, z.B. ein individuelles Gespräch am Abend vor der Abreise, klei- ne Aufmerksamkeiten als Erinnerung (welche nicht an jedem Souvenirladen zu haben sind), Abschiedsveranstaltungen usw. Unbedingt vermieden werden muß beim Gast der Eindruck, daß er nach Be- zahlung der Rechnung vergessen ist. Integration, Anschluß, Kontakt Viele Gäste erwarten sich während ihres Aufenthaltes die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, und zwar sowohl zwischen
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