Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 1. Dezember 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Kitzbüheler Motive auf Österreichischen Briefmarken seit 1945 Manfred Rupert, Kitzbühel Zwischen Nov. 1945 und Jän. 1947 er- schien in der wiedererstandenen Republik Osterreich als erste Freimarkenausgabe, die in allen vier Besatzungszonen gültig war, die Serie »Österreichische Land- schaftsbilder«. Die Herausgabe dieser Briefmarken zählte zu den Begleitmaß- nahmen der ersten Währungsreform des ungen Staatswesens. Das »Schillinggesetz« vom 30. Nov. 1945 bestimmte u.a., daß ab dem 21. Dez. 1945 in der Republik Österreich der Schil- ling (zu 100 Groschen) die einzige Rech- nungseinheit des Geldwesens ist und daß Reichsmark und Alliierter Militär-Schil- ling im Verhältnis 1:1 in Schilling umzu- rechnen sind. Mit Ablauf des 20. Dez. 1945 wurde die »Pos:hornserie« der Besatzungszonen der drei Westmächte mit Wertstufen in Alli- erteIz Militär-Schillingen und A.M.-Gro- schen aus dem Verkehr gezogen, ebenso die von der Provisorischen Staatsregie- ung in Wien heraugegebene, aber nur in der sowjetrussischen Besatzungszone gül- zig gewesene »Wappenserie« mit Reichsmark- und Reichspfennig-Wertstu- fen, deren Markenbilder das neue öster- eich- sche Staatswappen widergaben. ten Zustand zu sehen. Im Vordergrund sind Einzelheiten aus der Umgebung des Aufnahme-Standorts, der in der Nähe der Einsiedelei zu vermuten ist, wiedergege- ben. Der Nennwert der Marke entsprach zwischen dem 1. Sep. 1947 und dem 31. Aug. 1951 der Eilzustellgebühr von Brie- fen, Drucksachen und Postkarten im In- land. Im Dez. 1947 wurde in Ostereich eine zweite Währungsreform, deren Grundla- ge das »Währungsschutzgesetz« vom 19. Nov. 1947 war, durchgeführt. Sie be- zweckte die Stabilisierung der österreichi- schen Wirtschaft durch eine Verringerung des Geldumlaufs. Mit Ablauf des 9. Dez. 1947 verlor die bunte Landschaftsserie 1 die Gültigkeit. An ihre Stelle trat eine Aushilfsausgabe, die Landschaftsserie II. Unter Beibehal- tung bisheriger Motive und Wertstufen erlangten am 10. Dez. 1947 insgesamt 16 Marken Frankaturgültigkeit, zwölf Gro- schen-Wertstufen in hellroter Farbe (dar- unter auch die 80-Groschen-Marke mit der beschriebenen Darstellung) und vier Schilling-Wertstufen in violetter Farbe. Wegen der knappen Markenvorräte in der ersten Zeit der Währungsreform war die ganze Serie erst ab dem 23. Feb. 1948 all- gemein erhältlich. Zwischen Mai (mit Gültigkeit ab 1. Ju- ni) 1948 und Nov. 1952 erschien eine neue Freimarken-Dauerserie. Ihr Thema waren »Österreichische Volkstrachten«. Von Professor Josef Seger entworfen und mit Ausnahme des Wertes zu S 10.— im Ra- stertiefdruck hergestellt, zeigen die Mar- ken insgesamt 33 österreichische Frauen- trachten aus verschiedenen Gebieten und Zeiten. Am 26. Nov. 1951 wurde aus die- ser Serie die in blauer Farbe gehaltene Wertstufe zu S 2,40 frankaturgültig. Auf dem Postwertzeichen, an dessen unterem Bildrand man das Wort Kitzbühel lesen kann, ist eine junge Kitzbühelerin im »Korsettl« (»Röcklgwand«) und mit Schnurhut, also in der heimischen Fest- tagstracht der Frauen, dargestellt. Sie hält eine Schützenscheibe mit dem freier ge- stalteten Kitzbüheler Stadtwappen als Motiv. Im unteren Teil des Markenbildes ist eine Landschaft angedeutet. Die Mar- ke führt also die schöne Frauentracht vor, die in Kitzbühel und Umgebung gerade in den letzten Jahren eine richtige Renais- sance erlebt, und sie deutet zugleich an, daß Kitzbühel eine alte Schützentradition pflegt. Zwischen August 1958 und Jänner 1960 kamen 21 Wertstufen der Trachtenserie, in Nennwert und Farbe unverändert, aber auf einem helleren, dünneren und leichte- ren Papier gedruckt, an die Postschalter. Darunter befand sich auch die S 2,40- Marke; sie war am 21. Nov. 1958 erstmals erhältlich. Die Wertstufe zu S 2,40 entsprach vom 1. Sep. 1951 bis zum 31. Jän. 1960 dem Porto eines normalen Auslandsbriefes für den Weltpostverkehr. Angemerkt sei, daß sich die Auflagen der erwähnten Freimar- ken nach dem Bedarf richteten und daß in Kitzbühel anläßlich des Erscheinens der eben beschriebenen Marken kein Sonder- postamt eingerichtet war. 1•. ..';. rs240+609. L Der 6. Dez. 1958 war der Ersttag für die Sonderpostmarke zum Tag der Briefmar- ke 1958. Das Wertzeichen in reinblauer Farbe mit dem Nennwert von S 2,40 und einem Zuschlag von 60 Groschen wurde mit einer Auflage von 980.000 Stück im Stichtiefdruck hergestellt. Den Entwurf schuf Stephan Koller, den Stich führte Georg Wimmer aus. Diese Marke weist die jetzt seltener angewendete Linienzäh- nung auf, während die übrigen hier ange- führten Marken in Kammzähnung ge- zähnt wurden. Anläßlich des Ersttages amtierte in Kitzbühel kein Sonderpost- amt. Die Marke zeigt das Postamt Kitzbühel (nebst dem damals neuen Wartehäuschen der Postautohaltestelle, das erst unlängst dem Wählamtsgebäude weichen mußte) in winterlicher Landschaft zu einer Tages- zeit, die in den Arbeitsräumen künstliches Licht erforderte. An der Vorderseite des Gebäudes ist der »Postillon mit Pferden«, ein Sgraffito des akademischen Malers Professor Harold Reitterer, erkennbar. Das zwischen 1954 und 1956 gebaute Amt war damals eines der modernsten in Österreich. Seit 1949 gibt die österreichische Post- verwaltung fast jedes Jahr eine Sonder- marke zum Tag der Briefmarke heraus. Deren Bildmotiv stammt aus den The- menkreisen Postdienst, Postgeschichte oder Herstellung und Sammeln von Brief- marken. Zusätzlich zum Nennwert wird ein für den Frankaturwert außer Betracht bleibender Zuschlag eingehoben. Marke
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