Kitzbüheler Anzeiger

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Romanischer und gotischerAltar von Westen, unterhalb des jetzigen barocken Altares. Links der Archäologe Dr. Wilhelm von Sydow. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. März 1984 Fortsetzung von Seite 1 Dieser erste Bau umfaßte einen Saal von 9,58 m Lange, an den im Osten ein um eine Mauerstärke eingezogenes Pres- byterium (Länge 3,41 m) anschloß. Der Altar mit einer 65 cm tiefen Stufe (Foto) ist direkt an die Ostwand gesetzt. Von die- ser Anlage sind sämtliche Fundamente bis auf die der Nordwand von Schiff und Chor erhalten. Dies wurde spätestens bei der barocken Neugestaltung überlagert oder entfernt. Freigelegt wurden die Süd- westecke, ein kleiner Teil der Südwand vor dem ersten barocken Wandpfeiler und das gesamte Presbyterium. Die Süd- ostecke des Schiffes war bei Errichtung des barocken Triumphbogens zum Teil herausgerissen worden. Das durchgehende Fundament des östlichen Saalabschlusses war in der Mitte bis in eine Tiefe von 2,08 m von dem barocken Grab gestört. Im Norden sind sowohl die West- als auch die Ostwand des Presbyteriums vom ba- rocken Vorfundament abgeschnitten wor- den. Die ursprüngliche Breite des Chores kann deshalb nur indirekt erschlossen werden. Wichtigstes Kriterium dafür ist die Lage des Altares, der sich im allgemei- nen in der Mittelachse der Kirche befin- det. In Reith lassen sich seine Maße auf 1,40 x 1 m bestimmen. Erhalten ist die Nordkante bis in 10 cm Höhe, im Westen bildet die Kehle im Mörtelboden auf der Stufe die Begrenzung, nur im Süden, wo eine Störung z.T. bis zum gewachsenen Boden reicht, muß das Maß rekonstruiert werden. Dabei ist von den drei großen Steinen auszugehen, die die Front der Stu- fe bilden. Wahrscheinlich schloß sich kein weiterer Stein nach Süden an, weil bis zur Grenze des erhaltenen Bodens ein zu ge- ringer Abstand bliebe. Sicher wäre der Eckstein nicht kleiner als die in der Mitte der Stufe verlegten gewesen. Die Nord- kante des Altares fluchtet auf die nördli- che Begrenzung des Durchganges zum Presbyterium. Dieser ist teilweise durch das barocke Grab gestört, muß aber sehr schmal (etwa 1,20 m) gewesen sein, weil unmittelbar südlich der Grabgrube das Fundament schon über das Niveau des äl- testen Bodens hinaufreicht. Dieser war im Bereich des Durchganges in einem kleinen Abschnitt nördlich des Grabens erhalten (Tiefe 1,08 m). Unter der sehr wahr- scheinlichen Voraussetzung, daß der Al- tar die Mitte des Presbyteriums einnahm, wird dieses also fast quadratischen Grund- riß gehabt haben (3A1 x etwa 3,50 m). Die Westwand des Chores zeigt dort, wo sie im Norden vom barocken Vorfundament überlagert ist, noch keine Ecke. Diese wird sich aber nur wenig weiter nördlich befunden haben. Von der Rekonstruktion des Presbyte- riums hängt auch die des Schiffes ab. Wieder unter der Voraussetzung, daß der Grundriß symmetrisch war, wäre die Nordwand etwas südlich der heutigen an- zunehmen. Dies scheint auch durch den gotischen Baubestand bestätigt. Für das Schiff ergäbe sich damit eine Breite von etwa 6,40 m. Breite und Länge ständen dann genau im Verhältnis von 2:3. Bis auf das breitere westliche (1,05 m) haben alle Fundamente eine Stärke von 76 cm. Nur in der Sondage vor dem ersten barocken Wandpfeiler wurde ein 15 cm breiter Fundamentvorsprung nachgewie- sen. Die Mauern sind sehr sorgfältig aus meist größeren Rollkieseln gesetzt, die dicht nebeneinanderliegend eine innere und eine äußere Schale bilden. Der Zwi- schenraum ist mit kleineren Steinen und dem festen, dunkelgrauen Mörtel gefüllt, der größere Kalkbrocken enthält. An In- nen- und Außenseite sind die Fugen gut verstrichen. Nördlich des gotischen Alta- res, wo etwas tiefer gegraben werden konnte, wies die Wand an der Außenseite waagrechten Fugenstrich im Abstand von durchschnittlich 20 cm auf. Fugenstrich und sorgfältige Füllung weisen darauf hin, daß die Wände weder innen noch au- ßen verputzt waren. Das wird auch durch den Boden im Presbyterium bestätigt, der an der Wand keine Kehle aufwies. Der äl- teste romanische Boden bestand aus einer Länge von meist flachen Steinen, deren Oberseite zum Teil mit Mörtel bedeckt Kitzbüheler Skitip Zum Fasching Das Faschingswochenende zwingt uns zu ein paar wichtigen Aussagen für alle einheimischen Skifahrer: Wenn Sie am Wochenende Ski fahren, dann kommen Sie unbedingt zur Hah- nenkammbahn. Sie brauchen nicht zu wissen, daß es auch andere Aufstiegs- hilfen und andere Gebiete im gleichen Tagespaß gibt. Keine andere Aufstiegs- hilfe bietet Ihnen annähernd diese Wartezeit. Wenn Sie den goldrichtigen Entschluß gefaßt haben, mit der Hahnenkamm- bahn zu fahren, dann kommen Sie frü- hestens um 9.30 Uhr zur Warteschlan- ge. Sie könnte vorher nicht lange ge- nug, ab Mittag aber schon aufgelöst sein. Wenn Sie genußvoll in der Warteschlan- ge stehen, dann klären Sie die Umste- henden über das gesamte Skigebiet auf. Jammern Sie, daß trotz der annähernd 60 Anlagen alle, die etwas auf sich hal- ten, sich erfolgreich gegen eine Fahrt mit dem Skibus nach Jochberg oder zur Resterhöhe oder zur Bichlalmbahn wehren müssen. Überzeugen Sie alle Skifahrer, daß selbst eine Fahrt mit den naheliegenden Streifalmliften we- gen der zu befürchtenden geringen Wartezeit abzulehnen ist. Sollten Sie aus Trotz zum Kitzbüheler Horn gehen, dann merken Sie sich, daß zwischen 10 und 11 Uhr die besten Wartezeiten sind. Allerdings stehen Sie bei günstigem Wetter schon vor der Auffahrt relativ lange in der Sonne. Erzählen Sie weiter, daß der Bau neuer Anlagen vom Tal zum Berg nur dem Prestigedenken von Technokraten und Landschaftszerstörern entspringt, ob- wohl (siehe oben) keinerlei Bedarf be- steht. ein bißchen Ernst Die Kitzbüheler Hornbahnen verkehren ab 8.15 Uhr (Teilstrecke 1) und bis 17 Uhr. Letzteres ist wichtig für alle, die erst ab Mittag fahren und die Zeit nützen wollen. Das Faschingswochenende bringt noch einen starken Sturm von Gästen auf die Hornbahnen, dann wird es sicher ruhiger und wieder günstiger für den einheimi- schen Skifahrer, der auch während der Woche Zeit hat, dieses Sonnengebiet auf- zusuchen.
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