Kitzbüheler Anzeiger

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Von links: Kammerrat Josef Brandstätter, Landeshaupzmannstellvertrete.v Ernst Fili, La'7c1tagsabgeordneter Prof. Walter Kantner und Bezirkssekretär Leitner. Im Bild im Restaurant »Hinterholzer«, Kitzbühel. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Februar 1984 Landeshauptmannstellvertreter Ernst Fili im Bezirk Kitzbühel Laut LHStv. Ernst Fili, welcher am 6. Februar 1984 in Kitzbühel weilte, ist die SPÖ Tirol bestens für die Wahlauseinan- dersetzung 1984 vorbereitet. Die Kandi- daten wurden ja bereits am 20. November 1983 vom Landesparteitag beschlossen. Im ersten Monat dieses Jahres habe die SPÖ Tirol versucht, die Partei als jene Servicepartei zu aktivieren, die sie schon immer war. So hat auch das Servicetele- fon einen überraschend großen Anklang gefunden. Der Sozialistische Club im Ti- roler Landtag ist dabei, ein Arbeitspro- gramm zu erstellen, welches dann in den Bezirken zur Diskussion gestellt werden wird. Zum Termin für die Landtagswahl sag- te Fili, daß die SPÖ Tirol auf jeden Fall gegen eine Vorverlegung der Wahl stim- men wird. Der Tiroler Landtag und die Landesregierung sind voll arbeitsfähig und es stehen noch eine Reihe von Proble- men an, welche durch die Vorverlegung dann verschoben werden müßten. »Die Menschen in Tirol haben ein Anrecht auf einen Landtag, der die Funktionsperiode voll erfüllt.« Aber die ÖVP wird auch hier ihre Zweidrittelmehrheit einsetzen, wie sie es auch bei der Änderung der Wahlordnung getan hat. 100 Unterschrif- ten für jede Wählergruppe und Wahlkreis bedeute:, daß kleine Gruppen kaum eine Chance haben werden, in einem der Wa -ilkreise zu kandidieren. Fili: »Kleine Wailgruppen kann man nicht einfach ausschließen, man muß sich mit ihnen und ihren VDrstellLngen in der Wahlbe- wegung aLseinandersetzen.« Neben :1cm ersten Schwerpunkt, die SPÖ Tirol als bürgernahe Partei zu prä- sentieren, sind auch noch die Verkehrs- und Wirtschaftspolitik zu nenren. Gerade durch die Zunahme des Verkehrs sind d:e . •:••:••.:. .:..:..:..:...:. Ski-Rennfahrer-Nostalgie Von Pepi Scherzer, derzeit Glens Falls, New York Es hat geschneit hier in Glens Falls, N.Y., über Nacht. Wir bekamen etwa 30 cm schönen Neuschnee. So habe ich vor- mittags die Einfahrt ausgeschaufelt. Nach dem Mittag, es schneit noch immer, gehe ich zum Kramer (hier sagt man grocerie store). Die Zeitung, Zigaretten und noch ein paar Kleinigkeiten. Ich gehe nicht gleich heim. Stapfe durch den tiefen Schnee auf den Gehsteigen. Bis ins Stadt- zentrum. Dann kehre ich um. Überall sind die Menschen damit beschäftigt, des Schnees Herr zu werden. Mit Schaufeln und kleinen Schneeschleudern, die hier sozusagen zum Hausrat gehören. »The Great North East« heißt man das Gebiet hier, wegen seiner strengen Winter. Die Wintersportorte wie Lake Placid, Strat- ton, Killington, Stowe und viele mehr sind von hier in ein bis drei Stunden mit dem Auto erreichbar. Die Stadt, wo ich zur Zeit lebe, heißt Glens Falls und hat an die 30.000 Einwohner. Aber das alles nur nebenbei. Naß, aber frisch, komme ich nach Hause. Ah, der Briefträger war schon hier. Eine nette Überraschung war dabei. Die »Austria-Ski-Zeitung«. Gera- de richtig für einen Tag wie heute. Nach- dem ich mich »trockengelegt« habe, ma- che ich mir eine Tasse Kaffee und blättere in der »Austria Ski«. Ich komme zu dem Artikel über J051 Rieder von Toni Thiel. Eine angenehme Nostalgie überrieselt mii. Da war ich auch drüben in Gastein, bei---.i Slalom, zusammen mit den ganzen Funktionären vom Skiklub Kitzbühel. Ich wa: Jamals Streckenchef beim KSC. Das wa -en noch Zeiten! Ich blättere weiter. Komme zu der Dop- pelwerbeseite vom Arlberg. St. Anton; schöne Erinnerungen beginnen sich in mir auszjlreiten. Wann war das? Ja, 1941 war ich das erstemal droben, zur Tiroler Gebie:s-Skimeisterschaft, wie es damals hieß. Zwei erste habe ich damals nach Hause gebracht. Abfahrt jnd Kombina- ticn. Es hat nur Urkunden gegeben. Aber dann war ich noch einmal dort zur Ge- bietsmeisterschaft. War es 1943 oder 1944? (Es war 1944 und ausgetragen wur- den in St. Anton die Gebiets-Skimeister- schaften für Tirol und Vorarlberg. Anm. d. Red.) ih stehe auf, geh' hinüber zu dem Tisch. wo ein Samtpolster liegt mit mei- nen Ski-Abzeichen. Ich schau die Silber- me'i.a:lle an. Es ist die einzige, die ich noch habe. Die Goldene habe ich verlo- ren, und die Bronzene habe ich als »Laus- bub« gegen einen Ski-Ullr vertauscht, kurz nachdem ich sie gewonnen hatte. Da überkommt es mich. Das werden ja heuer vierzig Jahre. Mensch, wie die Zeit ver- geht. Unglaublich! Ich setz' mich wieder hin und grabe heruiri in den Erinnerungen. Ich sollte es eigeniich niederschreiben, dachte ich. Klarer kommen die Erinnerungen. Ich stehe auf, spann meine Arbeit aus der Schreibmaschine (ich schreibe an einem Lehrbuch für Bäcker), geb' neues Papier hinein. Nur werde ich versucnen zu schil- der, wie das damals war: Es war am Mittwoch, als 1h die Skier mit in die Schule nahm, um gleich nach Mittag au die Skiwiese zu gehen, um noch ein bißchen Slalom zu trainieren. Denn Slalom war meine schwache Seite. Die Schultasche habe ich aem »Bopa« mitgegeben zum Heimtragen. Wer kennt ihn nicht? Er heißt mit richtigem Namen Sigi Brunner, ein alter Fußballer und heu- tiger Eisschützen-Präsident. Es war viel Pappschnee gefallen. Ich steck' mir einige Stangen auf, um Vertikale zu trainieren. Das Eis kam bald heraus und ein Rutsc her mit meinen schlechten Kan:en, raus in den Pappschnee und passiert war es. Eine Skispitze war ab. Ich hätte weinen kön- nen. Ich weiß nicht mehr, viejeicht tat ich es auch. Aber jedenfalls schnell hinunter zum Schlechter, von wo meine Skier waren. »Bis morgen früh?« »Unmöglich«. Ich probiere es beim Ober Mich, auch nichts. Aus! Ich kann nicht fahren morgen, keine Skier. Spät nachmittags kam ich nach Hause. Fertig! Da ist noch Licht im Nagele-Haus. Das Nachbarhaus. Jeder äl- tere Kitzbüheler weiß, daß dort die »Bahnführung« beheimatet war. Nichts wie rüber. Die Lisi (Bischo'f) war noch da. »Lisl. ich brauch noch Skier! Hab
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