Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. November 1984 Obmann Peter Brandstätter erneut wiedergewählt Die Ortsgruppe Kitzbühel des Arbeiter- und Angestelltenbundes hielt in der Han- delskammer eine gutbesuchte Jahres- hauptversammlung ab. Obmann Stadtrat OSR Direktor Peter Brandstätter konnte dazu neben dem Bürgermeister Hans Brettauer auch den früheren Obmann- stellvertreter Gerdl Überall, der in Ratten- berg berufstätig ist, sowie für den ersten Teil der Versammlung den Bezirksob- mann LA Bm. Fritz Astl begrüßen. Die Versammelten gedachten der zwei ver- storbenen Mitglieder Fritz Egger, der ein tätiger Mitarbeiter war, und Toni Obera- eher, der schon in der Zwischenkriegszeit ein Exponent der christlichen Arbeitneh- merschaft war und bei der Gründung de AAB ein Mann der ersten Stunde war und dafür auch vor einigen Jahren von der Ortsgruppe geehrt wurde. Der Ortsausschuß hielt in der vergange- nen Periode 19 Sitzungen ab, der Ob- mann dankte für die Zusammenarbeit und vor allem auch für die rege Teilnah- me bei Veranstaltungen. Die Ortsgruppe hat in letzter Zeit erfreulichen Zuzug von jungen Leuten bekommen. Der Obmann streifte die Aktivität bei Sportveranstal- tungen und den großen Einsatz bei den Wahlen. Der Kassabericht von Gert Sevignani wurde mit Dank zur Kenntnis genommen und die Entlastung erteilt. Unter dem Vorsitz von Bezirksobmann LA Astl wur- den die Neuwahlen abgewickelt. Es lag nur der Wahlvorschlag des scheidenden Ausschusses vor. In geheimer Abstim- mung erhielt Obmann Stadtrat Brandstät- ter praktisch Einstimmigkeit. Als weitere Funktionäre wurden gewählt: Obmann- stellvertreter GR Ferdinand Brettbacher, Schriftführer Dipl.-Ing. Hans Rief, Kas- sier Gert Sevignani und als neuer Organi- sationsleiter Dr. Peter Planer. Dem Aus- schuß gehören Bürgermeister Hans Bret- tauer und GR Hans Gasteiger sowie Ru- dolf Geiger, Gerd Demmer, Hans Brand- stätter, Elisabeth Pichler, Martina Raa- ber, Siegfried Innerkofler und Georg Winkler an. Kassenprüfer sind Florian Stemberger und Reinhold Schwentner. Bezirksobmann LA Astl dankte dem Aus- schuß für die Leistungen, die durch die Wiederwahl bedankt wurden. Obmann OSR Brandstätter ist seit 1961 ununter- brochen in diesem Amt. Der Bezirksob- mann würdigte die Aktivität der Orts- gruppe bei eigenen Veranstaltungen und beim Besuch von Bezirksveranstaltungen. Für langjährige Mitgliedschaft wur- den folgende Mitglieder geehrt: Frieda Krismer, Hofrat Hans Szekulics, Hubert Weidner, Reg.-Rat Dr. Ernst Tschon und Reg.-Rat Hans Osterreicher. Sie gehören der AAB seit 25 Jahren an, wofür sie eine Dankurkunde erhielten. Die Obmänner und Bürgermeister Brettauer würdigten die Treue. Bürgermeister Hans Brettauer hielt ein umfassendes Referat über aktuelle Ge- meindeprobleme mit einem Ausblick in die Zukunft. Wir berichten darüber an anderer Stelle. Den Abschluß der Veranstaltung bilde- te ein gemütliches Beisammensein, zu dem Anni und Albert Brandstätter musi- zierten. So klang ein harmonisch verlaufe- ner Abend in gemütlicher Stimmung aus. Lions errichten Schule im türkischen Erdbebengebiet Bundespräsident würdigt die Aktionen der Lions-Clubs in Osterreich Durch Aktivitäten, wie Flohmärkte und Benefizveranstaltungen haben die österreichischen Lions-Clubs im abgelau- fenen Clubjahr 1983/84 mehr als 40 Mil- lionen Schilling aufgebracht, die ohne Reibungsverlust für soziale und humani- stische Hilfsleistungen verwendet wurden. Unterstützt wurden u.a. Behindertenhei- me, Spitäler, Sozialfälle, man schaffte Rettungsautos an und war in der Blinden- und Diabeteshilfe aktiv. In einem auf 2.000 m Seehöhe gelege- nen Dorf im türkischen Erdbebengebiet errichteten die österreichischen Lions eine 4klassige Volksschule, die dieser Tage nach einer Bauzeit von nur 8 Monaten ih- ren Betrieb aufgenommen hat. Darüber erstattete Governorratsvorsitzender Hof- rat Hermann Neuhold anläßlich seines Antrittbesuches