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Samstag, 20. Oktober 1984 Kitzbühe1er Anzeiger Seite 15 Die »Kaiserbüste« von Kitzbühel Die »Kaiserbüste«, darstellend Kaiser Franz Josef 1. (Die Fotografie wurde uns freundlicherweise von Frau M2ria Mamoser, Hotel »Tiefenbrunner«, zur Verfügung gestellt.) Im Kriegsjahr 1916 wurde von einem Denkmalkomitee in der Vorderstadt zwi- schen zwei Pfeilern der St. Kathari:ienkir- che, wo heute ein Hydranten steht, eine Büste für Kaiser Franz Josef I. aufge- stellt. Die Büste stand auf einem Sockel und über dem Haupt des Kaisers ein gefäl- liges Zeltdach. Nur vier Jahre stand dieses Denkmal. Im Sommer 1.920 wurde es 'on vier Burschen mit Teer überstrichen und damit total beschädigt, so daß eine Re- staurierung unmöglich wurde. Als Täter wurde ein gewisser Karl Bonzl ausgeforscht; ein weiterer Täler, ein gewisser Breitwieser, war nicht mehr auffindbar und die zwei weiteren Täter sind unbekannt geblieben Gerichtsvorsteher Dr. Fel:x Egger wandte sich mit einem Schreibei-vorn 24. Juli 1920 an Bürgermeister Hans Hirns- berger, ob sich die Stadtgemeinde mit der von Karl Bonzl angebotenen Gutmaching von 500 Kronen zufrieden gebe. Bürger- meister Hirnsberger schrieb sodann an seinen Vorgänger, Altbürgermeis:er An- ton Werner, mit der Bitte um Äußerung, ob der Denkmalfonds bzw. das Denkmal in die Kom:e Lenz der Stadtgemeinde fällt, oder ob es sich im den Besitz bzw. Rechte von Privaten handelt. Die Antwort von Altbürgermeister Werner: »Löbl. Stadtmagistrat Kitzbülniel! Der übergebene Fond des Denkmales gehört beiden Gemeinden Kitzbühel-Stadt und Kitzbühel-Land. Das Denkmal selbst ge- hört meines Wissens der Stadtgemeinde. Es wurde aus freiwilligen Spenden ge- schaffen und habe ich Fonds wie Denk- mal bei der Übergabe Ihnen als Amts- nachfolger übergeben, daher fällt es in die Kompetenz der Stadtgemeinde. Da das Denkmal durch Überschütten von Teer ganz verdorben ist es gibt auch keine Re- paratur meh:, sc ist das eine andere Fra- ge, ob sich die Stadtgemeinde mit diesem bescheidenen Betrag (Inflaticn) zufrieden gibt? Auch wäre die Landemeinde als Mitbesitzerin zu fragen. Achtungsvollst! 27. 7. 1920. Anton Werner« Mit Datum 'vom 6. August 1920 gab die Stadtgeme:nide dem Bezirksgericht Kitz- bühel bekannt, daß sich das Denkmalko- mitee mit der angebotenen Schadenssum- me per Kr 500 seitens des Karl Bonzl zu- frieden gibt. Bonzl war zur Zeit der Tat erst 16 Jahre alt und vermögenslos. Obmann des Denkmalfonds war seiner- zeit Johann Ginsberger, Privatier und Be- sitzer der Hubertusvilla, der am 29. Fe- bruar 1924 im Alter von 72 Jahren gestor- ben ist. Ginsberger war als großer Wohl- täter bekannt; er stiftete aucj das große Marmorbild, das gegenwärtig in der Krypta der Frauenkirche gelagert ist. Ein Krippenbild, wahrscheinlich ein Werk des Kitzbüheler Bildhauers Franz Christoph Erler. Anfangs der Dreißigerjahre waren Be- strebungen im Gange, anstelle der Kaiser- büste ein Denkmal für den Dichter Alfons Petzold zu errichten. Alfons Petzold, ge- boren am 24. September 1882, gestorben am 26. Jänner 1923 in Kitzbühel, war hier auch als Gemeinderat tätig. Zu einer Denkmalerrichtung kam es nicht. Kinderfreunde Kitzbühel: Familienwandertag: Wundern beim Wandern! Am Samstag, den 27. Oktober 1984 (schulfrei!), veranstalten die Kinderfreun- de Kitzbühel einen Familienwandertag in der Schwarzsee-Umgebung. Treffpunkt: 13 Uhr vor dem Alpenho- tel »Austria« (früher »Moigg«) am Schwarzsee Wanderung in der Schwarzsee-Umge- bung, anschließend Jause und kurzer Dia- Vortrag von Kommerzialrat Toni Hofer Die Wanderung wird nicht beschwer- lich sein, also familienfreundlich. Ein Fachmann wird auf der Wanderung inter- essante Einblicke in die Natur gewähren. Erlebniswandern in frischer Luft, mit of- fenen Augen - so wird die Devise lauten. Bei Regenwetter muß die Veranstaltung entfallen. Elternkreis Nächstes Treffen erst am Freitag, den 2. November 1984. Am 19. und 26. Okto- ber muß der Elternkreis entfallen. Ab 2. November wird das Treffen des Elternkreises neu gestaltet: Gleichzeitig mit dem Elterntreffen wird im Nebenraum jeweils auch ein »Kinder- Spielkreis« stattfinden. Eine eigene Betreuung für Kleinkinder ab dem 2. Lebensjahr wird eingerichtet. Der Elternkreis wird weiterhin freitags von 17 bis 18 Uhr im Alfons-Petzold- Heim in der Kirchgasse stattfinden. Eine Stunde wöchentlich im Kreis anderer El- tern bedeutet: Entspannung, Weiterbil- dung und Kennenlernen anderer Men- schen mit ähnlichen Sorgen!
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