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Samstag, 24. November 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Hechl und Margreiter hatten ausgezeichnete Saison ster Resultate gewertet wurden, erreich- ten die Kitzbühele: gute Plätze. Herbert Ma:greiter wurde in der Allgemeinen Klasse Fünfter, Georg Hechl in der AK 1 Drirter. Kitzbühels erfo!greiche Gelände- und Bergläufer, linlcs Georg Hechl, rechts He1-bert Margrei:er. Der Tag der Schulen beim Österreichischen Bundesheer Von Mag. Gidi Außerhofer, Pfarrer in Jochbcrg/Aurach Sehr geehrte Redaktion! Ich übersende Zum Aufsatz von Sabine Bacher in Ih- Ihnen einen Brief, den ich anläßlich des rer Ausgabe vcm 17. November 1984 »Tages der Schulen in der Kaserne« an möchte ich sagen, daß er zwar eine inhalt- unsere Schulbehörde geschrieben habe. hch gute Abhandlung gib:, aber daß mich Ich lehne - wie aus dem Schreiben her- die Tendenz neativ stimmt. Ich freue vorgeht - einen solchen Tag für Pflicht- micn sicherlich, wenn man Soldaten in schüler ab, da die Durchführung zu ein- der Kaserne besucht, weil man ihnen ja seitig militaristisch ist. Den Umgang mit in der Begegnung eine Befreiung aus der Waffen auf diese Weise fand ich verant- Sinnlc'sigkeit ihres Tuns schenken kann. wortungslos und die Information von mi- Negativ wäre für mich aber, wenn ich litärischem Drill gekennzeichnet. mi: vorstellen müßte, daß Tage der Schu- Das Ziel des Friedens, das wir alle an- len in den Kasernen als Methoden der streben, kann nicht mit den untauglichen Wertung für die Militarisierung - und Mitteln der Waffen erreicht werden. Des- noch dazu bei Mädchen - dienen müß- wegen werde ich mich mehr denn je für ten. Mich täten die Beweggründe, warum Gewaltfreiheit und für Soziale Verteidi- Frl. Bacher diesen Brief bzw. Aufsatz ge- gung einsetzen und um Solidarität dafür sci- rieben hat, scic-n näher interessieren... werben. Für die Sache des Friedens stehe ich Der Unsinn jeglichen militärischen gerne zr Verfügng. Handelns besteht ja schon darin, daß Nun der Wortlaut des Briefes an die »man dem Soldaten zumutet, Tag für Tag Schuibenörden: für das zu planen und zu üben, was ei- Die Sache des Friedens - und damit gentlich nicht sein sollte, bereit zu sein für auch die Erziehung zur Gewaltlosigkeit das, was er eigentlich unmöglich machen uni Friedfertigkeit - drängt mich diesen sollte: den Krieg«. Bref an Sie alle zu schreiben. Ich kann Wir müssen uns für das einsetzen, was n:cht mehr schweigen, wenn es um diese das Leben in jeder Situation fördert, und hochhrisanten Fragen des Lebens geht. nicht für das, was es zerstört. Das Leben Wenn wir in der S::hule für das Leben - -eh- ist alles wert: jeder Einsatz, auch wenn er ren und lernen, dann müssen wir auch - vorschnell als Utopie abgetan wird! Der mehr denn je - Gewaltlosigkeit, Gerech- Einsatz von Waffen ist aber immer tod- tigkei: und Friede: lehren (und wohl auch bringend und lebenszerstörend - aber lerner.)! auch das Leben eines »Feindes« ist mir Der Anlaß meines Schreibens ist der heilig und somit erhaltungswürdig! »Tag der Schulen in der Kaserne«. Ich richte den Appell an alle Verantwortli- chen in unseren Schulen, daß solche Tage gründlich überlegt werden, und wenn sie nicht anders gestaltet werden, daß sie gänzlich gestrichen werden! Ich habe mir selbst die Mühe gemacht und habe an die- sem »Tag der Schulen in der Kaserne« teilgenommen. Ich bin enttäuscht, wie dieser Tag abge- laufen ist. Ich bin in meiner Auffassung bestärkt worden, daß im Sinne der Frie- denserziehung Pflichtschülern ein solcher Kasernenbesuch nicht