Kitzbüheler Anzeiger

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Der Männergesangsverein Bad Soden verschönte den Empfangsabend mit begeiste- rungsvollen Liedvorträgen. Samstag, 3. Novrnber 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite Bürgermeister Hans Brettauer im Kurhaus-Foyer bei seiner Ansprache zum Festakt am 27. Oktober in Bad Soden. Volkskultur, von unserem Brauchtum und unserem Traditionsbewußtsein ge- winnen. Dami: Sie jedcch einiges aus unserer Vergangenheit erfahrer, darf ich Ihnen kurz die Stadt Kitzbühel vorstellen: Die Stadt liegti Herzen der Kitzbuhe- 1er Alpen auf uraitem Kulturboden. Wie prähist:•rische Funde von Brand- gräbern und Bronzegegenstände bezeu- gen, war dieser Raum schon vor fast 3000 Jahren besiedelt. Die Menschen, wahr- scheinlich Illyrer, schürften nach Kupfer und Zinn und betrieben Landwirtschaft. Sicher gab es zur Zeit der Keltenkuitur in Mitteleuropa auch eine keltische Zuwan- derung. In der Römerze:t gehörte Kitzbühel bis zu deren Abzug während der Völkerwan- derung jahrhundertelang zur römischen Provinz Noricurn. Der Raum um Kitzbühel war wohl dünn besiedelt, und nur ein paar Flurna- men geDen noch Zeugris von dieser Epo- che. Im 5. und 6. Jahrhundert erfolgte die bajuwarische Landnahme, die sich fried- lich vollzog, und mit ihr wurde der Raum erst richtig erschlossen. Noch heute be- steht die typische bajuwarische Siedlungs- form der Einzelgehöfte bis in die Hangla- gen und Hochplateaus. In Kitzbühel selbst bestand sicher eine Siedlung. Doch tritt diese erst mit der Verleihung des Stadt- rechtes ins Licht der Geschichte. Am 6. Juni 1271 kam Herzog »Ludwig der Strenge« von Baiern mit seinen Reisi- gen nach Kitzbühel und ließ für diese »no- va plantatio«, wie er sie bezeichnete, die Stadterhebungsurkunde ausstellen, die textgleich mit den Stadterhebungsurkun- den von München, Landshut und Ingol- stadt lautet. Wir sind sehr stolz darauf, daß wir die- se Originalurkunde als kostbares Gut heu- te noch besitzen. Die Stadterhebung Kitz- bühels war sicherlich ein politischer Schachzug gegen die immer mächtiger werdenden Erzbischöfe von Salzburg. Während des Mittelalters war Kitzbü- hel ein bedeutendes Handels- und Berg- bauzentrum, das zum wirtschaftlichen Imperium der Fugger gehörte. In dieser Zeit sind auch unsere wertvollsten Kultu- denkmäler, die gotischen Kirchen und Verwaltungsgebäude entstanden. Die Stadt und ihre Bürger haben d:e Wirren der Reformation und Gegenrefor- mation und die Wiedertäufer heil über- standen, aber auch die Pestzeiten und den Dreißigjährigen Krieg. Nach dem Versiegen des Bergbauesyer- lor Kitzbühel wohl an Bedeutung, blieb aber dennoch ein Verwaltungs- und Han- delszentrum. Mit der verkehrsmäßigen Erschließung durch die Paß-Thurn-Straße im Jahre 1836 und die Giselabahn im Jahre 1875 wurde das Fundament für die Entwick- lung Kitzbühels zu einer internationalen Fremdenverkehrsmetropole gelegt. Schon vor über 100 Jahren begann der Fremdenverkehr, und er hat sich nicht hektisch wie andernorts, sondern kon:i- nuierlich bis heute entwickelt, besonders seit dem Aufkommen des Skilaufes nach der Jahrhundertwende. Kitzbühel, auch ein Verwaltungs- und Schulzentrum, hat heute bei 8000 Ein- B,E,KA.NNT .MACHUNG. Die Stadtwerke Kitzbühel geben bekannt, daß am Sonntag, den 4. November 1984 ' in der Zeit von 9 bis 16 Uhr wegen Arbeiten der TIWAG an der 110-kV-Leitung und diverser Revisionsarbeiten im städtischen Versorgungsnetz mit gebietsweisen Strom- abschaltungen zu rechnen ist. Außerdem werden in dieser Zeit alle Direktheizungen, Tagstrombciier, Wärrrepumpenanlagen, Saunen usw. über die Rundsteueranlage gesperrt. Wir bitten die werten Stromabnehmer um Verständnis. Die Betriebsleitung - Stadtwerke Kitzbühel
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