Kitzbüheler Anzeiger

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Weilinachtsmarkt der Kitzpichler Der Stand in der Voderstadr. Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Dezember 1984 Der Verein »Die Kitzpichler« konnte Dereits :en Erlös des Chriskindl-Markies weitergeben. Es wurde für zwei bedürftige Familien Wir.terbekleidung .ekauft und Michael Hofer d. .. wurde am 3. juli 1834 in Kitzbühel geboren. Er war das zweite von elf Kindern. Sein älterer Bru- der An--on starb als Doktor am 4. Februar :866 in Schwanensta•t. Schon früh wandte sich unser Michael Hofer zier Krnst zu. Er studierte an der Akademie in München. Dort lernte er den ungarischen Maler Mchae1 von Munkacsy kennen, mit ziem ihn eine innige Freunzi- schaft 'verband. Flott und sicher arbeitete sein Zeichen- stift und vielseitig sehe Palette. Überaus stimmungsvoL und ausgeglichen sind sei- ne Landschaften, von dene--i viele in allen Ländern verstreut sind, in Ungar--, Deutschland, Rußland und Spanien, ja selbst im fernen Amerika. Das K:tzbüheler Heimatmuseum besitzt ebenfalls Werke von Micnael Hofer und vor einigen Jahren wurden auch zwei Kanzleien der Kassenabteilung im KitzbiL- heler Rathaus mit E:ldern, Ölgemälden und Bleistiftzeichnungen. von Michael Hofer geschmückt. Michael Hofer ents:ammte einem ural- ten Kitzbüheler Bürgergeschlecht de-- Bergbaubranche. er Bergbatbranche. Im Stadtarchiv Kitzbü- hel befindet sich ein 3rief aus dem Jahre 1620: »Ich, Michael Hofer, Gemainer Herr um: Schmelzer und Gewerke zu Kü- pichl am Rerobichl bekenne mich als Be- vollmächtigter. Gewalt- und ehenträger der Edlen und Vesten Herren Hanns Chri- stof uni Hanns Rosenberg zu Rosenegg in Fieberbrunn, Gebrüder Schmelzer und Gewerken in Tirol, Kirnteii und das Erz- vergangenes Wochenende vcm Obmann Gerald Zier! überreicht. Die Kitz3izhler Wilfried Obermoser, Schriftführer stift Salzburg, Christbffen Lasser zu Lassegg etc. wtc.« Unser Michael Hofer schrieb selbst e- nen Brief an seinen Neffen Andre Hofer nach Lankowitz und aus diesem Brief sind einige Generationen zu erkennen. »Unsere Vorfahren waren von jener immer beim Bergbau, zuerst am Rero- bichl, dann später, als gegen Ende 1100 hier der Betrieb ganz aufhörte, am Sinn- well bei Kitzbühel. Mein Vater wurde 1797 in Kitzbi.liel ge- boren und hatte dessen Vater ein kle:nies Anwesen »am Bichlach«, das er aDer sni- ter verkaufte, da es vom Sinnwei, wo er und auch schon sein Vater beschäfligt war, zu weit entfernt war. Er kaufte sich dann dafür in Ec:dng eni kleines Gut in nächster Nähe vcn Kitz- bühel-Sinnwell; dieses behielt der Vater bis 1843. In diesem Jahr wurde er S:hicht- meister und mußie in die Amtswclinng übersiedeln. Mein Großvater hieß Matthias und ist schon 1820 gestorben. Die Großmutter wurde über 80 Jahre alt und s:arb l40. Mein Vater war deren einziges Kind. Meine Mutter war eine Hammer- schmiedtochter von Kitzbühel, eine gebo- rene Millauer. Ihr Vater ist 1810 oder 1811 spurlos verschwunden. Er mu1te. da er auch Waffenschmied war, damJs für de bayerische Regierung Waffen liefern und ist selbst mit der Ladung nach Mün- chen gefahren. Das Geld für die Waffen hat er noch kassiert und hat auzh die Heimreise angetreten, ist aber dann spur- los verschwunden, jedenfalls beraubt und ermordet worden. Jahrelang hat man im- mer gehofft, daß etwas zu erfahren ist, aber alles war vergeblich. Da mütterli- cherseits kein Sohn da war und die Groß- mutter auch bald starb, so ging die Millauer-Schmiede in andere Hände über; es war ohnehin durch den Verlust des Gel- des, welches für die Waffenlieferung hät- te hereinkommen sollen, das Geschäft un- günstig beeinflußt worden.« Neben der Malerei war unser Michael Hofer, wie seine Vorfahren, im Bergbau tätig. Aus einem Zeugnis, ausgestellt am 6. September 1869 in Joachimsthal, war. er bereits Betriebsleiter beim Kobalt- Nickel-Werk in Leogang. Auch in. diesem Zeugnis wurde sein Zeichentalent ge- rühmt, das er vielseitig, auch für berg- männische Studien, verwendete. Werks- verwalter in Leogang wurde Michael Ho- fer, wie aus dem genannten Zeugnis her- vorgeht, schon 1867; vorher war sein Va- ter, der als »renomierter Bergveteran aus Tyrol« beschrieben wurde, Werksverwal- ter in Leogang. Der letzte Absatz des Zeugnisses lautet: »Ehrenhaftigkeit, Pflichttreue, Strebsamkeit und rastlose Tätigkeit eignen Michael Hofer in vorzü- glichem Grade, vor allem aber ist derselbe für den Grubendienst in den Alpen als ein wahrer Sohn derselben ein abgehärteter Bergsteiger und wie wenige zu empfehlen. Sicherlich war das Zeugnis für seine. Anstellung bei Krupp in Mitterberg nütz- lich und maßgebend gewesen. Acht Jahre nach seinem Tod (1916) setzte ihm Krupp von Berndorf in Mitterberg ein Denkmal. Das Denkmal befindet sich in einer Berg- Wald-Landschaft, ähnlich dem Barth- Denkmal auf dem kleinen Ahornboden im Karwendel. Mit der Erbauung waren der Bürgerschuldirektor von Bischofsho- fen und der landschaftliche Feuerlöschin- spektor und ehemalige Betriebsleiter von Mitterberg, Otto Hechenberger, ein Sohn des Kitzbüheler Bergbaudirektors Hans Pirchl, betraut. Das Denkmal ist ganz der Natur angepaßt. Das Relief in Bronze wurde in Berndorf hergestellt. Wir können also in jeder Hinsicht Mi- chael Hofer mit Stolz zu unseren Söhnen zählen. Das Grab Michael Hofers befindet sich in Salzburg. Seine Witwe, Ilona Hofer, stand noch in den dreißiger Jahren mit. Philomena Pirchl, Kitzbühel, und Kustus Egid Moser in Verbindung. Seine Heimatstadt ehrte ihn zu seinem 50. Todestag mit einer Ausstellung seiner Werke im Kitzbüheler Heimatmuseum. 1+k t1 Weihnachtsfeier 08 der Naturfreunde Am Samstag, 22. Dezember 1984, fin- det im Clubheim eine Weihnachtsfeier statt. Beginn: 17 Uhr. Herzlich eingeladen sind alle Mitglieder, insbesondere aber unsere Kinder. Der Weihnachtsmann kommt mit ei- nem Sack voll kleiner Geschenke und freut sich auf recht viele Kinder! Zum 150. Geburtstag von Michael Hofer Kunstmaler tind Bergverwalter zu »Küzpichl am Rerobichl«
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