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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Dezember 1984 Schachklub Sparkasse Kitzbühel: Jahreshauptversammlung Eine großartige Erfolgsbilanz konnte Obmann Josef Rahm den Mitgliedern des Schachklubs Sparkasse Kitzbühel anläß- lich der Jahreshauptversammlung vorle- gen. Im Rückblick auf das Vereinsjahr 1984 faßte Obmann Rahm die Tätigkeiten des Vereines zusammen und stellte fest, daß der Schachklub Sparkasse Kitzbühel auf das aktivste Jahr seines Bestehens zurück- blicken kann und der große Schritt vom gemütlichen Cafehausschach zur organi- sierten sportlichen Tätigkeit gelungen ist. Als absoluten Höhepunkt am sportli- chen Sektor bezeichnete er den Erfolg der Kampfmannschaft, der es gelungen war bei ihrem ersten Start bei der Tiroler Mannschaftsmeisterschaft den Vizemei- stertitel zu erringen und damit den Auf- stieg in die nächsthöhere Spielklasse zu schaffen. Weiters hob er die ausgezeich- neten Platzierungen der Kitzbüheler bei der Gebietsmeisterschaft Ost hervor, wo Möllinger, Gartner und Schuster einen unerwartet starken Eindruck hinterließen. Rege Tätigkeit herrschte auch auf Ver- einsebene. Die Vereinsmeisterschaft sah Josef Gartner als Sieger, John Cooper (Eng- land) siegte beim 1. Kitzbüheler Gästetur- nier, Herr Zagler (Amstätten) wurde 1. Intern. Kitzbüheler Stadtmeister im Blitz- schach, der Anfängerschachkurs - gelei- tet von Hans Pirchner - war ein voller Erfolg und im Fernschach gegen Bad So- den hat Kitzbühel zur Zeit die aktivere Stellung. Als erfreulich bezeichnete er, daß das langjährig gute Verhältnis mit den St. Johanner Schachfreunden, - »man zog sich ja anläßlich der letzten Meisterschaft am sportlichen Sektor an- ständig anden Haaren« - wieder herge- stellt ist und zum beiderseitigem Vorteil wieder Friede und Einvernehmen herrscht. Zu den wenig beachteten Erfolgen ge- hört aber auch, daß der Spielabend des Vereines von den Urlaubsgästen - über- wiegend in der Sommersaison - ange- nommen wird, und daß man dafür nur positive Kritiken bekommt. Ein kleiner Beitrag des Schachklubs Sparkasse Kitz- bühel zum Kitzbüheler Animations- und Aktivprogrammes. Ohne die Hilfe der Sparkasse Kitzbü- hel, des Fremdenverkehrsverbandes und der Stadt Kitzbühel, so berichtete Ob- mann Rahm, wäre der Aufschwung des Schachsportes in der Gamsstadt niemals zu verwirklichen gewesen, aber jede Me- daille hat ihre Kehrseite, und alle Proble- me konnte der Verein im vergangenen Jahr nicht lösen. In Sachen Nachwuchs schaut man neid- voll auf viele andere Tiroler Vereine, de- nen aus dem Schulschachbetrieb immer wieder große Talente zugeführt werden. Eigene Initiativen des Vereines verlie- fen bisher im Sande und die Hoffnungen des Kitzbüheler Schachklubs liegen immer noch bei den Kitzbüheler Schulen, wo un- ter HL Roland Brettner am Schulschluß ein diesbezüglicher Piiotversuch gestartet wurde. Für das kommende Jahr hat sich der Verein weiterhin große Ziele gesetzt. Die Kampfmannschaft hat sich nach dem Aufstieg wiederum im Spitzenfeld der neuen Liga etabliert, liegt mit 1,5 Punk- ten Rückstand in Lauerstellung und wird bei der Titelvergabe das gewichtigste Wort mitzureden haben. Der Meister 1985 wird aus Kufstein, St. Johann oder aus Kitzbü- hel kommen und einhellige Meinung der Kampfmannschaft ist, daß der Meister 1985 Schachklub Sparkasse Kitzbühel heißt. Weiters ins Auge gefaßt hat der Klub die Teilnahme am Tiroler Schachcup und die Gestaltung eines Anfängerkurses. Auf Vereinsebene soll die 1. Offene Kitzbühe- ler Stadtmeisterschaft, die 2. Intern. Kitz- büheler Stadtmeisterschaft im Blitz- schach, die Vereinsmeisterschaft, Gäste- turniere und ein Mannschaftsturnier durchgeführt werden. Unbedingt erforderlich erscheint auch der Ankauf eines leistungsstarken Schachcomputers und die Anschaffung von spezieller Eröffnungsliteratur, da es sich immer deutlicher zeigt, daß bei Wett- kämfen mit