zugemutet werden darf bzw. kann. Auch unser Verteidi- gungsminister Dr. Frischenschlager »kön- ne sich nicht vorstellen, daß Kindern im Pflichtschulalter tatsächlich eine zielfüh- rende Information durch Kasernenbesu- che vermittelt werde«. (Siehe »Salzburger Nachrichten« vom 23. Juni 1983.) Neben dem kleinen Bereich der Sonder- einrichtungen, wie z.B. der Entgiftungs- wagen, der Möglichkeit der Besichtigung der Wohneinrichtungen in der Kaserne und der in der Freizeit errichteten Geräte für den Kinderspielplatz nahm doch die Vorführung der Kompanie mit der Waf- fenschau den größten Raum an diesem knappen Vormittag ein. Bei der freien Besichtigungsmöglichkeit der Waffen ha- be ich doch den Eindruck gewonnen, daß die Waffen wie Spielzeug behandelt wer- den. Dies sehe ich als Unfug und prote- stiere dagegen! Mein Eindruck, daß mit der Vorführung der Waffen verantwor- tungslos umgegangen wurde, wurde auch durch eine nachfolgende schriftliche Be- fragung der Schüler verstärkt, wo auch angegeben wurde, daß auf Menschen »ge- zielt« werden könnte. Die Fragwürdigkeit eines »Tages der Schulen in der Kaserne« zeigt sich für mich ganz deutlich auch darin, daß von 60 befragten Schülern 50 davon angeben, daß sie von »Umfassender Landesvertei- digung« noch nichts gehört haben, und die anderen 10 unter ULV die militärische Verteidigung Osterreichs verstehen. Hier hat auch unsere Schulorganisation Ver- säumnisse aufzuholen, wenn ich ein Schreiben des früheren ÖVP-Schul- sprechers Dr. Katschthaler richtig deute, das besagt: »Sollte in den Kontakten zwi- schen Schule und Bundesheer die Waffe im Mittelpunkt stehen, wäre dies eine Fehlentwicklung,...« Leider hat sich in mir dieser Eindruck verstärkt, nämlich der Eindruck der einseitigen Militarisie- rung Die Organisation dieses Tages war für mich auch - abgesehen vom Chaos bei der Essensausgabe - deswegen schlecht, weil keine echte Auseinandersetzung mit der Vorführung möglich war: zuviele Schüler auf einmal, es haben bei den Er- klärungen (bei der Parade) nur wenige aufgepaßt, zuviele militärische, für nicht Eingeweihte unverständliche: Fachaus- drücke... Schade um den Vormittag, für den man aber entgegen sinnvolleren Ver- anstaltungen sehr leicht schulfrei bekom- men hat! Ich appelliere an unsere Schulbehörde, daß wir von Friedenserziehung nicht nur Eine äußerst erfolgreiche Saison hatten heuer die für den BSV Brixlegg startenden Kitzbüheler Georg Hechl und Herbert Margreiter. Im Laufe des Jahres gelangen ihnen zahlreiche Plazierungen unter den ersten drei bei Geländeläufen, vor allem aber bei Bergläufen. Saisonhöhepunk waren die Österreichische Berglaufmei- sterschaft auf das Kitzbüheler Horn im August und die Tiroler Bergmeisterschaft auf den Astberg in Going Anfang Novem- ber. In der Einzelwertung waren beide Läufer jeweils unter den ersten sechs zu finden. Beachtenswert ist besonders der zweite Platz von Herbert Margreiter (hin- ter seinem Bruder Hans) bei der Tiroler Meisterschaft. In der Mannschaftswertung gelang bei beiden Bewerben ein Sieg. Die Titel eines österreichischen Mannschaftsmeisters wurde zusammen mit Dietmar Winter er- kämpft, der Tiroler Meistertitel mit An- ton Hechl. In beiden Fällen siegten die BSV-Läufer in überlegener Manier. In der Tiroler Berglaufmeisterschaft er- reichte Herbert Margreiter den 2. Rang, Georg Hechl wurde hinter seinem Bruder Fünfter, Dietmar Winter vervollständigte mit dem 7. Rang das ausgezeichnete Er- gebnis. In der Gesamtwertung des Österreichi- schen Berglaufcups, bei dem die acht be-
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