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Samstag. 3. November 1984 Kitzbiiheler Anzeiger Seite 33 Bürgermeister Ök.-Rat Franz Höck 60 Jahre Am 29. Oktober vollendete Bürgermei- ster Ök.-Rat Franz Höck das 60. Lebens- jahr. Am Abend des Nationalfeiertages wurde eine große, aber herzliche Geburts- tagsgratulation beim »Neuwirt« abgehal- ten. Von der Bauernalm grüßte ein mäch- tiges Bergfeuer. Zur Gratulation angetre- ten waren der Gemeinderat, die Freiwilli- ge Feuerwehr unter Josef Aufschnaiter, die Musikkapelle unter Kapellmeister Mi- chael Lichtmanegger, die Schützenkom- panie unter Josef Strobl und die Heim- kehrer unter Josef Hofer sowie der Sing- kreis Oberndorf unter Dirigent Elmar Moser. Weitere Gratulanten waren die Raiffeisenkasse St. Johann-Oberndorf mit Obmann Andreas Müller und Dir. Karl Mair, die Bäuerinnen mit Ortsbäue- rin Herta Hauser, die Landjugend mit Andreas Schroll und Maria Höck, der Skiklub mit Stefan Lindner, der Fußball- klub und die Schwergewichtseisschützen (Obmann bei beiden Leonhard Stöckl). Nach dem Gratulationsmarsch und einer gut geschossenen Ehrensalve überbrach- ten die leitenden Funktionäre die Glück- wünsche. Im Saal trat der Singkreis auf. Die Würdigung sprach Vizebürgermeister Ök.-Rat Paul Landmann, der den Le- benslauf skizzierte und den Dank der Ge- meinde und des Gemeinderates über- brachte. Franz Höck kam zu Hintererb im Bichlach zur Welt, studierte am Borro- mäum, mußte aber bei der Auflösung der Anstalt nach der Machtübernahme 1938 aufhören, war dann Bauernknecht und Soldat und schließlich Gefangener in Schottland. Nach der glücklichen Heim- kehr heiratete er die Erbtochter des Hofes Hasenberg im Bichlach und wurde damit Oberndorfer. Schon vorher hatte er der Musikkapelle angehört. Höck wurde Schriftführer und Kassier der Jungbau- ernschaft und vor 30 Jahren Ortsbauern- obmann. In dieser Funktion wurde er kürzlich mit voller Zustimmung der Bau- ernschaft wiedergewählt. 1956 wurde Höck Gemeinderat und 1962 Bürgermei- ster, dieses Amt hat er seither inne, wie- derholt mit dem großen Vertrauen der Be- völkerung ausgestattet. In seiner Amtszeit fallen der Abschluß des Wasserleitungs- baues, die Abwasserbeseitigungsanlage, der Bau des modernsten Feuerwehrhauses im Bezirk und der Volksschule, das ge- meinsam mit dem Fremdenverkehrsver- band errichtete Schwimmbad, der Güter- wegebau mit einer 70 %igen Erhaltungs- beteiligung durch die Gemeinde, die Grundabgabe an Siedler und die Umfah- rungsstraße, die Außenrenovierung der Kirche, die Erweiterung des Friedhofs, und der Bau der Leichenhalle. Dazu kom- men eine Fülle kleinerer und ebenso wich- tiger Aufgaben. Ok.-Rat Höck nimmt auch eine führende Stellung im Tiroler Grundverkehr und als Bezirksobmann der Heimkehrer ein. Er ist Mitbegründer der Schützenkompanie und des Singkreises und aktiver Sänger im Kirchenchor und ein großzügiger Förderer dieser und aller anderen, örtlichen Gemeinschaften. Als Dank der Gemeinde überbrachte Ok.-Rat Landmann dem Bürgermeister eine Krippe, als Gruß des Gemeinderates eine mächtige »Tuschglocke« und persön- lich einen Bierkrug mit der Darstellung von Schafen. Frau Kathi Höck, der für die Hilfe und das Verständnis besonders gedankt wurde, erhielt einen Blumen- strauß. Pfarrer G.R. Johann Dolimann wür- digte die Leistungen und den Mut des Bürgermeisters, seine Zähigkeit und seine Menschlichkeit. Er dankte für die Unter- stützung der kirchlichen Bauwerke sowie die Bauvorhaben Friedhof und Leichen- halle, für Kapellenrenovierungen und Kir- chenaußenrenovierung, aber besonders dafür, daß Ok.-Rat Höck der Gottes- dienst ein großes Anliegen ist, was seine Mittätigkeit im Kirchenchor beweist. Am Menschen schätzt der Pfarrer das gesunde Maß in der christlichen Moral. Er wünscht dem Jubilar noch viele Jahre als Bürgermeister. Nach einem englisch gesungenen Lied des Singkreises, das Ok.