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Samstag, 22. Dezember 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 50 Jahre Spielcasino Kitzbühel 7. des von Betrieben übernommen wer- den, wenn dies im gesamtwirtschaftli- chen Interesse gelegen ist (Betriebssi- cherungsaktion). Bisher wurden fast ausschließlich Investitionskredite ver- bürgt. Die einlangenden Anträge bei der Tiroler Bürgschaftsgemeinschaft zeigten in letzter Zeit deutlich eine Zu- rückhaltung bei den Investitionen und zunehmend Schwierigkeiten bei der Betriebsmittelfinanzierung, Liquidi- tätsschwäche und andere Erschei- nungsformen und Auswirkungen der internationalen Wirtschaftslage auf ei- ne stark fremdenverkehrsabhängige und auslandsorientierte Wirtschaft. Beachtlich sind die Mittel, die in den letzten 5 Jahren unverschuldet in Not geratenen Tiroler Klein- und Mittelbe- trieben in Form von Zuschüssen und unverzinslichen Darlehen gewährt wurden. Ca. 3900 Arbeitsplätze konn- ten mit dieser Förderungsmaßnahme gerettet werden. Allein mit finanziellen Mitteln können wir die Existenz von manchen Betrieben und damit von Arbeitsplätzen nicht mehr ausreichend sichern. Durch gezielte Be- triebsberatungen soll die finanzielle För- derung ergänzt und damit auch eine noch bessere Wirksamkeitskontrolle über die Förderung erreicht werden. Die Wirtschaft sind wir alle, die Förde- rungsmaßnahmen sind keine Geschenke an Unternehmer. Sie haben indirekt und direkt auch Auswirkungen auf den Ar- beitnehmer, dessen Arbeitsplatz gesichert oder verbessert werden soll. Im Bewußtsein, daß gut geschulte und qualifizierte Mitarbeiter in einer Zeit des raschen technologischen Wandels wichti- ge Partner für erfolgreiches Wirtschaften sind und ein hoher Ausbildungsstand die Chancen bei der Arbeitsplatzsuche ver- bessert, wurde die Arbeitnehmerförderng eingerichtet. Lehrlingsförderungszuschuß, Wohnko- stenzuschuß für Lehrlinge und Bildungs- förderungsausgleich wurden mit einem Fahrtkostenzuschuß, um die Mobilität der Arbeitnehmer zu erhöhen, sinnvoll er- gänzt. Weiters wurde der Ausbau von Lehr- lingsheimen und Internaten und anderen Ausbildungseinrichtungen mit beachtli- chen finanziellen Mitteln unterstützt. Hohes Haus! Ich habe in meinem Be- richt nur jene Maßnahmen aufgezeigt, die ich in dem Ihnen zum Beschluß vorliegen- den Budget zu vertreten habe. Ich müßte in diesem Rechenschaftsbericht noch viele Aufgaben einbeziehen, die die Wirtschaft oder der vom Bund übertragene Aufga- benbereich meinem Resort stellen. Mit der Bitte an das Hohe Haus, die für die Wirtschaftsförderung veranschlagten Mittel zu bewilligen, darf ich gleichzeitig für das Verständnis und das Vertrauen danken, das mir bisher geschenkt wurde. In meinem Dank einschließen möchte ich alle, die in den Kuratorien und Aus- schüssen der Wirtschaftsförderung mitar- beiten, den Landeskammern und Kredit- instituten, die Experten in diese Gremien senden. Der besondere Dank gebührt unseren Arbeitgebern und Arbeitnehmern für ihre Risikobereitschaft und ihren Fleiß, den Erfindergeist und - was mir ganz wesent- lich für den Erfolg erscheint - das sozial- partnerschaftliche Verhalten. Ich bin nicht so vermessen, um die im Durchschnitt günstige wirtschaftliche Entwicklung in Tirol ausschließlich der Wirtschaftsförderung zuzuschreiben. Ich darf aber den Förderungsmaßnahmen ne- ben allen Bemühen um unsere Wirtschaft einen Stellenwert