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Der Stöckl-Marmorstein von Kirchberg. Seite 44 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 10. November 1984 briert. Anschließend wurde die Schatz- kammer der Kirche besucht, die reichlich mit allerlei Schätzen und Gaben ausge- stattet war. Dabei wurde uns die histori- sche Gründung von Maria Taferl erklärt. Der Abend wurde mit einem festlichen Bankett und einem gemütlichen Heurigen beschlossen. Versteht sich, daß sich hier unsere gesangesfreudigen Kirchberger so richtig wohl fühlen konnten und Tirol hochleben ließen. Am nächsten Tag ging es nach einen reichlichen Frühstücksbuffet nach Melk, von wo wir mit dem Donauschiff »Stadt Wien« nach Dürnstein weiter fuhren. Ein Zuginspieler sorgte für musikalische Un- terhaltung, wobei es zwischen uns Kirch- bergern und einer spanischen Reisegruppe »Hier lit begraben Andreas Stöckel der gestorben am Montag nach der Auffahrt in dem 1498 jar und ein Stifter war der Kaplanei zu Kirchberg und Christina sein Hausfrau« die gestorben ist des Pfintz- tag« (Donnerstag) steht in gotischer Schrift auf einem Marmorgrabstein zu le- sen, der zum Abschluß der Renovierung der Pfarrkirche in Kirchberg rechts am Eingang zur Aufbahrungshalle aufgestellt wurde. Andre Stöckl, ein reichgewordener Guts- und Bergwerksbesitzer in Kirch- berg, machte mit seiner Frau Christina am Dreikönigstag 1492 eine Kaplaneistif- tung »zur Dankbarkeit für Berg- und Gottessegen«. Zu dieser Kaplaneistiftung gab Stöckl 1492 ein Haus in der Hader- gasse, das 1973 abgebrochen wurde und Guten aus den Gütern Füxern in Joch- berg, Trategg in Aurach, Schießling (Sei- lermeister) in Oberndorf, Auf der Mauer, Zisterstett (Boaröhrl), Peya (Thal), Nie- derschwent (Strobl) und Niederplaiken (Seisl), alle in der Sperten und 1494 noch Gilten aus dem Gute Thenn in Jochberg. Der Stifter Stöckl starb 1498 und wurde in der Kirche beim Kreuzaltar neben sei- ner Ehefrau Christina beerdigt. Den Grabstein benützte man seit der Kirchen- zur Verbrüderung kam. Feurige Senoritas legten mit den Tirolern ein paar tolle Tänzchen hin. Bei der Landung in Dürn- stein wartete unser Superchauffeur Hans schon mit seinem Bus auf uns und die Fahrt ging nach Loiben zum Heurigen weiter. Nach dieser Stärkung wurde die Heimfahrt angetreten. So gingen zwei schöne Tage für uns alle zu Ende, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Für diesen einmaligen Ausflug möchten wir uns alle recht herzlich beim Reiseleiter Ludwig bedanken und unsere Bewunde- rung für seine ausgezeichnete Organisa- tion ausdrücken. ad multos annos MCMXXIV MCMLXXXIV erweiterung von 1737 pietätlos als Trep- penstufe vor der Kirchentüre, wo er sich bis zur Kirchenerweiterung 1977 halbver- deckt durch eine draufliegende Stufe be- fand. Als Erbe seines Bruders stiftete Sig- mund Stöckl 1498 ein »ewiges Licht zu Andrä Stöckis und seiner Hausfrau gestif- teten Altar und Messe bei ihrer beider Be- gräbnuß in der Kirchen« mit Gilten aus dem Gute Streitegg ob Alpbach im St. Jo- hanner Winkl. Andrä Stöckl war ein Sohn des Ulrich Stöckl zu Klausen. Sein Geburtshaus stand westlich vom Peternbauernhaus und wurde vor hundert Jahren abgebro- chen. Es war durch Jahrhunderte ein Zu- haus des