Kitzbüheler Anzeiger

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Schulrat Karl Anibas (links) mit Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle. Foto Werner Nessizjus Samstag, 4. Februar 1984 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Vier Pflichtschullehrer zu Schulräten ernannt Der Bundespräsident hat vier Lehrer an Volks- und Hauptschulen des Bezirkes Kitzbühel mit dem höchstmöglichen Aus- zeichnungstitel »Schulrat« gewürdigt und damit ihr jahrzehntelanges Wirken im Dienst der Jugend anerkannt. Die Ge- meinden, in denen diese Lehrer tätig sind, gestalteten für sie einen Festabend im Ho- tel »Maria Theresia« in Kitzbühel. Bezirksschu!inspektor Dr. Walter Bod- ner konnte zu dieser Feier neben den Aus- gezeichneten den Vorsitzenden des Be- zirksschulrats, OR Dr. Hans Heinz Höfle und die Bürgermeister Hans Brettauer, Dipl.-Ing. Ludwig Part! und Josef He- chenbich!er (in Vertretung für den verhin- derten Bgm. LA Fritz Ast!) sowie die Di- rektoren der geehrten Kollegen begrüßen. Der Bezirksschulinspektor hielt die Laudationes und würdigte eingehend die beruflichen Leistungen der Geehrten: Maria Erber, Volksschuloberlehrer an der VS II Kitzbühel, stammt aus der Aschau, Gemeinde Kirchberg. Sie hat vor 37 Jahren den Dienst an der Volksschule Kelchsau begonnen und war danach in Erpfendorf, Aurach und Kitzbühel tätig. Nach zweijähriger Unterbrechung aus fa- miliären Gründen war sie in der Zeit des akuten Lehrermangels immer wieder zu Vertretungen bereit und kehrte 1969 voll in den Schuldienst zurück. Die dienstli- chen Leistungen von Frau Erber wurden seit langem mit der höchstmöglichen Be- wertung klassifiziert, ihr Einsatz und ihre fachliche Professionalität sind über die Grenzen des unmittelbaren Wirkungsbe- reiches hinaus anerkannt und geschätzt. Es war immer eine Freude, das fachliche Können, den Elan und die Einsatzbereit- schaft von Schulrat Erber zu erleben. Sie besaß immer das volle Vertrauen der El- tern, die Liebe der ihr anvertrauten Kin- der, die Hochschätzung durch die Kolle- gen und die höchste Anerkennung durch die Vorgesetzten. Leider mußte Frau Er- ber im vergangenen Jahr aus gesundheitli- chen Gründen frühzeitig aus dem Dienst ausscheiden. Ottilie Brunner, Volksschulhauptlehre- rin an der VH Kössen, ist eine geborene Erlerin, sie trat 1948 in den Schuldienst ein und ist ununterbrochen an der Volks- schule Kösen tätig. Ihre dienstliche Beur- teilung lag seit langem deutlich über dem Durchschnitt, ihre Einsatzbereitschaft und das pädagogische Engagement sind vorbildlich. Frau Brunner wurde auf Grund der beruflichen Hingabe und der fachlichen Qualifikation auch zum Vor- bild für einen großen Kreis von Kollegen erwarb sich aber auch das volle Vertrauen der Eltern und die Zuwendung der Schü- ler. Schulrat Brunner war und ist bereit, Innovationen im schulorganisatorischen, methodischen und didaktischen Bereich aufzugreifen und ist eine allseits geachtete und vorbildliche Kollegin, die in der Stille ihrer Klasse ausgezeichnete und erfolgrei- che Berufsarbeit leistet. Karl Anibas, Hauptschulhauptlehrer an der HS 1 in St. Johann, 56 Jahre alt, stammt aus Schwaz und ist seit 36 Jahren im Tiroler Schuldienst. Neun Jahre war er an der Volksschule Aurach und Kitzbü- hel, war dann acht Jahre an der Sonderer- ziehungsschule