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Die Kitzbüheler Faschingsweiberleut. Präsidenten Christi v. Horn in der zweiten Reihe links. Samstag, 20. Oktober 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 wand geschmälert. Nur bei Teichneuanla- gen wäre bis zur Entwicklung einer natür- lichen Nahrungsgrundlage vielleicht eine geringe Zufütterung angebracht. Im Win- ter stellt der Krebs sogar die Nahrungs- aufnahme ein. Für den Krebsbesatz bieten sich nicht zu kalte (während der Sommermonate nicht unter + 15 Grad) stehende oder nicht zu schnell fließende, weitgehend saubere und ordentlich mit Sauerstoff versorgte Gewässer an, also Uferzonen von Seen, aber auch kleine Gewässer wie ausgebaggerte, aufgestaute oder natürli- che Teiche (sogar Schottergruben) mit gu- tem Zufluß oder guter Sickerwasser- bzw. Grundwasserversorgung, Wiesenbäche (keine Wildbäche mit Schotterführung), Gießen, tiefere Wassergräben und kleine Flüsse mit ausreichender und nicht zu wit- terungsabhängiger Wasserführung. Kiesigen oder weichen Grund ohne zu dichten Pflanzenwuchs mit überhängen- den oder steilen Ufern (zum Graben von Höhlen) und Stellen mit Wurzelwerk und hohl aufliegenden Steinen liebt der Krebs wegen der vielen Schlupfwinkel ganz be- sonders. Die Ertragserwartung richtet sich nach der Beschaffenheit des Lebensraumes. Der natürliche Bestand (der Krebs ist sehr standorttreu) kann in einem guten Gewäs- ser viele tausend Tiere aller Altersklassen pro Hektar betragen oder nach anderen Erfahrungswerten ein Tier auf etwa 1 qm. Der Bestand ist jedoch noch zu erhöhen, wenn ein gutes Nahrungsangebot an Al- gen, Würmern, Käfern, Insektenlarven, Kaulquappen, kleinen Fischen, Schnek- ken usw. und eine Vielzahl an Versteck- möglichkeiten vorhanden ist. Da der Krebs auch sehr gerne tote oder kranke Fische und anderes im Wasser liegendes totes Getier verzehrt, spielt er nebenbei ei- ne nicht zu unterschätzende Rolle in der Gewässerreinhaltung. Zum Besatz (bei Neubesatz mit kleinen Krebsen sind erste Verkaufserlöse nach rund 5 Jahren zu erwarten, beim Einsatz verschiedener Jahrgänge entsprechend früher) eignet sich in erster Linie unser heimischer Edelkrebs, aber dort, wo die- ser nicht vorhanden ist, wegen seiner weit- gehenden Unempfindlichkeit gegenüber der Krebspest auch der dem Edelkrebs ähnliche Signalkrebs. Beide Arten sollen aber nicht zusammengehalten werden, weil der Signalkrebs, obwohl selbst fast immun, als Überträger der Krebspest in Frage kommen könnte. Der Krebs eignet sich - wie bereits er- wähnt - nicht für kühle, schnell fließen- de Bäche, und diese sind ja bekanntlich bei uns weitaus in der Mehrzahl. Bei nä- herem Hinsehen gibt es aber dort und da auch Nebengewässer in Fischereirevieren, in denen sowohl Forellen als auch Krebse gedeihen würden. Und schließlich sind Wasserflächen vorhanden und könnten vereinzelt an die Fischerei in keiner Weise beeinträchtigenden Orten geschaffen wer- den, die wegen dieser oder jener Umstän- de den Forellen auf die Länge nicht zusa- gen (z.B. unüberlegt errichtete Forellen- teiche), sich aber für den Krebsbesatz noch eignen könnten. Und warum sollte ein Fischer mit einer derart gegebenen Möglichkeit die sich bietende Chance für eine Zubuße nicht wahrnehmen? Unbestritten sind in weiter östlich gele- genen Bundesländern die Voraussetzun- gen für eine größer angelegte Krebshal- tung zum Teil günstiger. Man dürfte sich also bei uns allgemein keine Wunderdinge erhoffen. Aber dieser oder jener findige Interessent könnte sich nach Auslotung einer möglichen örtlichen Nachfrage mit wirtschaftlicher Nutzung des Krebses ein nicht zu unterschätzendes Nebeneinkom- men verschaffen. Außerdem bliebe damit eine ohne Zweifel beachtenswerte, bizarre Wassertierart in unseren Bereichen von ei- ner drohenden Ausrottung verschont. Ob Du es glaubst oder a net, auch für eine Präsidentin die Zeit vergeht. So feiert unsere liebe Christi. v. Horn, welche 1944 im Zeichen der Waage gebor 'n, ihren 40er und das steht, wenn mans Dirndl so sicht, ganz bestimmt nicht in ihrem G'sicht. Wer glaubt, für Christi genügen 3 Kinderlein fein, der irrt, vor 10 Jahren handelt sie sich noch 60 Weiberleut ein, die zu betreuen in der Tat, sie sich nicht nur vorgenommen hat. Sprechtag für alle ÖWB-Mitglieder und interessierten Gemeindebürger Der ÖWB-Obmann und Finanzreferent der Stadtgemeinde Kitzbühel, STR Jakob Lackner, hält speziell für interessierte Ge- meindebürger in Wirtschafts- und Finanz- angelegenheit sowie aber auch für alle all- gemein im Gemeindebereich liegenden Probleme einen Sprechtag durch. Jeden 1. Freitag eines Monats steht Herr STR Lackner in der Zeit von 11 bis 12 Uhr im Referentenzimmer der Stadtge- meinde Kitzbühel, Rathaus, Erdgeschoß links, und jeden Freitag in der Handcls- kammer von 10 bis 11 Uhr zur Verfügung. Falls eine Kontaktaufnahme zum vor- genannten Termin nicht möglich sein soll- te, wird STR Lackner gegen vorherige Vereinbarung auch gerne zu einem ande- ren Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Als Präsidentin der Faschingsweiberkut, hat sie noch koa Müh und Plag gescheut, daß sowohl in den närrischen als auch an Reisetagen, der ganze Verein ausgelassen und fröhlich beieinander kann sein. Dafür danken wir Dir und wünschen zum Feste von ganzem Herzen das Allerbeste. Bleib mit Humor, viel Herz und Geduld weiterhin mit der Pfeife am Rednerpult. Ein »Hoch« für die Prasidentin der Faschingsweiberleut
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