Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Februar 1984 Aus dem Kitzbüheler Rathaus Ankauf des Museumsgebäudes - Genehmigung des Haushaltsplanes Bei der 40. ordentlichen Sitzung des Gemeinderates wurde der Vertrag über den Ankauf des Museumsgebäudes, Hin- terstadt 32, auf Antrag von Bürgermeister Hans Brettauer einstimmig genehmigt. Das Anbot des Finanzministeriums auf ei- nen Kaufpreis von 2,2 Millionen Schilling wurde angenommen. Damit ging das älte- ste gemauerte Stadthaus wieder in den Be- sitz der Stadtgemeinde zurück, nachdem es um 1700 verkauft worden war. Im Straßenreferat entwickelte sich eine Debatte über die Standorte der Pferde- fuhrwerke zur Gästebeförderung. Der Bürgermeister vertrat die Ansicht, daß ein Standort erst genehmigt werden sollte, wenn der Hausbesitzer dazu sein Einver- ständnis gegeben hat. Schwarzseereferent Gemeinderat Fried- helm Capellari berichtete, daß im Früh- jahr mit der Zuführung von Frischwasser in den Schwarzsee begonnen werden wird. Im Referat »Bau und Planung« wurden auf Vorschlag des Referenten Stadtrat Georg Berger die Umwidmung von Frei- land in Bauland für eine Jodlfeldparzelle des Mag. Oswald VogI sowie eine Parzelle an der Anton-Werner-Straße des Rudolf Schuster genehmigt. Auch der Bebau- ungsplan der Anna Kaligofsky, Römer- weg, wurde genehmigt. Auf Antrag von Sportreferent Vizebür- germeister wurde dem Kitzbüheler Ski- klub für die glanzvolle Durchführung des 44. internationalen Hahnenkammrennens der Dank ausgesprochen. Anerkennung fanden die Erfolge der Kitzbüheler Renn- läufer Guido Hinterseer (alpin) und Klaus' Sulzenbacher (nordisch). Hauptpunkt der Tagesordnung war die Beratung und Festsetzung des Haushalts- planes der Stadtgemeinde Kitzbühel und der Wirtschaftspläne der erwerbswirt- schaftlichen städtischen Unternehmen für das Jahr 1984. Hierüber gibt der ausführ- liche Bericht von Stadtrat Jakob Lackner Aufschluß: Voranschlag 1984 Von Finanzstadtrat Jakob Lackner Der Voranschlag 1984 wurde nach ge- wissenhaften Überlegungen unter Bedacht- nahme der Entwicklung der Ergebnisse der vergangenen Jahre erstellt. Das be- trifft hauptsächlich die laufende Geba- rung. Bei den wirtschaftlich abhängigen Steu- ern und Abgaben - Getränke-, Lohn- summen-, Gewerbe-, Vergnügungssteuer, Beiträge zur Verkehrserschließung - ging man von der Annahme aus, daß gegen- über 1983 eher mit einer mäßigen Steige- rung zu rechnen sein wird. Bei den Ge- bühren wurde ja bereits eine Erhöhung nach der zu erwartenden Indexsteigerung durch den Gemeinderat beschlossen. Der Personalaufwand wird bei der Ho- heitsverwaltung um 4,8 % steigen, das sind 26,1 % des ordentlichen Haushaltes, 1983 lag der Prozentsatz bei 26,9 %. Beim Sachaufwand wurde eine Preiser- höhung zwischen 4-5 % angenommen. Die Umsatzsteuererhöhung, soferne diese im Hoheitsbereich zur Auswirkung ge- langt, mußte selbstverständlich zusätzlich berücksichtigt werden. Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich im ordentlichen Haushalt eine ausge- glichene Endsumme von S 116,827.600,-, das sind plus 8,5 Wo gegenüber 1983. Im außerordentlichen Haushalt sind S 17,180.000,- vorgesehen, ergibt einen Gesamthaushalt von S 134,007.600.-. Neben der laufenden Gebarung können 1984 eine Reihe von Vorhaben mit einem Gesamtbetrag von S 29,689.000,- ver- wirklicht werden. In groben Umrissen sind dies: Sportplatz Langau Ankauf und Platz 5 7 Mio., Wohnbau- und Gewerbeförde- rung S 5,5 Mio., Straßen- und Plätzege- staltung 5 4 Mio., Kanalisation 5 4,3 Mio., Gebäudeankauf und Adaptierung von Gemeindehäusern und Altersheim S 3,5 Mio., Pfarraubachverbauung S 700.000.-. Weiters eine Fülle von kleine- ren Investitionen und Beiträge bei den Ge- meindeeinrichtungen wie Friedhof, Kir- chen, Straßenbeleuchtung, Bauhof, Schu- len, Amtsgebäude und Freiw. Feuerwehr. