Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 17. November 1984 Kitzbüheler Anzei2er stalten (Positionierung des Angebots planmäßig betreiben!). Absatzpolitische Instrumente: Hinsichtlich der instrumentellen Mar- ketingmaßnahmen hat die Angebotspoli- tik (Produktpolitik) in Osterreich große Fortschritte erzielt. Der Qualitätsstan- dard ist international vorbildhaft. Die Preispolitik erfolgt zum Teil bei unzulän- glichem Informationsstand (vgl. die Aus- sagen zum Ausbaustand des betrieblichen Rechnungswesens in Arbeitskreis 5); die Möglichkeiten der Preisdifferenzierung sind noch nicht ausgeschöpft. Traditionelle Schwachstelle Osterreichs bleibt - wie in zahllosen Programmen und Konzepten wiederholt festgestellt - der Verkauf (Distributionspolitik). Zum einen fehlt die Zusammenfassung von größeren Verkaufseinheiten (lokale, re- gionale und überregionale Angebotsringe und Reservierungssysteme). Zum anderen fehlt es an massivem Einsatz von Außen- dienst-Mitarbeitern (persönlicher Ver- kauf). Wenn Marketing und Verkauf eine Aufgabe für Spezialisten darstellt und sich kleine Betriebe und Orte diese Fach- kräfte nicht leisten können, dann bleibt nur die Möglichkeit der überbetrieblichen bzw. regionalen Zusammenarbeit mit ge- meinsamer Inanspruchnahme eines Sales Managers. Eine Untersuchung bestehen- der und eine Erarbeitung neuer Koopera- tionsmodelle (z.B. Erfa-Gruppe von Ho- telbetrieben mit einem Incoming- Reisebüro u.a.) wäre anzuregen. Der Instrumentalbereich Werbung krankt auf allen Ebenen an unzulänglich dotierten Budgets. Die Bemühungen ein- zelner Bundesländer um die Verabschie- dung zeitgemäßer Fremdenverkehrsgeset- ze mit Finanzierungsregelungen nach dem Tiroler Vorbild sind weiter zu intensivie- ren. Der Finanzausgleichsschlüssel be- nachteiligt nach wie vor die Fremdenver- kehrsgemeinden mit hoher Nächtigungs- dichte. In der Botschaftsplanung für Werbe- maßnahmen auf allen Verkaufsebenen sollten die aus der im Vergleich mit ande- ren Staaten hervorgehenden Umweltqua- lität Osterreichs ableitbaren Argumente und Appelle verstärkten Eingang finden. Träger der Marketingarbeit und Förde- rungspolitik: Aus institutioneller Sicht ergeben sich zunächst einige Anregungen an die OFVW: Angesichts des Autonomiespiel- raums, den die Zweigstellen genießen, sollte die Leistungskontrolle verstärkt werden; befristete Verträge für Zweigstel- lenleiter oder leistungsabhängige Entgelte wären zu überlegen. Die Standortpolitik der Zweigstellen sollte in besserer Koordi- nation mit den anderen Repräsentationen österreichischer Organisationen (Han- delsdelegation, Konsulate, Austrian Airli- nes usw.) erfolgen, um ein konzentriertes Auftreten (»Osterreich-Haus«) zu ge- währleisten. Ob solche Zweigstellen, die immer weiter weg vom Publikum (weni- ger Straßenlokale mit persönlichem Kun- denkontakt) rücken, einer Fehlentwick- lung unterliegen, sollte durch gründliche Standortanalysen überprüft werden. Rückmeldungen aus den Zweigstellen über aktuelle Markt- und Wettbewerbs- trends sind zu verstärken. Die jüngste Förderungsaktion des BMfHGI, die finanzielle Zuwendung für fremdsprachige Werbemittel und Messe- beteiligungen im nicht-deutschsprachigen Ausland vorsieht, bedarf einer unmißver- ständlichen Interpretation in der Frem- denverkehrspraxis: Im Vordergrund steht keineswegs die behördliche Begutachtung touristischer, Werbemittel. Vielmehr soll eine Signalwirkung für Orte und Betriebe gesetzt werden, daß künftig über die tra- ditionellen Absatzmärkte im touristischen Nahbereich hinausgehend, eine vermehr- te, kooperative Bearbeitung von nicht- deutschsprachigen Entsenderegionen er- forderlich sein wird. Entscheidend ist da- her weniger das materielle Fördervolu- men, sondern eher der Erziehungs- und Incentive-Charakter der Maßnahme. Bei konsequenter Fortführung dieses Gedan- kens wäre ein Prämierungssystem für vor- bildhafte Fallbeispiele touristischer Mar- ketingaktionen überlegenswert. Dabei müssen nicht unbedingt finanzielle Beloh- nungen erwogen werden. Ebensogut