bei Bundespräsident Kirchschläger Bericht. Bei dieser Gelegenheit würdigte das Staatsoberhaupt die Verdienste der öster- reichischen Lions-Clubs und unterstrich die Anerkennung für deren Aktionen und Zielsetzungen. Leserbrief: Manfred Hass - er selbst In Kitzbühel konnten musikbegeisterte Besucher am 17. Oktober 1984 ein Kon- zert der »Haydn Sinfonietta« aus Wien hören und sich an diesen Klängen zutiefst erfreuen. Drei Tage später konzertierte dieses Or- chester das gleiche Programm vor 400 Hörern in der Stadt Lüneburg. Dazu die Kritik aus dieser Stadt bzw. im »Lünebur- ger Anzeiger« vom 23. Oktober 1984: »Haydn Sinfonietta« im Lüneburger Meisterkonzert Mit einem Hauch von Wiener Charme Die »Haydn Sinfonietta« erstmals in ei- nem Lüneburger Meisterkonzert: Die Gä- ste aus der Donaumetropole machten ih- rem Namenspatron alle Ehre mit stilge- rechten Wiedergaben von Werken aus Wiens großer Musikepoche, markiert durch die Namen von Haydn und Beetho- ven. Als sie, vom Beifall ermutigt, dann noch den Schwarzenberg-Marsch drauf- gaben, herrschte im Stadttheater Strauß- Atmosphäre. Das singende, klingende Wien war zu Gast. Beethovens zweites Klavierkonzert (B-Dur op. 19) ist eigentlich sein erstes und gilt als nicht sehr bedeutend: Ein Konversationsstück mit großer Gestik ur- teilen Musikkenner. Viele Orchester beu- gen diesem Eindruck vor, indem sie das Werk monumental aufplustern, ihm dra- matisches Gewicht geben. Nicht so die »Haydn Sinfonietta«. Da ihr Leiter Man- fred Huss keinen Tasten-Titan mitbrach- te, sondern den Klavierpart selbst spielte, entstand ein jugendfrisches Bild des 25jährigen Beethoven, der sich in Wien rundum kommod fühlte. Freilich mag der Kopfsatz ein wenig an Johann Nepomuk Hummel erinnern, weil die Wiener Gäste alle heroischen Anflüge mieden und Huss mit leichter Hand die Tasten streichelte. Brio-Eleganz kam aber so besser zur Gel- tung. Eingebettet in so charmante Wie- dergabe erkannte man auch Beethovens kompositorische Widerborstigkeit deutli- cher: In den spröden Sechzehntel-Figura- tionen und dem herrischen Ruck von D-Dur nach Es-Dur. Das Adagio wirkt ganz mozartisch, wird vom Orchester fast hypersensibel gespielt, damit das Klavier Farbenreife entwerfen kann. Die Bläser- Einwürfe kommen präzis, die pizzicati sind fein gewoben: Mustergültig geht das Orchester auf den Solisten ein. Den Wienern danken die Lüneburger einen musikwissenschaftlichen Exkurs über den letzten Satz. Er erklang in zwei- facher »Ausfertigung«: In der Fassung, die wohl der Aufführungspraxis des Kon- zerts zuzuschreiben ist, und in der zwei- ten, die Beethoven später schrieb. Das »frühe Rondo« betont das Rhythmische, hat ein bezauberndes Thema und wird von den Wienern stilgerecht »molto alle- gro« gespielt. Die zweite Fassung, nach einem Beethoven-Autograph, hat schon die Handschrift des Großmeisters der Symphonie. Die Orchesterstimmen wer- den symphonisch geführt, »Fidelio«-Stim- mungen stellen sich ein, und das molto Allegro wird federnd, aber nicht schnell gespielt. Wann hört man schon einmal beide Fassungen nebeneinander? Wann hört man Haydns 75. Symphonie? Die meisten Orchester fangen erst mit der 82. an zu zählen. Nach einem musizierfreudigen Presto ist der Andante-Satz Domäne der Streicher: Feinste Kammermusik. Das sei- dige Klangbild ergänzen in den Variatio- nen die Bläser: Nie dick, sondern stets der heiter-beschwingten Interpretationslinie folgend. Im Menuett blitzt Glanz von Fe- sten in Schloß Esterhaza. Von manchen mag es sicher als Stil- bruch empfunden worden sein, daß sich zwischen so unbeschwerte Werke Igor Strawinskys »Danses concertantes« scho- ben. Erkennbar und anzuerkennen die Absicht von Manfred Huss. Er wollte Ni- veau und Anspruch seines erst zwei Jahre jungen Orchesters demonstrieren, insbe- sondere die hervorragende Besetzung der Bläser. Rhythmisch sicher und sauber in
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