einräumen, der nicht ge- ring zu schätzen ist. Die Wirtschaftsgeschichte lehrt uns, daß es in der Wirtschaftspolitik keine Heilslehren gibt. Alle Maßnahmen müs- sen in ihren Auswirkungen immer wieder neu durchdacht und darauf reagiert wer- den. In Tirol geschieht dies im Rahmen ei- ner vorbildlichen Sozialpartnerschaft. Auf diesem Kurs müssen wir weiterarbei- ten, um die unausbleiblichen Probleme meistern zu können. Im Auftrag der Casino-AG und mit Ge- nehmigung des Gemeinderates wurde am Beginn der Fußgängerzone in der Hinter- stadt eine künstlerische Werbesäule auf- gestellt. Ein Werk des Kitzbüheler akad. Bildhauers Sepp Dangl, der dazu einen Kalkstein aus St. Margarethen im Burgen- land verwendete. Saisoneröffnung des Spielcasinos in Harisch's Hotel »Golde- ner Greif« am 25. Dezember. Das Spielcasino Kitzbühel wurde vor 50 Jahren, zugleich mit jenem am Semme- ring, eröffnet. Bei der Eröffnung gab es eine beachtliche Weihnachtsbescherung. Dazu der Chronist: »Die Generaldirektion der Österreichi- schen Casino-AG hat dem Ruf der Bun- Spielcasino- Werbezeichen. desregierung »Nehmt Kinder zum Weih- nachtstisch« Folge geleistet. In Kitzbühel, wo im Gasthof Harisch kürzlich eine Spielbank eröffnet wurde, fand am 22. Dezember 1934 eine Christbaumfeier statt, bei der von der Casino-AG nicht weniger als 80 arme Kinder beschenkt wurden. Unter anderen Gaben erhielt jedes Kind ein Paar Schuhe nach Maß in bester Qua- lität.« Umweltschutz! Von der Erkenntnis zur Tat 2. Folge Wir hoffen Ihnen nicht allzuviel Freude am Weihnachtseinkauf verdorben zu ha- ben mit unseren Tips. Vielleicht helfen Sie Ihnen aber unnötige Sachen wegzulassen und mehr auf den Tiefen Sinn zu kom- men. Einen neuen Anfang zu setzen in im- serem Denken und Handeln. Tips für UmweltbewuRte beim Einkaufen 6. Kaufen Sie wieder mehr Frischgemüse anstatt Büchsenwaren, Tiefkühlkost, Fertiggerichten, plastikverpaktes Obst! Es ist auch gesünder! Im Win- ter mehr Sauerkraut essen! Verzichten Sie auf Spraydosen! Es gibt Ersatzprodukte. Z.B. nachfüllba- re Zerstäuber mit Fingerpumpe (für Haarsprays), Dosen sind in der Her- stellung teuer: ca. 5 2.—. Und das Treibgas aus der Dose zerstört unsere Ozonschicht - und dadurch kommt es zu vermehrtem Auftreten von Hautkrebs! 8. Kaufen Sie so wenig Chemikalien wie möglich, bzw. gehen Sie sparsam da- mit um! Denn Reinigungs- und Putz- mittel, Insektensprays, Pflanzen- schutzmittel und Kunstdünger enthal- ten umweltschädliche Substanzen! Diese gelangen über Luft, Boden und Wasser zu den Pflanzen und damit in unsere Nahrung! (Nahrungskette) Meiden Sie Kunststoffe (Chemie). Kunststoff wird aus Erdöl, das zur Neige geht, hergestellt. Kunststoffe verrotten nicht und können beim Ver- brennen giftige Gase bilden (Dioxin). [1€ Wählen Sie wo immer möglich um- weltfreundliche Ersatzprodukte. Z. B.: Blumentöpfe aus Ton statt aus Plastik, Holzkluppen statt Plastik- kluppen. Küchenutensilien aus Glas oder Holz statt aus Kunststoff Strohhalme statt Plastik- Trinkhalme, Linoleum statt PVC Fußbodenbelag Kleider und Wäsche aus Wolle oder Baumwolle statt Acryl oder Polyamid. Bis zur nächste Folge verabschiedet sich der Regenbogen und wünscht Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest. Ein so groß- artiges Erlebnis die Geburt eines Kindes ist, unvergleichlich - großartiger war die Geburt Christi.
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