-Rat Höck mit ei- ner englischen Antwort bedachte, dankte der Bürgermeister tief bewegt für die Glückwünsche und Geschenke. Wenn er zurückschaue, dann habe er zu danken, für eine herrliche Heimat, für die glückli- che Heimkehr aus dem Krieg, für die Fa- milie mit dem notwendigen Verständnis für die öffentlichen Aufgaben, für den er- reichten Wunschberuf eines Bauern, für das Vertrauen als Ortsbauernobmann durch 30 Jahre und als Bürgermeister durch nunmehr 22 Jahre. Er hoffe, noch für die Öffentlichkeit tätig sein zu können und verspreche, das Beste zu geben. Er denke oft über die geleistete Arbeit nach und hoffe, nie überheblich geworden zu sein und habe seine Fehler gemacht, aber nie etwas Unrechtes tun wollen. Als Gratulanten fanden sich, von ande- ren Veranstaltungen kommend, Landes- rat Dr. Alois Part! und Bezirkshaupt- mann OR Dr. Hans Heinz Höfle ein. Auch die Hausergruppe und die »Kitzbü- heler Dirndln« kamen als Gratulanten und erfreuten den Jubilar. Die Heimatzeitung schließt sich den be- sten Wünschen zum Sechziger von Ok.-Rat Franz Höck gerne an. Leistungsfahne der Jungbauern- schaft wieder nach Oberndorf Beim Bezirkslandjugendtag in St. Jo- hann wurde die Leistungsfahne neuer- dings der Landjugendgruppe Oberndorf zuerkannt. Innerhalb von sechs Jahren hat damit Oberndorf dreimal die Fahne »erobert« und sich damit als die leistungs- mäßig stabilste Gruppe erwiesen. Der Tä- tigkeitsbericht zum Landjugendtag wurde von der inzwischen bereits ausgeschiede- nen Jungbauernführung (Ortsleiterin Hanni Landmann, Ortsbauernobmann Stefan Hofer) erstattet. Er gliedert sich in fünf Bereiche: Fachlicher Bereich: Milchmixkurs mit Wirtschaftsberaterin Helga Radinger mit Verkostung der Ge- tränke, Teilnahme an Schulungen und Be- zirkskonferenzen, Teinahme an Gebiets- sitzungen, Organisation eines Abends für die gesamte Bevölkerung mit Fachreferat von Ing. Josef Schragl über »Qualitätsg- müse im Hausgarten« (mit Diaschau), durch die Spende von Gemeinde und Fremdenverkehrsverband erhielt jede an- wesende Frau ein kleines Blumenpräsent. Lehrfahrt nach Dorf Tirol, zum Kalterer See (Kellerbesichtigung, gemütliches Bei- sammensein mit Landjugendgruppe). Kultureller Bereich: Die Landjugend stellte den Maibaum auf und hielt die Wache, bei der von dr Landjugend vor Jahren restaurierten Wölzerkapelle wurde eine Maiandacht mit dem Pfarrer gefeiert. Die Ortsgruppe war beim Landestag in Innsbruck gut ver- treten, auch beim Landesfestzug waren Mitglieder dabei. Bei besonderen Kirchen- anlässen werden die Festgottesdienste mitgestaltet, so auch bei der Erntedan- feier. Die Bauernjugend band die Ernte- krone und stellte die Erntegaben. Am Martinivorabend ziehen die Burschen mit Glocken und Peitschen von Haus zu Hais und singen den Almererjodler. Beim Jubiläum »100 Jahre Musikka- pelle« war die Landjugend mit einem o:i- ginellen Festwagen vertreten und zeigte mit Kuhgespann und Holzpflug die Feld- arbeit um das Jahr 1900. Mädchen und Burschen waren beim Verkauf der Festab- zeichen eingesetzt. Die Landjugend wirk- te auch beim »Oberndorfer Bauerntalg « mit. Sozialer Bereich: Seit Jahren wird gemeinsam mit Pfar- rer Johann Dolimann das Anklöpfeln durchgeführt, ein Teil der Spenden fließt der Caritas zu. Mädchen und Burschen beteiligten sich an einem Keksbacken, die Keckse wurden an ältere und bedürftige Mitbürger verteilt. Für die Restaurierung der Marienstatue in der Pfarrkirche leis:e- te die Landjugendgruppe einen Beitrag von S 16.000.—, spendierte aber auch für die neue Landesfahne der Tiroler Jung- bauernschaft. Gesellschaftlicher Bereich: Beim Bauernbundbafl in Innsbruck wa- ren in der Gruppe aus dem Bezirk, die die Eröffnungpolonaise tanzten, auch vier Paare der Landjugend Oberndorf. Mit der Landjugend aus Schwertberg wurde ein Mondscheinrodeln unternommen, aber auch am Gebietsmondscheinrocel- rennen nahmen die Oberndorfer teil. Das 5. Faßdaubenrennen war für groß und klein eine Faschingsattraktion. Ein Oberndorfer Amateurfilmer zeigte an ei- nem gemeinsamen Abend das vorjährige Faschingstreiben auf der Schörgerleit. Den Höhepunkt des Arbeitsjahres bildete 1
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