Möllingbauern. Von seinen Brü- dern war Wolfgang Stöckl vor 1498 und Sigmund Stöckl 1503 gestorben. Während Andrä kinderlos war, hatte Wolfgang fünf und Sigmund zwölf Kinder. Die umfangreiche Familien- und Besitz- geschichte des Kirchberger Gewerkenge- schlechts der Stöckl wurde von mir schon vor Jahren im Salzburger Landesarchiv erhoben. Nicht erhoben wurden - leider - die Kaplanei-Stiftungsurkunden in den Pfarrarchiven von Brixen im Thale und von Kirchberg. Anton Flecksberger Nicht vergessen sei Wörgartners Ein- satz bei der Innenrenovierung der Kirche und beim Arrangement zahlreicher Fest- lichkeiten im Ort. Angesichts so vieler eh- renamt:icher Arbeit für die Öffentlichkeit wurde er wiederholt ausgezeichnet, so mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Gemein- Zum Abschluß der Kirchenrenovierung Kirchberg Der Stöckl-Marmorstein in Kirchberg Peter Wörgartner 60 Jahre Kürzlich vollendete Peter Wörgartner das 60. Lebensjahr. Er zählt zu den aner- kannten Funktionären und Mandataren der Gemeinde. Peter Wörgartner kam in Going zur Welt und wuchs auf dem elterlichen Hof Obervierstadel auf. Bis zur Einberufung zur Wehrmacht war er daheim tätig. Als Soldat war er in Jugoslawien eingesetzt und geriet in Süditalien in Gefangen- schaft, konnte aber glücklicherweise bald heirikehren. Bis zur Heirat mit einer Oberndorferin war Wörgartner wieder auf dem Hof tätig. Nach der Übersied- lung wirkte er durch 19 Jahre als Leiter des Sägewerks und griff bei jeder Arbeit zu, die dort anfiel. Seit 1968 ist er bei den St. Johanner Bergbahnen, wo er zuerst die Kassa bei der Talstation Penzing führ- te und dann zur Kassa der Sommerrodel- bahn übersiedelte. Bei den Bergbahnen war er sechs Jahre auch als Aufsichtsrat tätig. Schon bald nach der »Einbürgerung« in Oberndorf wurde Peter Wörgartner als Arbeitnehmervertreter Gemeinderat und übte diese Funktion durch insgesamt 24 Jahr aus, wobei er ununterbrochen sein Maniant sicherte. 1980 machte er einem Jüngeren Platz. In der Gemeinde war Wörgartner als Obmann des Überprü- fungsausschusses und als Wasserobmann tätig und wirkte durch sechs Jahre als Vi- zebürgermeister. Er hat sich durch Ein- satz und Sachkenntnis einen Namen ge- macht. Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist Peter Wörgartner seit Jahrzehnten Schriftfüh- rer, er hat diese Funktion von Paul Land- mann sen. übernommen. Zum siebzigjäh- rigen Bestand der Wehr verfaßte er eine umfangreiche Chronik, die im »Kitzbühe- 1er Anzeiger« veröffentlicht wurde. In der Pfarre Oberndorf wirkt Wörgartner seit vielen Jahren mit und bekleidete die Funktion eines stellvertretenden Vorsit- zenden des Pfarrgemeinderats. Im Jahre 1958 gründete Peter Wörgart- ner die Ortsgruppe des Arbeiter- und An- gestelltenbundes und ist seither ununter- brochen als ehrenamtlicher Obmann tä- tig. Er wirkte im Bezirksausschuß der Österreichischen Jugndbewegung und war a--ich hier durch seine Ausgewogen- heit anerkannt. Seit 20 Jahren bekleidet er die Funktion eines Ortsobmannes der Österreichischen Volkspartei. Viele Jahre gehörte er dem Bezirksausschuß des AAB an. Seine Berufskollegen wählten ihn zum Betriebsrat bei den St. Johanner Bergbah- nen.
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