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Von links. Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle, Bürgermeister Hans Brettauer, Bürgermeister Dr. Siegfried Dillersberger (Kufstein), Vizekanzler Dr. Norbert Steger, Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie, Nationalrat Dr. Grabher-Meier, Generalsekretär der FPÖ und Kommerzialrat Gerhard Resch. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. November 1984 probleme ernst zu betrachten. Das »Mit- einander Tirol gestalten« sei für ihn ein politisches Glaubensbekenntnis, was auch im Landesfestzug zum Ausdruck kom- men konnte. In der Darlegung aktueller politischer Probleme verzichtete Dr. Prior, obwohl vor lauter politischen Akti- visten sprechend, auf eine billige Dema- gogie gegenüber dem politischen Gegner und zeigte die selbstgestellten Aufgaben auf. In der Frage des Umweltschutzes kann er sicher auf Erfolge verweisen, von denen manche »Grüne« erst träumen, denn die 1969 begonnenen Messungen in Tirol, die später zu gesetzlichen Änderung geführt haben, waren schon, bevor ande- re den Umweltschutz entdeckt haben, bzw. dessen dringende Notwendigkeit er- kannt hatten. Der Techniker Dr. Prior (Chemiker und Träger des Erfinderpreises des Landes Tirol) ging auch auch auf die Energieprobleme ein. Unreine Energie- Arbeitskreis 6: Werbung und Verkauf. Istsituation: Der Tourismus verkörpert einen der letzten Wirtschaftszweige des Dienstleistungssektors, dessen Marktkon- stellation vor etwa 10 Jahren aus einer Vorrangstellung des Anbieters (Verkäu- fermarkt) in eine Position vorherrschen- der Marktmacht des Nachfragers (Käu- fermarkt) umgekippt ist. Heute ist die Feststellung längst ein Gemeinplatz, daß die Überwindung des Engpaßfaktors »Absatz« die entscheidende Vorausset- zung tourismuswirtschaftlichen Erfolgs darstellt. Wesentlich langsamer als die Durchsetzung dieser Trivialerkenntnis vollziehen sich jedoch die notwendigen Lernprozesse in der Fremdenverkehrsaus- bildung und -praxis: Die OFVW auf nationaler Ebene und einige Bundesländer leisten hervorra- gende Arbeit in Werbung und Ver- kaufsförderung. Auf regionaler, örtli- cher und betrieblicher Ebene fehlt häu- fig die Planung, Finanzierung und Durchsetzung der erforderlichen An- schlußmaßnahmen. Fast 90 % der Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe in Osterreich sind Familienbetriebe mit höchstens vier unselbständig Beschäftigten; die gerin- ge Betriebsgröße entledigt nun nicht von der Marketingaufgabe, erlaubt aber auch keinen betriebsindividuellen Einsatz von Verkaufsspezialisten. Die Entwicklung von Kooperationsmodel- len wird auf Dauer unvermeidbar sein. Die Verankerung von Marketing, Marktforschung und Werbung in den Lehrplänen der Ausbildungsinstitutio- nen erscheint auf nahezu allen Ebenen nach wie vor unzulänglich. Die Förderungspolitik war bis vor kur- zem voll auf die Leistungserstellung und auf materielle Investitionen (Qua- litätsverbesserung) fixiert. Künftig formen sind durch saub setzen, wobei auf di durch den Hausbrand einzelner Gebiete besonders zu achten ist. Ausführlich beschäftigte sich Dr. Prior mit Verkehrsfragen, dem Krankenanstal- tenpian, der Altstadterhaltung und Dorf- erneuerung und der notwendigen Bewußt- seinsaktion für die Familien. Er befür- wortete die Schaffung von Sozial- und Gesundheitssprengeln. Ehrenobmann Bm. Hans Brettauer nahm zur Luftqualität und zu Verkehrs- und Lärmfragen Stellung. In Kitzbühel werden Luftgütemessungen in Kürze ge- startet.. Zu den Verkehrsfragen wiederhol- te Brettauer, daß der Bezirk keinen zu- sätzlichen Durchzugsverkehr vertrage. Nach einer sachlichen Debatte schloß Bezirksobmann LA Bm. Asti die Ver- sammlung mit der Bitte um weitere Zu- sammenarbeit. H. W. wird die Umlenkung auf ideelle, krea- tive Leistungen (Verkaufsideen) gefor- dert sein. Die Verbesserung der Randbedingun- gen für die Marketingarbeit der österrei- chischen Fremdenverkehrswirtschaft trifft in den einzelnen Bundesländern auf völlig unterschiedliche Startvoraussetzun- gen. In der Folge wird trotzdem versucht, einige Vorschläge zusammenzufassen, de- nen eine, bundesweite Bedeutung zu- kommt. Diese Ideenskizze läßt sich nach zwei Ordnungsgesichtspunkten gliedern, nach den Arbeitsschritten jeder Marke- tingplanung: Marktforschung, strategische Pla- nung, Einsatz der Marketinginstru- mente, meinden, Fremdenverkehrsverbände bzw. -vereine und -betriebe. Marktforschung: Die Marktforschungstätigkeit wurde in jüngster Zeit auf Bundes- und auch Lan- desebene deutlich verstärkt (vgl. z.B. die vom BMfHGI beauftragte Typologie des deutschen Gastes, die Österreichische Rei- semarktanalyse 1981/82, die im Juni 1984 in 160 der nächtigungsstärksten österrei- chischen Gemeinden begonnene »Gäste- befragung Osterreich«). Allerdings ist der Nutzungsgrad der Ergebnisse nach wie vor unzureichend. Verbesserungen in die- ser Hinsicht lassen sich nicht allein mit verstärkten »Vermarktungsanstrengun- gen« erreichen. Vielmehr spielt die Vor- bildung und eine vielfach noch an den an- genehmen Verhältnissen des touristischen Verkäufermarktes orientierte Mentalität eine wichtige Rolle. Die Verbreitung von Marktforschungs- ergebnissen durch Berichte, Broschüren, Informationsblätter und dergleichen ver- sagt kläglich. Mündliche Präsentationen und Beratungsgespräche sind unerläßlich. Strategische Marketingplanung: In der strategischen Marketingplanung ist eine kritische Überprüfung der Zweck- mäßigkeit des Nationalitätenmix der Gä- ste, vor allem auf Ortsebene, anzustre- ben. Bewußte Marktsegmentierung und breitere Diversifikation bezüglich der tou- ristischen Herkunftsländer verbessern die Risikostreuung und mildern die Empfind- lichkeit gegenüber Schwankungen der Auslandsreiseintensität in einzelnen touri- stischen Entsendeländern. Daraus folgt auch die Empfehlung, das Angebot auf Ortsebene zielbewußter zu spezialisieren und das Profil von Fremdenverkehrsorten und Regionen möglichst prägnant zu ge- Erster Österreichischer Fremdenverkehrstag der FPÖ am 20. und 21. September 1984 in Kitzbühel VIII. Teil und Schluß re Formen zu er- und nach den institutionellen Trägern der e Einflußnahme Marketingarbeit: auf die Luftgüte • ÖFVW, Länder, Fremdenverkehrsge-
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