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Ablagerungen von Haus-, Garten- und Sperrmüll in die Ache, beobachtet im Novem- ber 1984. Samstag, 1. Dezember 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Die Tiroler Wasserwacht gibt bekannt Gemäß § 40 des Tiroler Abfallbeseiti- gungsgesetzes ist das Verunstalten und Verunreinigen von Landschaftsteilen, ins- besondere von Feldern, Wiesen, Wäldern, Uferböschungen, Spazier- und Wander- wegen usw. durch Ablagerung oder Weg- werfen von Abfällen jeglicher Art streng- stens verboten! Personen, die gegen diese Vorschrift verstoßen, haben unabhängig von der Be- seitigung des verursachten Mißstandes mit Geldstrafen bis zu S 30.000.— zu rechnen. Bürgermeister Hans Brettauer zu aktuellen Gemeindeproblemen (Fortsetzung) Bm. Hans Brettauer hielt bei der Jah- resvollversammlung des Arbeiter- und Angestelltenbundes Kitzbühel ein umfas- sendes Referat über aktuelle Gemeinde- probleme. In der letzten Ausgabe berich- teten wir über die Aussagen zu Kranken- haus, Langzeitpflegebetten, Verbesserun- gen im Krankenhaus und Notwendigkeit der Errichtung eines Altenwohnheimes. Wir setzen den Bericht fort. Beratungszentrum: Das Land hat Im Gries 31 ein Beratungszentrum eingerich- tet. Dort ist nach Voranmeldung Fami- lien-, Behinderten-, Drogenberatung und Beratung in Erziehungs- und Schulfragen kostenlos möglich. Umweltschutz: Wir haben die Verbau- ung des Grüngürtels verhindert, aber durch Ankauf von Gründen Möglichkei- ten für einheimische Siedler erschlossen. Das hält der Bürgermeister für echte Raumordnungspolitik und für die Mög- lichkeit der Eigeninitiative junger Leute. Das Kanalnetz wird laufend ausgebaut, sodaß nun rund 95 Prozent der Häuser iiv Stadtgebiet angeschlossen sind. Kitzbühl gehört dem Abwasserverband Reither Für die Einhaltung dieses Gesetzes wird die Berg- und Wasserwacht künftig in ver- stärktem Maße eingesetzt. 'Mitteilung der Tiroler Wasserwacht, Bez. Kitzbühel H. R. ++ + + + ++ +++ TFCL€R ' . ' WASSERWACHT Sauberes Wasser bringt Leben - saubere Umwelt erhält Leben ++++++++++ ++ + + + Ache an, dessen Abwasserkläranlage in Bau ist, ebenso wurde ein Gemeindever- band mit Jochberg und Aurach für die Kitzbüheler Ache geschlossen. Im Jahr 1985 werden rund 1,5 Mio. Schilling für Bauarbeiten anS der Kläranlage erforder- lich sein. Die Anlage wird von 17.000 auf 50.000 Einwohnergleichwerte ausgebaut. Das Projekt ist fertig. Nach dem Bau muß die Ache sauberer sein. Behauptungen von Erkrankungen an Lungenkrebs in höherem Ausmaß als in anderen Gebieten Osterreichs haben den Bürgermeister veranlaßt, beim Land den Meßwagen des Landesforstdienstes anzu- fordern, um längerfristig Messungen durchführen zu können. Die Angaben können nicht verniedlicht werden, eine Dramatisierung dient aber niemandem. Nicht zu übersehen ist die Unterschutz- stellung des Schwarzseemoores bei Fort- führung der normalen landwirtschaftli- chen Nutzung. Osterreichs beamtete Na- turschutzreferenten haben bei einer Be- sichtigung u.a. auch die geringe Verbau- ung am Schwarzsee bestaunt. Wohnungs- und Siedlungswesen: Wohnbau ist sehr teuer geworden. Die Stadt will nicht um jeden Preis neue Woh- nungen schaffen, sondern zu günstigen Bedingungen und nach dem Erfordernis der Einheimischen. Es wird soweit es möglich ist darauf geachtet, daß die Woh- nungen von Tiroler gemeinnützigen Ge- sellschaften nur an wohnungssuchenden Einheimische abgegeben werden. Gegen Zweitwohnsitze geht die Stadt, soweit sie dazu vom Gesetz her in der Lage ist, vor. Der Bürgermeister bedauert die Verbau- ung schönster Gründe mit sogenannten »Dreifamilienhäuser«, für die vorerst ein- heimische Bauwerber firmieren. Apparte- menthäuser großen Stils, wie sie in ande- ren Orten sehr stark, aber auch in Kitzbü- hel entstanden sind, versucht die Gemein- de völlig zu verhindern, wozu die Rau:m- ordnungsgesetze echte Möglichkeiten bieten. Die Stadt förderte den Bau von 93 Wohnungen im Entstraßerfeld, 20 Woh- nungen in der Ehrenbachgasse und nun wieder von 33 Wohnungen in der Bad- haussiedlung. Etwa 40 Wohnungen sind durch Eigenheimbauten auf den von der Gemeinde angekauften und aufgeschlos- senen Gründen entstanden. Hinsichtlich der Verbauung des Praxmarerfeldes an der Umfahrungsstraße zeigte sich der Bürgermeister optimistisch, weil entspre- chende Auflagen für die Zonung, die Baudichte, den Nachweis der Notwendig- keit und für den Lärmschutz gemacht werden. Die Stadt wird hier den Bau von etwa 80 Wohnungen in einem bereits als Baugebiet ausgewiesenen Areal ermögli- chen, aber auch weiter Siedlergründe ab- geben. Verkehrswesen: Die Fußgängerzone wurde heuer bis zur Katharinenkirche im Bereich Vorderstadt fortgesetzt. Man hat sich aus finanziellen Gründen zu kleinen Schritten entschlossen und nützt auch die Mittel aus, die Kitzbühel als Sitzgemeinde einer Spielbank erhält. Die jährlich eine Million Schilling muß für »fremdenver- kehrsfördernde Maßnahmen« ausgegeben und von der Stadt verdoppelt werden. Der Bau der Fußgängerzone hat (einschließ- lich Fundamentierung und Verlegung al- ler Leitungen) bisher rund 7,5 Mio. Schil- ling gekostet. Insgesamt rechnet der Bür- germeister mit rund 12 Mio. Schilling, weil beim Abschnitt Vorderstadt die Fra- ge des Podiums für Aufführungen zu ]lö- sen ist und auch die restliche Hinterstadt Fußgängerzone wird. Die Stadt mußte Bundesstraßenstücke übernehmen, konnte aber solange zuwar- ten, bis der Bund selbst die Wartung der Radien und Brücken im Bereich der Le- benbergumfahrung übernahm. Die Stadt errechnete eine jährliche Ersparnis von rund S 300.000.—. Der Bund hat die versprochene Sanie- rung der zu übergebenden Abschnitte durch die Stadt eingehalten und hier sind nun sehr gute Beläge. Der T-Knoten Bichi- almauffahrt wurde gebaut und wird nach dem notwendigen Umbau funktionieren, der Gehsteig folgt 1985. Ankäufe: Die Stadt konnte heuer das Bretterlager bei der Hanslmühle (Platz für etwa 80 Personenautos) ankaufen. Die Stadtwerke kaufen das dem Verwal-
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