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Seite 16 Kitzbüheler Arteiger Samstag, 17. November 1984 Zur Städtepartnerschaft Bad Soden - Kitzbühel Glanzvolle Verschwisterungsfeier der jungen Schwesterstadt Kitzbüheler und Tiroler Woche im Kurhaus Bad Soden III. Teil Stadtverordnetervorsteher Kurt Bender zur Verschwisterungsfeier am 27. Okto- ber 1984 im Kurhaus-Karphotel in Bad Soden: StadtverordneteflvorSteher - Kurt Bender Sehr geehrte Damen und Herren, Freunde aus Kitzbühel und Rueil-Malmaison, liebe Bürger und Einwohner von Bad Soden! Le Jumelage, die Partnerschaft, die Verschwisterung, die Verbrüderung Theatralisch könnte man bei einer sol- chen Gelegenheit ausrufen: Laßt uns Brü- der sein und Schwestern! Doch die Beziehung von Städten, von Einwohnern der Städte untereinander sollte nichts Melodramatisches aufweisen. Sie ist kein Bühnenstück, sondern soll ge- lebte Realität sein. »Laßt uns Freunde sein!« genügt mir als Aufruf. Ich bin es gerne. Laßt uns Stadtverordneten- Vorsteher Kurt Bender. Freunde sein über unsere Grenzen hinaus und über Sprachbarrieren hinweg. Freundschaft wächst in dem Grade, in dem man sich kennenlernt - sich schät- zen lernt. Sie ist eine Funktion des Ver- ständnisses füreinander. Gepflegt muß sie werden, die Freund- schaft; sie bedarf ständiger Kontakte, um sich auswachsen zu können. Sie ist auch keine Einbahnstraße - reger Verkehr muß hin- und hergehen können. Es müssen Wechselbeziehungen entstehen. Der Samen, aus dem eine solche Freund- schaft, eine Städteverschwisterung, wächst, wird von Amts wegen ausgesät. Funktionäre, politische und auch aus an- deren Bereichen unserer Gesellschaft he- gen und pflegen anfangs das keimende und aufgehende Saatgut der Partner- Der Österreichische Kr»isul Richcrd Daus, eir ehemaliger Bürger von Bad So- den und Freund Kitzbühels. Er verbrachte das Kriegseide als &hwer'..erwandeter im Miizlazaret von St. Joh57pii ‚n Tirol. schaft, be-- die Erde, in der F'reundschaf- ten gedeihen und sich voll auswachsen, er- blühen ‚md wieder Samen tragen, sind die Bürger de-- Städte, die Eirwohner, die Mitglieder unserer Vereine, unsere Fami- lien. Nicht an geordnete FreunJsaft bildet die Unterlage für gute zwischenmenschli- che Kcntak:e, nicht verwaLe:e Begegnun- gen n- acheri den Sinn einer Partnerschaft aus, sonde:n die vielen Eirzelbeziehun- gen, die persönlichen Freundschaften, c,as sportliche - spielerische Treffen unserer Jugend. Sie sind die Voraussetzung für das, was wir alle anstreben: Das gegensei- tige Achten, Erkennen und Anerkennen der Standpunkte unserer Mitmenschen. Nicht einseitiger kommerzieller Ehrgeiz führt dabei zum Erfolg, scndern die spur- bare Herzlichkeit, mit dc: sili wohlge- sinnte Menschen begegnen, garantiert ei- ne lange Dauer eines lebendigen und re- gen Interesses der Städte untereinander mit ihren Bürgern und Einwohnern. Rueil-Malmaison - Kitzbühel - Bad Soden: Mit einem Zirkelschlag wird heute der Kreis der Partnerschaft, der Frer.d- schaft zwischen unseren S:ädten, ge- schlossen. Ich bedanke mich bei den Verwaltun- gen für das Auslegen der Saat, insbescn- dere bei unserem Amt 50 ri: Herrn Sippl an der Spitze und setze alle Hoffnung auf einen fruchtbaren Boden und ein üppiges Gedeihen guter Beziehungen untereinan- der. Ich darf den Freunden aus Kitzbühel und Rueil-Malmaison im Namen aller Bad Sodener den Iecht abgewandelten letz--en Vers aus einem er schönsten deutschsprachigen Gedichte 2:Jrufen, das die wahre Freundschaft schildert: Bad Soden sei, gewährt uns die Bitte, in Eurem Städte-Bund die Dritte. Für die Feier der Verschwisterung der beiden Städte Bad Soden am Taunus und Kitzbühel in Bad Soden wurde von der jungen Schwesterstadt ein umfangreiches Programm geboten. Die Kitzbüheler Abordnung mit Bür- germeister Hans Brettauer reiste um 7 Uhr früh mit einem Omnibus vom Tiroler Landesreisebüro ab. Als Reiseleiter fun- gierte Kommerzialrat Gerhard Resch. Die Kitzbüheler Delegation bestand aus 38 Damen und Herren, wobei Stadtrat Ja- kob Lackner erst von Wiesbaden, wo er seine dort verheiratete Tochter besuchte, am zweiten Tag der Feier nach Bad Soden gekommen war. Als Chauffeur war Hans Hinterholzer tätig, der sich als umsichti- ger und kenntnisreicher Fahrer bewährte. Um 19 Uhr traf die Kitzbüheler Delega- tion in Bad Soden ein und der Zufall woll- te es, daß zum gleichen Zeitpunkt auch die Delegation aus Rueil-Malmaison an- kam. Von diesem Zeitpunkt an wurde ei- ne Gastfreundschaft geboten, die nicht mehr übertroffen werden könnte. Der Begrüßungsabend fand im Bürger- saal des Stadtteiles Neuenhain statt, wo Bürgermeister Dr. Volker Hodann die Be- Stadtrat Bruot von Rueil-Malmaison. grüßungsansprache hielt (siehe unsere Ausgabe vom 3. November) und der Männergesangsverein Bad Soden mit sei- nen Liedvorträgen begeisterte. Am Samstag, 27. Oktober, erfolgte die Führung zu den markantesten und schön- sten Punkten der Stadt in zwei Gruppen. Die Herren Rudolf von Nolting und Gunther Krauskopf erwiesen sich dabei als bewährte Kenner der Szenerie und Hi- storie. Beeindruckend waren auch die Parkanlagen mit den Farbspielen der Dahlien, die ob der üppigen Blütenpracht die Gärten zu kleinen Paradiesen machten und der Umstand, daß Ende Oktober aus- gesprochene Frühjahrs- und Sommerstau- den im zweiten Blütenschub prangten. So z.B. blaue Ritterspornrispen, Eisen-
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