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Samstag, 15. Dezember 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 lungen, an Workshops, Rundfunk- und Fernsehsendungen, Anzeigenwerbung, Be- treuung von Studiengruppen und nicht zuletzt der Werbung nach innen mit den Stammgästeehrungen, dem Almwander- programm, den geführten Skiwanderun- gen, dem Gäste-Aktivprogramm, der Som- mer-Gästekarte mit diversen Vergünsti- gungen, den Großveranstaltungen, an de- nen der Fremdenverkehrsverband finan- ziell und arbeitsmäßig mithilft. Die jährlichen Standard-Kongresse sind: Internationaler Zahnärzte-Kongreß En- de Jänner/Anfang Februar Internationales Angiologisches Kollo- quium Ende Mai/Anfang Juni Zahlreiche Tagungen in den Hotels Großveranstaltungen 1984: FIS-Kalendertagung Landwirtschafts-Präsidenten-Konferenz Osterreich und Deutschland Verschwisterung Bad Soden/Kitzbühel Zahlreiche Tagungen in den Hotels Wenn man diese Palette Øer Veranstal- tungen und Aktivitäten zusammengefaßt vor sich hat und überblicken kann, dann ist der Slogan »In Kitz ist immer was los« bestätigt. Es ist aber, und das sei im be- sonderen betont, diese Vitalität und Akti- vität der Kitzbüheler Unternehmerschaft und dem Einsatz von Einzelpersonen und Mitarbeitern in den Clubs und Vereinen zu verdanken. Diese Arbeit ist das beste Zeichen dafür, daß das sportliche, kultu- relle und gesellschaftliche »Kitzbühel« kraftvoll lebt, was für einen qualitativen Fremdenverkehr nicht nur erforderlich, sondern Voraussetzung ist und verstärkt notwendig sein wird. Das Angebot von Bett und Essenspiatz alleine gehört der touristischen Geschich- te an. Heute und noch mehr in der Zu- kunft geht es um das Angebot einer Frem- denverkehrsgemeinde in der Gesamtheit. Dabei werden neben Sport-, Freizeit- Kur- und Unterhaltungsangeboten voral- lem die »menschlichen Werte« wieder mehr zum Vorschein kommen. Das per- sönliche Engehen auf den Gast und seine Wünsche, gerade auch im einzelnen Be- trieb, die Möglichkeit des Kontaktes, das Gefühl, daß er geschätzt wird, daß man sich um ihn kümmert und bemüht, wird wieder an Gewicht und Bedeutung gewin- nen. Die industrielle Vermarktung des Touristen geht zurück, es kommt wieder die Zeit der guten Wirtin, des guten Wir- tes, die Zeit des aufmerksamen Bewirtens. DenKen wir darüber nach, ob wir alle das immer tun. Manche tun es und das mit sichtbarem Erfolg. Loipeij und Wege und deren Betreuung Elektronische Zimmervermittlung Installation eines Kleincomputers Skiabfahrten Pistenrettung All diese Anstrengungen müssen finan- ziert werden. Sie schlagen sich in den. Haushalten des Fremdenverkehrsverban- des nieder. Wie die Rechnungsprüfungen ergeben haben, sind die Geschäfte des Verbandes mit der Sorgfalt eines ordentli- chen Kaufmanns durchgeführt und die bereitgestellten Geldmittel zielführend und wirtschaftlich eingesetzt worden. Je- der Schilling, der in Kitzbühel in Form von Aufträgen angelegt werden konnte, wurde in der Gemeinde investiert. Alle Arbeiten mußten in den Gremien und in der Geschäftsführung vorbereitet und durchgeführt werden. Ein Gesamt- umfang an Arbeiten, der nur durch die globale Zusammenfassung zum Ausdruck gebracht werden kann. Ich sehe es daher als meine vornehmste und wichtigste Aufgabe an, allen Mitar- beitern, die sich für die Sache Kitzbühels, für das Gelingen im Fremdenverkehr nach bestem Wissen und Gewissen zur Verfügung gestellt und eingesetzt haben, meinen persönlichen Dank und den Dank aller Mitglieder des Fremdenverkehrsver- bandes Kitzbühel, Körperschaft öffentli- chen Rechts, zum Abschluß meines Vier- Jahres-Berichtes auszusprechen. Zuför- derst den gewählten und engsten Mitar- beitern während der vergangenen vierjäh- rigen Arbeitsperiode: Den Vorstandsmit- gliedern, den Ausschußmitgliedern und Ersatzmitgliedern. Sowie unserem Fremdenverkehrsdirek- tor Dkfm. Dr. Josef Ziepl und allen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern der Ge- schäftsführung unseres Verbandes. Vorschau, eine Absichtserklärung für die mittelbare und unmittelbare Zukunft geben würde, denn eine Arbeitsperiode von vier Jahren ist ein Abschnitt in der touristischen Geschichte unserer Stadt, in