Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. i. November 1984 Huber-Areal in St. Johann in Tirol Von Baumeister Ing. Klaus Brunnschmid Sie berichten in Ihrer letzten Ausgabe über die Bemühung der Marktgemeinde St. Johann das sich im Besitz der Neuen Heimat Tirol befindliche sogen. Huber- Areal zu erwerben. Hiezu möchte ich als Gemeindebürger einiges anmerken: Vor zwei Jahren und mehrmals vorher hätte die Marktgemeinde das besagte Areal, es umfaßt ca. 6.400 qm, für 'angeb- lich 9 Mio. Schilling haben können, heute scheint ein Teil des Gemeinderates bereit zu sein für dasselbe Grundstück ca. 15 Mio. Schilling zu bezahlen, was einer Stei- gerung um 6 Mio. Schilling oder 60 % in zwei Jahren entspricht. Man muß sich fragen, wie vorausschau- end den die Finanzplanung des Gemein- derates tatsächlich ist, wenn 9 Mio. Schil- ling vor zwei Jahren nicht, 15 Mio. Schil- ling zwei Jahre später schon verkraftbar sind? Dabei ist der Gemeinderat ständig gezwungen, wichtige, teilweise langfristig anstehende Probleme aus Kostengründen aufzuschieben. Mit diesen 6 Mio. Schilling oder gar 15 Mio. Schilling könnte man: beim Altenwohnheim die dringend not- wenige zweite Baustufe mind. teilweise finanzieren; dringend erforderliche Pflegebetten für alte, kranke Gemeindebürger er- richten, die derzeit mühsam in frem- den Orten untergebracht werden müs- sen; jene erforderlichen Grundstücke an- kaufen, die zur Realisierung des für den Ort lebenswichtigen Verkehrskon- zeptes erforderlich sind; die längst fällige, seit mehr als 10 Jahre in Vorbereitung befindliche Fußgän- gerzone im Ortszentrum verwirkli- chen; dem Kirchenvorplatz eine der restau- rierten Kirche entsprechende Gestal- tung geben; der Gedenkstätte der Gefallenen zwei- er Kriege, dem Kriegerdenkmal, end- lich ein würdiges Aussehen zu geben, die längst notwendige Restaurierung durchzuführen; 6-15 Wohnungen ankaufen oder er- richten, um sie als günstige Mietwoh- nungen an besonders bedürftige Ge- meindebürger abzugeben; dem in Entstehung begriffenen Ge- meindemuseum einen besseren und größeren Standort geben, ihm auch ge- legentliche Ankäufe ermöglichen; Maßnahmen zur Verkehrswegsiche- rung vornehmen, d.h. Radwege und zusätzliche Gehsteige erstellen, um den Kindern ein gefahrloseres Erreichen der Schulen zu ermöglichen; der freiwilligen Feuerwehr an ver- kehrsmäßig besserer Stelle das lange versprochene Zeughaus errichten; ein Kultur- und Veranstaltungszen- trum, wie es vergleichbare Gemeinden längst haben, mit Einrichtungen für Einheimische und Gäste zumindest teilweise finanzieren; allerdringlichste Maßnahmen zu setz- ten, zu fördern, zu beschleunigen, die zur Verbesserung unserer erschreckend schlechten Atemluft führen. Es ist er- schütternd, im Nachrichtenmagazin »Profil Nr. 43« nachlesen zu müssen, daß unser Bezirk hinsichtlich der Er- krankungen an Lunge und Atemwegen gesamtösterreichisch einsam an der Spitze liegt. Diese Liste erhebt nicht Anspruch auf Vollständigkeit. Die Gemeinderäte werden sich bei be- sagter Sitzung im November ernsthaft fragen müssen, was für die Mehrheit der Gemeindebürger wichtiger ist: einige der oben aufgezeigten Probleme ganz oder teilweise zu lösen und zu finan- zieren oder für dasselbe Geld einigen Ge- schäftsleuten ein paar Geschäftslokale als eingebildete Konkurrenz auf Kosten aller Gemeindebürger fernzuhalten. Das fragliche Huber-Areal hätte man vor zwei Jahren um 9 Mio. Schilling kau- fen müssen. Es jetzt um 15 Mio. Schilling zu kaufen wäre die Fortsetzung einer 25jährigen Ho- ruck-Politik, die oft genug zu Fehlent- scheidungen unter Zugzwang und zu er- heblichen Mehrkosten für die Zukunft ge- führt haben. F i— FUSSBALLST.JOHANN 1 1 1 Im letzten Meisterschaftsspiel der Herbstsaison 1984 mußte der SK St. Jo- hann beim heuer überraschend