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Landesumlage bereits S 7,851.000.-9 bei Abgabenertragsanteilen von S 23,937.000,-, das sind 32,8 Wo, betragen wird. Die Finanzierung kann mit Ausnahme eines Darlehens aus dem Wasserwirt- schaftsfonds für Kanalisierung von S 2,6 Mio. durch Eigenmittel erfolgen. Der ver- bleibende Rest von S 26,6 Mio. wird wie folgt bedeckt: 5 11,1 Mio. aus Sonder- rücklage für Sportplatz Langau, Wohn- bau- und Gewerbeförderung, S 10,4 Mio. Überschuß aus der fortdauernden Geba- rung, 5 2 Mio. aus der Veräußerung von Grundstücken bzw. Abgeltung von Dienst- barkeiten, 5 1,3 Mio. aus Zuschüssen und Beiträgen und 5 1 Mio. aus dem zu erwar- tenden Rechnungsüberschuß 1983. Der Stand an Fremddarlehen der Ho- heitsverwaltung wird sich von 5 88,9 Mio. um 5 2,6 Mio. erhöhen, durch laufende Tilgungen um 5 7 Mio. verringern, so daß sich der Schuldenstand um 5 4,4 Mio. auf 5 84,5 Mio. vermindern wird. Ergibt je Einwohner eine Verschuldung von S 10.778.- bzw. einen Verschuldungsgrad von rund 60%. Bei nicht vermeidbaren Ausgabeüber- schreitungen ist grundsätzlich vor An- schaffung eine Überschreitungsgenehmi- gung einzuholen. Beschließende Organe sind - mit Ausnahme Krankenhaus und Stadtwerke - nur Stadt- und Gemeinde- rat. Einwohnerzahl lt. Volkszählung von 1981 7840, Flächenausmaß in ha 5801. Städtisches Krankenhaus Bei den Einnahmen aus dem laufenden Betrieb wird eine Erhöhung von 5 2,2 Mio. bzw. 7,5 Wo erwartet. Auf der Ausgabenseite eine Steigerung von 5 1,3 Mio. oder 3 Wo, so daß hieraus mit einer Verringerung des Abganges von 5 550.000.- in 4% gerechnet werden kann. Zuschuß der Stadtgemeinde Kitz- bühel 5 6,5 Mio. und 5 750.000.- in den a.o. Haushalt für Pflegebetten-Ausbau. mi laufenden Aufwand sind 1983 und 1984 je 5 2 Mio. für Ersatzbeschaffungen an Geräten enthalten. Der größte Posten war 1983 die Röntgenanlage mit 5 1,3 Mio., und 1984 muß neben der Anschaf- fung von medizinischen Geräten ein Not- stromaggregat installiert werden. Die Bundes- und Landesbeiträge betru- gen 1983 S 5,790.000,-, und für 1984 werden 5 6,497.000,- erwartet. Im außerordentlichen Haushalt des Krankenhauses ist der Ausbau von 17 Langzeitpflegebetten für chronisch Kran- ke vorgesehen. Der zu erwartende Auf- wand von 5 9,5 Mio. wird durch eine Son- derrücklage, einen außerordentlichen Bei- trag des Landes und einem Zuschuß der Stadtgemeinde Kitzbühel von 5 750.000.- finanziert. Mit der Verwirklichung dieses Vorha- bens wird einem sehr dringenden Bedürf- nis dieses Personenkreises nachgekom- men. Städtisches Elektrowerk Aus der laufenden Rechnung wird ein Buchgewinn von 5 700.000.- erwartet. Ertrag und Aufwand weisen gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 3,4 Wo - ohne Berücksichtigung einer eventuel- len Strompreiserhöhung - auf. Der nicht vorsteuerabzugsberechtigte Stromabneh- mer wird allerdings mit der Erhöhung der MWSt. von 13 Wo auf 20 Wo - plus 6,2 Wo - belastet. Der Investitionsrahmen beträgt 5 14,330.000,-. Das größte Vorhaben mit 5 7 Mio. betrifft den.Weiterbau und Be- triebseinrichtung des Stromerzeugungs- werkes am Sonnberg. Weiters werden 5 1 Mio. für Umspannanlagen, S2 Mio. für Erweiterung und Ausbau der Steuerungs- anlagen, ebenfalls S 2 Mio. für Kabellei- tungen und der Rest für Stromzähler und Fernsteuerungsempfänger, Werkzeuge und Geräte Verwendung finden. Die Finanzierung erfolgt aus Eigenmit- teln. Städtisches Wasserwerk Aus der Erfolgsrechnung wird ein Ge- winn von S 560.000.- erwartet. Durch die Wassergebührenregulierung und Ab- satzerhöhung wird eine Ertragssteigerung von 8,2 Wo angenommen, während beim Aufwand eine Steigerung von 2,3 Wo prog- nostiziert wurde. An Investitionen sind 1984 5 2,2 Mio. vorgesehen. Hievon verschlingt das Leitungsnetz 5 1,2 Mio., der Rest wird für Steuerungs-
< Page 18 | Page 20 >
< Page 18 | Page 20 >