kann der Incentive-Charakter durch publi- kumswirksame Pressearbeit und somit Bekanntheits- bzw. Prestigezuwachs für die betroffenen Gemeinden/Betriebe er- zielt werden (vgl. den derzeitigen Staats- preis für Werbung des BMfHGI oder eine im Zuge eines Preisausschreibens von vor- bildhaften Animationsprogrammen durch den deutschen Bundesminister für Wirtschaft entstandene Fachpublikation über »Mehr Ferienqualität«, 2 Bände, Starnberg 1978). Beteiligungen auf Messen und Ausstel- lungen sind zwischen Bund-, Länder- und Gemeindeebene besser zu koordinieren. Die Beschickung von Messen erfordert ei- ne vorhergehende Aufbereitung des Marktes durch Medien-Werbemaßnah- men. Eine wechselseitige Informations- pflicht aller Ebenen (also auch der Orte und Verkehrsvereine gegenüber dem Land) über beabsichtigte Messebeteili- gungen wäre überaus hilfreich. (Eine Aus- dehnung dieser Informationspflicht ist wünschenswert. Es erscheint geradezu lä- cherlich, daß die OFVW derzeit nicht die Höhe und Verteilung der Werbebudgets aller Bundesländer mitgeteilt wird!) Schließlich sind alle bestehenden För- derungsaktionen im Fremdenverkehr dar- aufhin zu überprüfen, ob sie neben ertrags-, finanz- und kostenwirtschaftli- chen Eignungskriterien auch absatzwirt- schaftliche Erfolgsbedingungen ausrei- chend berücksichtigen: Einbindung in ein attraktives Mix von einander ergänzenden Angebotsele- menten; Abstimmung zwischen den Kapazitäten der komplementären Lei- stungsträger am Ort. Vorhandensein eines, auf Datenanaly- sen und Prognosen gestützten Marke- tingplanes für die Einführungsphase, der ebenfalls mit dem Absatzförde- rungsprogramm des Ortes und der Re- gion harmonisiert ist. Die angeschnittenen Kriterien lassen sich betriebswirtschaftlich präzisieren. Man sollte sie entweder konsequent in die Praxis Umsetzen oder das System der direkten Förderung zugunsten von indirekten Förderungsmaßnahmen zu- rückschrauben. Hermann Thurnher und Oskar Bartenstein erfolgreich in Zell am See Mit dem offiziellen Saisonabschluß konnten sich die sportbegeisterten Senio- ren noch nicht abfinden. Die Gesellschaft der Österreichischen Senioren veranstalte- te ein Zwei-Tage-Turnier und lud zum Vergleichskampf auf den neu entstande- nen 18-Loch-Platz bei Zell am See ein. Leider ist der Stadt Kitzbühel bisher nicht gelungen, was die Gemeinde Zell am See und etliche Orte im benachbarten Bayern schon geschafft haben: Birnen kürzester Zeit einen 18-Loch-Platz anzu- legen, der viele Golfer animiert, dorthin zu reisen, um auf Anlagen, die dem inter- nationalen Standard entsprechen, Turnie- re austragen zu können. Der unaufhal:sa- me Aufwärtstrend des Golfsports ist un- übersehbar, dies haben viele kleinere Orte erkannt und sind der Sportstadt Kitzbühel um Längen voraus. Umso mehr ist der Erfolg von Her- mann Thurnher, der das beste Brutto spielte, und Oskar Bartenstein, der im Netto siegte, anzuerkennen. Beide mei- sterten die Schwierigkeiten des neuen Platzes bei Zell am See bravourös und fei- erten gemeinsam mit allen Turnierteilneh- mern den Sieg in der gemütlichen alten Mühle von Kaprun. suhl. C. S. Die Ergebnisse: Brutto: 1. Sebastian Zwicknagl, 29; 2. Fritz Mo- nitzer, 29; 3. Rudi Hinterholzer, 28. Netto Klasse A: 1. Rudi Hinterholzer, 39; 2. Peter Wöll, 39; 3. Hermann Thurnher, 35; 4. Sebastian Zwicknagl, 34; 5. Fritz Monitzer, 33. Netto Klasse B: 1. Franz Beckenbauer, 37; 2. Hei- ni Schwinger, 35; 3. Rudi Sauer jun., 34; 4. Walter Sommeregger, 34; 5. Timm Ackermann, 33. Netto Klasse C: 1. Josef Egger, 43;'2. Dr. Lotte Michaelsen, 38; 3. Marie-Helene Bachofen-Echt, 38; 4. Dipl.-lng. Jörg Spitta, 35; 5. Dr. Rainer Hauzen- eder, 34. Netto Klasse D: 1. Rudolf Pigneter, 42; 2. Diana Sandmann, 39; 3. Maria Hinterholzer, 37; 4. Ilka von Engelbrechten, 32; 5. Bernhard Melcer, 32. »Böse Kinder« Bevor du urteilst über Kinder, ob sie bös' sind oder schlecht, betracht' die Eltern, such' den Ursprung, sei zu Kindern stets gerecht! KariKoller 6.1 k 4
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