starken SV Thiersee antreten. Die Thierseer gal- ten gegen die zuletzt wechselhaften Gäste aus St. Johann natürlich als klarer Favo- rit. Umso mehr hoffte man im Lager der St. Johanner auf eine Sensation. Und das Spiel begann auch ganz im Sinne der Gäste, die von Beginn an die Initiative ergriffen und den Gegner in den ersten 20 Minuten regelrecht in der eige- nen Hälfte einschnürten. Drei 100%ige Chancen zum Führungstreffer wurden in dieser Phase vom hervorragenden Thier- seer Torhüter zunichte gemacht. Die größte Torchance vergab jedoch Joschi Deutsch, der - allein vor dem leeren Tor stehend - mit einem Kopfball nur die Querlatte traf. Umso überraschender dann die Führung für die Hausherren, die ihren ersten gefährlichen Konterangriff gleich zur 1:0-Führung nützten. Die St. Johanner ließen sich dadurch jedoch nicht aus ihrem Konzept bringen und ver- suchten weiterhin, mit schnellen Kombi- nationen die nicht gerade sattelfeste Thierseer Abwehr zu bezwingen. Mit ei- ner gehörigen Portion Glück gelang es den Gastgebern den knappen Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff zu halten. Nur fünf Minuten nach Seitenwechsel gelang dann den St. Johannern der enorm wichtige Ausgleichstreffer: Pepi Fischer ließ dem Thierseer Torhüter mit seinem Kopfballaufsitzer im Anschluß an einen Eckball keine Chance. Als allerdings nur wenige Minuten spä- ter Herbert Sevignani nach einer mehr als harmlosen Attacke an einen Gegenspieler (der schon zuvor durch seine Provokatio- nen unangenehm aufgefallen war) von Schiedsrichter Moser die rote Karte prä- sentiert bekam, und Torhüter Klaus Ce- plak unmittelbar danach einen Schuß aus 20 Metern, der sich vor ihm auf dem hol- prigen Boden unglücklich versprang, zur neuerlichen Führung für die Hausherren passieren lassen mußte, schien sich ein klarer Sieg für die Thierseer abzuzeich- nen. Und nur drei Minuten später glückte den Gastgebern sogar das 3:1. Trotzdem übernahmen die St. Johanner wieder das Kommando, rannten sich mit ihren ver- zweifelten Angriffen jedoch ständig in der nummehr dicht gestaffelten Thierseer Hintermannschaft fest. Zudem verweiger- te der schwache Schiedsrichter Moser den St. Johannern auch noch einen lupenrei- nen Foulelfmeter, nachdem der durchge- brochene Sepp Harasser ganz eindeutig innerhalb des Strafraumes gelegt worden war, Moser jedoch auf Freistoß an der Sechzehnmeterlinie entschied. Die Gäste hatten in der Folge nicht mehr die nötige Kraft und Konzentration, um diesen 2-Tore-Rückstand noch wett- zumachen und verloren schließlich un- glücklich mit 3:1 (0:1). Für das bereits zur Frühjahrssaison zählende Rückspiel am kommenden Wo- chenende im Koasastadion haben sich die St. Johanner Spieler allerdings grimmige Revanche geschworen. Mit etwas mehr Spielglück (und einem unparteiischen Schiedsrichter) sollte auch ein klarer Er- folg gelandet werden können. Zu den Stützen der St. Johanner zählte einmal mehr Libero Walter Soier, weiters der junge Michael Geschwendtner. Franz Harasser feierte nach seiner langen Ver- letzungspause ein recht gelungenes Come- back, mußte allerdings nach einer Stunde wegen einer neuerlichen Blessur ausge- tauscht werden. Der SK St. Johann spielte in folgender Aufstellung: Ceplak; Soier, H. Harasser, Fischer, Sevignani; Deutsch, Wirl, Czed- ziwoda, Steger; Gschwendtner, F. Haras- ser (65. S. Harasser). Die U-23-Mannschaft des SK St. Jo- hann mußte sich in Thiersee klar mit 6:2 geschlagen geben. Die St. Johanner konn- ten nicht an die Form der letzten Wochen anknüpfen und waren ihrem Gegner ein- deutig unterlegen. Am kommenden Sonntag, um 14.30 Uhr, empfängt der SK St. Johann im Ko- asastadion zum Rückspiel den SV Thier- see. Das Vorspiel bestreiten die beiden U 23-Mannschaften.
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