starken Mannschaften Kitz- bühels Vertreter klare Mängel am Eröff- nungssektor aufweisen und oft mit Stel- lungsnachteil ins Mittelspiel kommen. Ein großes Programm für einen kleine Verein, das auch finanziell erst gelöst werden muß, vermeint Obmann Rahm. Mit Dankesworten an Frau Polz und an die Geb. Harisch, die dem Verein abwech- selnd im »Wienerwald« und im Hotel »Maria Theresia« Spielräume zur Verfü- gung stellen, schloß Obmann Rahm die Jahreshauptversammlung. Schachklub Sparkasse Kitzbühel: Spielabend jeden Freitag 20 Uhr im »Wienerwald«! Kitzbüheler Damenteam vertrat Osterreich erfolgreich bei den Curling-Europameisterschaften Bei den Curling-Europameisterschaften der Damen und Herren, die in Morzine, Frankreich, stattfanden, war Osterreich durch den Kitzbüheler Curling-Club bei den Damen und den Curling-Club Sillian bei den Herren vertreten. Bei den Damen spielte das Meisterteam 1984 in der Auf- stellung Skip Edeitraud Koudelka, Dreier Christi Nägele, Zweier Ingrid Märker und Lead Veronika Hölzl, bei den Herren die Mannschaft des CC Sillian (Skip Sepp Gasteiger, Dreier Günther Mochny, Zwei- er W. Jessacher, Lead Novak), welches die österreichinterne Ausscheidung gegen die Kitzbüheler Mannschaft Tyrolia ge- wonnen hatte. Und Österreichs Stärke war bei diesen Europameisterschaften das »schwache Geschlecht« - die Kitzbüheler Damen retteten Osterreichs Curlingehre. Das Kitzbüheler Tyrolia-Team konnte vier Siege feiern und verlor nur drei Be- gegnungen. Dies bedeutete in der Endwer- tung den hervorragenden 7. Platz - die bisher beste Plazierung einer österreichi- schen Mannschaft bei Europa- oder Welt- meisterschaften. Gegen die BRD und die Schweiz, beides Titelfavoriten, gab es zwar die erwarteten Niederlagen, gegen Frankreich ein knap- pes 8:9, doch Wales, Luxenburg und Nor- wegen (das war eine Sensation) wurden innerhalb der Gruppe klar besiegt und im Entscheidungsspiel gegen England behiel- ten Osterreichs Damen trotz eines 2:8-Rückstandes die Nerven und siegten 10:8. Ein großartiger Erfolg, zu dem man nur herzlich gratulieren kann. Leider konnten die Herren aus Sillian hier nicht mithalten. Insgesamt gab es bei der Europameisterschaft nur einen Erfolg - gegen England. Alle anderen Spiele - gegen Italien, die Schweiz, Frankreich, Schweden und die BRD - verlor das Team. Und leider auch das Spiel um Platz 13 gegen Wales. Das bedeutete den 14. und letzten Platz für die Osttiroler Mann- schaft. Damit hatte man nicht gerechnet und sicher auch nicht die Spieler. Bei Damen und Herren folgen nun in Morzine noch WM-Qualifikationsspiele. Bei den Damen erkämpfte sich Oster- reichs Team das Recht Italien, die Letzten der WM 1984 herauszufordern. Hier wird unser Team allerdings nur wenig Chancen haben, denn die Italienerinnen spielten bisher in Morzine hervorragend und er- reichten das Halbfinale. Osterreichs Herren - Letzte bei der WM 1984 in Duluth/USA (Skip Gunter Märker) - werden von England aufge- fordert, das sich in der Ausscheidung sen- sationell gegen Holland und Frankreich durchsetzen konnte. Nimmt man das Gruppenspiel der Europameisterschaft - hier siegten die Osterreicher - als Maß- stab, dann muß man dem Team Chancen einräumen. Allerdings steht dem gegenüber die Tat- sache, daß England seinerseits gegen Ti- telanwärter wie die Schweiz und Schwe- den gewonnen haben. Keine leichte Auf- gabe für Osterreichs Herrenteam. Die EM-Spiele unserer Teams: Damen: BRD gegen Osterreich 10:3; Osterreich gegen Wales 8:3; Frankreich gegen Osterreich 9:8; Osterreich gegen Norwegen 9:5; Osterreich gegen Luxen- burg 9:6; Schweiz gegen Osterreich 14:3; Österreich gegen England 10:8. Herren: Italien gegen Osterreich 16:2; Schweiz gegen Osterreich 10:4; Frank- reich gegen Osterreich 5:3; Schweden ge- gen Osterreich 7:5; Osterreich gegen Eng- land 9:5; Deutschland gegen Osterreich 7:5; Wales gegen Österreich 7:2.
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