Holzham und ist seit 1965 an der Hauptschule 1 in St. Johann tätig. Der vom Krieg heimgekehrte ehemalige Fallschirmjäger bewies seine Umstel- lungsbereitschaft durch laufende Erfül- lung von Prüfungserfordernissen für die Volksschule, die Sonderschule und die Hauptschule und ist seit Jahren an der Universität Innsbruck für Geschichte und Geographie inskribiert und arbeitet an ei- ner umfangreichen Gewerbetopographie. Die Beurteilung der Dienstleistung von Schulrat Anibas ist seit langem über- durchschnittlich, besonders hervorste- chend ist seine pädagogische Qualifika- tion. Karl Anibas ist seit Jahrzehnten ein unübersehbares Vorbild für die jungen Kollegen mit einem hohen Grad an Allge- meinwissen und einem ausgezeichneten Fachwissen. Trotz seiner laufenden Wei- terbildung hat sein Einsatz in der Schule in keiner Weise nachgelassen. Schulrat Anibas ist nach der Darstellung des Be- zirksschulinspektors ein ruhender Pol an der Schule, er ist bei Eltern, Schülern und Lehrern gleichermaßen geachtet. Helmut WaltI, Hauptschulhauptlehrer an der HS 1 in St. Johann, 58 Jahre alt, geboren in Schlitters, absolvierte die Leh- rerbildungsanstalt, mußte aber dann zwei Jahre Kriegsdienst und zwei Jahre russi- sche Gefangenschaft mitmachen, ehe er die Studien abschließen und 1949 in den Dienst treten konnte. Sein erster Posten war die Volksschule Kitzbühel, dann kam er nach St. Johann und wechselte nach zwei Jahren an die noch junge Haupt- schule über. Er war am Aufbau dieser Schule maßgeblich beteiligt und legte 1956 die Lehramtsprüfung ab. Schulrat Waltl zeichnet sich durch ein fundiertes Fach- wissen, einen pädagogisch ansprechenden Unterrichts- und Führungsstil sowie ein kollegiales Verhalten gegenüber allen Lehrern aus. Seine dienstlichen Leistun- gen wurden seit Jahren überdurchschnitt- lich bewertet. Waltls Gewissenhaftigkeit und Einsatzbereitschaft sind vorbildlich, er ist eine im Kollegenteam, aber auch bei den Eltern und Schülern geschätzte Leh- rerpersönlichkeit. Der Bezirksschulin- spektor dankte herzlich auch für die jahr- zehntelange persönliche Zusammenar- beit. Die Dekrete überreichte Bezirkshaupt- mann Dr. Höfle, der mit der Gratulation den Dank der Dienstbehörde und die be- sten Wünsche für die berufliche und pri- vate Zukunft verband. Für die Bürgermeister sprach Hans Brettauer Worte des Dankes und der An- erkennung. Dienststellenausschußobmann Dir. Erich Rettenwander dankte den Aus- gezeichneten für ihre nun von höchster Stelle anerkannte Arbeit und gab der Freude darüber Ausdruck. Er dankte auch der Dienstbehörde für die Zusam- menarbeit und das ausgezeichnete Klima zwischen Schulaufsicht und Lehrerschaft. Als Ausdruck des aufrichtigen Dankes und der Bestätigung von der Auffassung der Berufsarbeit verlas Frau Schulrat Brunner ein Gedicht: Lehreramt ist ernstes Amt, hunderte von Fragen, und die rechte Antwort muß man durch's Leben tragen. Lehreramt ist schönes Amt, hundert klare Augen bitten so vertrauensvoll: Hilf, daß wir was taugen! Lehreramt ist frohes Amt, kann so vieles geben: Wissen, Glauben, Ziel und Kraft für ein ganzes Leben. Und will dich deiner Pflichten Last an manchen Tagen hart bedrücken, so denk: Es bleibt das schönste Amt, der Jugend Herzen zu beglücken.
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