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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Oktober 1984 Erster österreichischer Fremdenverkehrstag der FPÖ 20. und 21. September 1984, Kitzbühel III. Teil Arbeitskreis 2: Organisation des Frem- denverkehrs und ihre Finanzierung. 1. Problemkreis »Organisation« 1. Kommunale Fremdenverkehrsver- waltung oder öffentlich-rechtliche Frem- denverkehrsverbände. In Anbetracht der föderalistischen Struktur Österreichs und der historisch gewachsenen Fremdenverkehrswirtschaft unseres Landes muß die Frage nach den optimalen Organisationsmodell für den Fremdenverkehr unterschiedlich beant- wortet werden: a) In Gebieten mit (noch) geringem Fremdenverkehrsaufkommen scheint es zweckmäßig - zumindest im örtlichen Bereich - vorerst auf bereits bestehende Organisationsstrukturen zurückzugrei- fen. Das legt die Integration der Fremden- verkehrsangelegenheiten in die allgemeine Kommunalverwaltung nahe. Freilich wäre künftighin eine vermehrte Vertretung der »Fremdenverkehrsinteres- senten« (also des mit dem Fremdenver- kehr (wirtschaftlich) verbundenen Perso- nenkreises) in der Gemeindeverwaltung zu fordern. Die Mitwirkung der Fremden- verkehrsinteressenten sollte daher stärker institutionalisiert werden. Organisatori- Gemeinde Kirchdorf 635 m, 1344 Einwohner, Post- und Te- legrafenamt, Telefon, Hochdruck-Was- serleitung, Arzt mit Apotheke, Radrepa- ratur, Musikkapelle, Jagd- und Fischerei- gelegenheiten. - Gasthöfe (34 Betten): sche Grundlage dafür könnte entweder ein spezieller, mit fachkundigen (!) Mit- gliedern besetzter Gemeinderatsausschuß sein oder ein außerhalb des Gemeinde- rates stehender - Fremdenverkehrsbei- rat. Der Vorteil der zweiten Organisa- tionsvariante liegt darin, daß auch nicht dem Gemeinderat angehörende Fremden- verkehrsinteressenten in die Entschei- dungsfindung eingebunden werden können. b) In stärker entwickelten Fremdenver- kehrsregionen sind höhere Anforderun- gen an organisatorische Belange zu stel- len. Hier wäre die Errichtung von öffentlich-rechtlichen, nach dem Modell der Selbstverwaltung konzipierten Frem- denverkehrsverbänden vorzusehen. Diese Organisationsform - sie beruht auf dem Prinzip der Pflichtmitgliedschaft - ge- währleistet eine umfassende Vertretung der am Fremdenverkehr beteiligten Inter- essengruppen und ermöglicht die direkte Teilnahme des einzelnen an der Fremden- verkehrsverwaltung. Damit verbunden ist natürlich auch eine stärkere individuelle Kontrollmöglichkeit. Um die erforderliche Koordination von Verbandstätigkeit und Gemeindeverwal- tung sicherzustellen, wäre für institutio- Wintersteller, Zehenthof, Neuwirt, Maut. An der Reichsstraße: Furth, Habach. Im Weiler Gasteig: Vorderjäger, Mitterjäger, Todwirt. In Litzlfelden: Hittschader. In Erpfendorf: Wirtshof, Froschlacke, Schredfeld. nelle Querverbindungen zwischen Frem- denverkehrsverband und Gemeinde (z.B. durch Entsendung von Gemeinderatsmit- gliedern in Organe des Verbandes) zu sor- gen. Im Hinblick auf das Subsidiaritätsprin- zip und die Wahrung der Privatinitiative sollte der Gesetzgeber aber bezüglich der Gründung von Fremdenverkehrsverbän- den von zwingenden Regelungen absehen. Die Entscheidung darüber, ob in einem Gebiet ein öffentlich-rechtlicher Frem- denverkehrsverband errichtet wird oder ob man sich etwa privatrechtlich geregel- ter Organisationsformen bedient (In vie- len Regionen besteht derzeit eine gutfunk- tionierende Organisationsstruktur auf Vereinsbasis!), sollte letztlich doch der örtlichen Gemeinschaft überlassen blei- ben. Rechtstechnisch gesehen wäre dabei den Gemeinden das Recht einzuräumen, bei der zuständigen Landesregierung die Gründung eines Fremdenverkehrsverban- des (durch Verordnung) zu beantragen. Die Ausübung dieses Antragsrechtes müßte aber an den positiven Ausgang ei- ner vorherigen »Urabstimmung« unter den von der Verbandsmitgliedschaft po- tentiell Betroffenen gebunden werden. 2. Organkreation und Fragen der inter- nen Organisation. a) De lege lata sind in die Bestellung der Organe von Fremdenverkehrsorganisatio- Gemeinde Waidring 781 m, 883 Einwohner, Post- und Tele- grafenamt, Telefon, staubfreie, geschütz- te Lage, Arzt, großes, schönes Schwimm- bad, naher, prächtiger Hochwald, schöne Ausflüge, Radreparatur, Tennis, Jagd- und Fischereigelegenheiten, Fluß- und Wannenbäder, Hochquellen-Wasserlei- tung, Hydranten, elektrische und Azety- len-Beleuchtung, gute Radfahrwege. - Gasthöfe (60 Betten): Waidringer Hof, Post, Mengg. Außerhalb des Ortes: Brük- kenwirt, Paß-Strub-Wirt, Zehrerwirt. - Privatwohnungen (300 Betten). Auskunft Verschönerungsverein. \ Sauberes Wasser ' bringt Leben - ii saubere Umwelt Y erhält Leben + + + IF-4 Omi JKA LW ~M 4 g Bezirk 1' Wochenblatt lur d tzbuhel • Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesell- schaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- Ort: Kitzbühel, Herstellungsort: WÖrgl. Her- steller: Druckhaus WÖrgl, Alfred Burgstal- 1er, WÖrgI, Peter-Rosegger-Straße 3. Redak- tion: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinter- stadt 17, Tel. 05356/2236. Oberndorf, damals noch eine Fraktion der Gemeinde St. Johann. Im Bild vorne links Oberndorf und Wiesenschwang, nach rechts die Weiler Eberhartling, Sperten, Kirche Spital auf der Weitau und Rettenbach; dahinter der Wilde Kaiser.
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