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Der Bürgermeister der Schwesterstadt Bad Soden am Taunus, Dr. Volker Hodann, beim Begrüßungsabend im Bürgersaal im Stadtteil Neuenheim, nach der Ankunft der Kitzbüheler Delegation. Samstag. 3. November 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Zur Städtepartnerschaft Bad Soden - Kitzbühel Glanzvolle Verschwisterungsfeier der jungen Schwesterstadt Kitzbüheler und Tiroler Woche im Kurhaus Bad Soden serem Blick vorbei, eintönig poltern die Räder Tag und Nacht unter uns. Wir er- reichen den Baikalsee, aber auch hier winkt kein Ende unserer Reise. Solange wir uns im westlichen Sibirien befanden, tauchten immer wieder fantastische Fluchtpläne auf und wurden eifrig be- sprochen. Jetzt schwinden diese Träume immer mehr. Aber noch auf der Fahrt durch die Mongolei und Manschurien sind einzelne bereit, das Wagnis zu unter- nehmen. Manchmal fährt der Zug eine Bergstrecke so langsam hinan, daß es oh- ne weiteres möglich wäre, abzuspringen und den Marsch ins Unbekannte anzutre- ten. Auch ich überlege mehr als einmal die Aussichten einer solchen Flucht, kom- me aber schließlich zu der Überzeugung, daß sie mißlingen müßte. Ohne Kenntnis der Landessprache durch unwirtliche Ge- genden und nur mangelhaft ausgerüstet, ohne Proviant auch nur für wenige Tage zu marschieren, hieß bei unserem über- dies geschwächten Gesundheitszustand einfach Selbstmord begehen. Doch ein neues Zukunftsbild öffnete sich meinen Augen mit jedem Kilometer, den wir ost- wärts rollten, mehr: Eine Flucht war nur in der anderen Richtung, also rund um den Erdball, möglich. Wir nähern uns der Küste des japanischen Meeres. Die Rich- tung war also festgelegt. Es drehte sich nur mehr darum, das Entkommen und die spätere Wanderung genügend vorzuberei- ten. Dazu brauchte man aber Zeit, einige Kenntnisse im Chinesischen und eine ent- sprechende Ausrüstung. Fortsetzung folgt! Blutspendeaktion des Roten Kreuzes, Aufruf des Bürgermeisters Am Montag, den 5., und Dienstag, den 6. November 1984, jeweils von 15 bis 20 Uhr, findet in der Hauptschule Kitzbühel die alljährliche Blutspendeaktion des Ro- ten Kreuzes statt. Viele Gemeindebürger haben bisher die jährliche Gelegenheit zur Blutspende be- nutzt, um damit einen wesentlichen Bei- trag zur Blutversorgung der Krankenhäu- ser Tirols zu leisten. Die Zunahme von Unfällen und das Anwachsen großer ope- rativer Eingriffe zwingt den Blutspende- dienst, neue Menschen zu suchen, die sich freiwillig in den Dienst dieser guten Sache stellen. Bedenken Sie, daß Sie nur ca. l Minuten Ihrer Zeit opfern müssen, um ei- nem Mitmenschen durch Ihre Blutspende zu helfen, ja ihm vielleicht sogar das Le- ben zu retten. Ich bitte Sie daher herzlichst, sich am Montag oder Dienstag (5. oder 6. Novein- ber 1984) als Blutspender zu melden. Der Blutspendedienst Tirol bietet Ihnen außerdem eine kostenlose Blutuntersu- chung. Wenige Tage nach der Blutspend erhalten Sie kostenlos einen Ausweis mit Ihrer Blutgruppe und Ihrem Rhesusfaktor zugesandt. Ich bitte Sie nochmals herzlich, die Möglichkeit zur Blutspende zu nutzen. Hans Brettauer, Bürgermeister Vom 26. bis 29. Oktober 1984 weilten Abordnungen der Stadt Kitzbühel unter der Führung von Bürgermeister Hans Brettauer und der Fremdenverkehrsver- band Kitzbühel unter der Führung von Obmann-Stellvertreter Dr. Walter Tap- peiner in Bad Soden, um an der Verschwi- sterungsfeier teilzunehmen. Anschließend fand eine Kitzbüheler- und Tiroler Woche statt, an deren Eröffnung auch unser Olympiasieger und Weltmeister Toni Sai- 1er teilgenommen hatte. Die Münichauer Sängerinnen mit dem Zitherspieler Kaspar Müllauer, das Mandolinen-Orchester von Bad Soden, das Flötenorchester von Bad Soden und zwei Mädchen-Tanzgruppen (Bad Soden und Neuenheim) glänzten mit musikalischen Aufführungen bzw. Tanz- einlagen. Am Sonntag war der Höhepunkt der ökumenische Gottesdienst in der St.-Katharinen-Kirche. In unserer Berichterstattung beginnen wir mit der Wiedergabe von Ansprachen, deren Inhalt die Bedeutung der Verschwi- sterung mit Bad Soden - Rueil-Malmai- son und Kitzbühel demonstrierten. Bürgermeister Dr. Volker Hodann anläßlich zum Begrüßungsabend zur Städtepartnerschaft Kitzbühel - Bad Soden am 26. Oktober 1984 im Bürgersaal Neuenhain Herr Bürgermeister Brettauer, lieber Hans, meine Damen und Herren, liebe Freunde aus Kitzbühel und Rueil-Malmaison, etwa 150 Bad Sodener Bürger - und na- türlich ich selbst - waren höchst angetan von der Herzlichkeit, mit der wir zur Ver- schwisterungsfeier in Kitzbühel empfan- gen worden sind. Die Gastfreundschaft und die Schönheit der Stadt hat uns alle nachhaltig beeindruckt: Es war schön in Kitzbühel! Heute und in den nächsten Tagen wer- den Sie nunmehr Gelegenheit haben, Bad Soden und seine Bewohner kennenzulr- nen, Sie werden Unterschiede und Ge- meinsamkeiten unserer Städte entdecken; aber Sie werden schließlich auch feststel- len, daß Bad Soden am Taunus ebenfalls eine liebenswerte Stadt ist, die in ihrer Struktur Kitzbühel sehr ähnlich ist. Eine Zeitlang drohte freilich die Ge- fahr, daß diese Kurstadt ihren Charme verlieren könnte, und damit einen Teil der Schönheit und Anziehungskraft. Doch dann haben wir in den letzten Jahren mit Elan und Energie dem Trend eine neue Richtung gegeben. Mit dem Zusammenschluß von Neuen- hain und Altenhain mit der Kernstadt Bad Soden am 1. Jänner 1977 haben wir einen Neubeginn gesetzt, der zu einer überaus positiven Entwicklung geführt hat. Heute ist das Ergebnis für jeden sicht- bar, wenn er nur mit offenen Augen durch unsere Stadt im Grünen geht. Rundum wurden Entscheidungen des Ma- gistrats in die Tat umgesetzt, die für unse- re Stadt nicht nur lebensnotwendig wa- ren, sondern auch die Tür zu einer für Bürger und Gäste gleichermaßen hoff- nungsvollen Zukunft aufgestoßen haben.
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