der Arbeit am Fremdenverkehr und an der Gesamtwirtschaft, die ohne Unterbre- chung weitergeführt werden muß. In der marktpolitischen Linie, die nicht nur auf den Ergebnissen Kitzbühels und Tirols, sondern den touristischen Resulta- ten Osterreichs beruhen, steht fest, daß die Sommersaison nach wie vor gefährde- ter ist als der Winter. Daraus wird sowohl in der Werbestrategie als auch in der Wei- terentwicklung der Marktpolitik sowie im Ausbau der Infrastruktur Bedacht ge- nommen und folgender Weg einzuschla- gen sein: In der Werbung wird die Sommersaison in der kommenden Vier-Jahres-Arbeits- periode vor die Wintersaison zu stellen sein, ohne den Winter zu vernachlässigen. Die Werbung wird sich im Sommer auf den weiteren Ausbau des Monats Septem- ber und auf die zweite Hälfte Juni ud er- ste Hälfte Juli konzentrieren. Der Monat September ist der beständigste Schönwet- termonat. Diese Tatsache muß im Zusam- menhang mit dem Almwanderprogramm, Tennis, Reiten, Golf für den Individuali- sten und Spätsommer-Gast weiter forciert werden. Der Juni/Juli-Zeitraum wird auf- grund des Südzuges der sonnenhungrigen Frühjahrsurlauber schwieriger zu intensi- vieren sein. Hier werden die Bemühungen um die Gewinnung neuer Gästeschichten verstärkt einzusetzen sein. Im Winter werden die Anstrengungen auf die nun für zwei Vorweihnachtswo- chen eingependelten Wedelkurse, auf das Jännersonderangebot und im besonderen auf die Ausweitung der Märzsaison von Mitte bis Ende März gerichtet. Mit dem Ausbau des Skigroßgraumes Kitzbühel durch die Bergbahn AG Kitzbühel wurde der Monat März schneesicher gemacht. Es muß nun das Bemühen sein, die Schneesicherheit, zusammen mit allen Annehmlichkeiten des Seilbahn- und Lif- te-Systems, dem Skipublikum bewußt und schmackhaft zu machen. Wir haben hier gegen die hochgelegenen Skiorte an- zutreten. Das wird nicht leicht sein. Es wird für einen spürbaren Erfolg lange ge- arbeitet werden müssen. In der Streuung der Herkunftsländer liegen wir gut. Es wird unsere Aufgabe sein, auch in der Zukunft die Ausgewo- genheit der Herkunftsländer und Fre- quenzträger zu erhalten. In diesem Zu- sammenhang wird unser Bemühen in er- ster Linie den Ländern Deutschland, Eng- land, Benelux und Osterreich gelten. Ita- lien, Frankreich und die Schweiz müssen vermehrt angesprochen werden. In Über- see gibt es Chancen, weitere Fernmärkte, wie das klassische Beispiel Südafrika be- weist, nebst den Traditionsmärkten USA und Canada, zu gewinnen. Dabei wird es sich nicht um große Kontingente, dafür aber um finanzkräftige Gästeschichten handeln. Hier werden unsere Incoming- Unternehmen, das Landesreisebüro, Euro- tours, Reisen & Freizeit wie bisher Schwerpunkte setzen. In der Marktpolitik geht es darum, nebst der Verbesserung der Auslastung durch die Anbietung vorgenannter Sai- sonperioden vorallem hinter die Nächti- gungen zu schauen und den Nutzen zu analysieren. Eine Unternehmung kann ohne Gewinn auf die Dauer nicht überste- hen. Es soll damit gesagt werden, daß nebst dem Winter, der in der Qualitätsentwick- lung zufriedenstellend verläuft, auch die Sommersaison in Richtung Qualität ge- bracht werden soll. Nicht die Zahl der Betten und Essensplätze soll steigen, son- dern die Qualität derselben. Dieser Weg ist mühsamer und schwerer als jeder an- dere, aber auf lange Sicht der erfolgrei- chere. Starke Qualitätsverbesserungen wurden in Kitzbühel in den Drei-Sterne- und Vier-Sterne-Häusern getätigt. Die Auslastungszahlen bestätigen bereits heu- te, daß in wirtschaftlich schwierigen Zei- ten die gute Qualität leichter überlebt. Qualität erzeugen ist nicht nur Aufgabe der konzessionierten Unternehmungen, Qualität kann ebenso im Bereiche der Pri- vatzimmervermietung erzeugt werden so- wie im Handel und in der Erzeugung. Die Entscheidung liegt hier in den Häri- den des einzelnen Unternehmers. Die Er- höhung der Qualität auf allen Anbieter- ebenen bedeutet nicht die Aussperrung einzelner Gästegruppen. Im Gegenteil, sie wird dazu führen, daß die Gäste sicherer und länger gehalten, daß neue Gäste ge- wonnen werden können, neue Gäste aller Herkunfts- und Einkommensebenen.
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