Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 3. März 1994 Doppelveranstaltung am Bundes- gymnasium St. Johann in Tirol Das Bundesgymnasium hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Jahr des Gedenkens an die Tiroler Freiheitskämpfe zeitgenös- sische Künstler aus Südtirol einzuladen und ihre Werke Schülern und der Bevöl- kerung des Bezirkes vorzustellen. Es sol- len die verschiedensten Stimmen aus Süd- tirol gehört werden, womit größeres Ver- ständnis für die Probleme dieses Teiles des heutigen Italiens angestrebt wird. Als erste Veranstaltung findet am Donners- tag, den 8. März 1984, eine Doppelveran- staltung in der Aula des Bundesgymna- sium statt. Um 19 Uhr wird die Ausstel- lung von Originalzeichnungen zum Thema »Pinocchio« des Malers Markus VaHazza eröffnet, um 20 Uhr liest Josef Zoderer aus eigenen Werken. Markus Vallazza, ein gebürtiger Gröd- nertaler, gilt heute als einer der virtuose- sten, vergeistigsten Graphiker Südtirols, der sich wiederholt mit der zeichnerischen Interpretation literarischer Werke befaßt. Josef Zoderer stammt aus Meran und ist durch Gedichtbände und die Romane »Die Walsche« und »Das Glück beim Händewaschen« bekannt geworden. Sein letzter Roman wurde für's Fernsehen ver- filmt. Senioren-Skitour am Sonntag, den 4. März 1984 Unsere bereits traditionelle Senioren- Skitour ist am kommenden Sonntag am Programm. Treffpunkt und Abfahrt: 8 Uhr Steinlechnerplatz. Fahrt nach We- stendorf, Auffahrt mit Liften zum Flei- ding. Tourenziel ist das Brechhorn, Ab- fahrt nach Aschau. Ski Heil! 25 Jahre VNL ,1958-1983- Gesundheitsstammtisch in St. Johann Am Donnerstag, den 1. März 1984, fin- det im Gasthof »Zum Dampfl« in St. Jo- hann in Tirol ein Gesundheitsstammtisch statt. Referenten sind Dr. Mag. Lorenz Friedl, Vizepräsident des Vereines natürli- chen Lebens sowie Hannes und Resi Wall- ner. Beginn 20 Uhr. Jazz. Jazz? - Yes, Jazz! Die Gruppe »Plattner & Plattners« in Jeunesse (23. Februar 1984) Immer dasselbe Gefrette mit den Ansa- gen über Mikro: die Lautstärke voll auf- gedreht, besser der Schuber fast am An- schlag! dann nuschelt ein sprechtechnisch Nichtversierter Unartikuliertes in die Schaumgummikugel ... und alles geht in der Übersteuerung unter. So kann dies- mal, weil auch kein Programm auflag - dies ist bei Jazz nicht üblich - weder mit Musikernamen, noch mit Stücktiteln ge- dient werden (von Ausnahmen abgese- hen!). Warum eigentlich die wenigsten Jazz- musiker in der Lautstärke zu differenzie- ren verstehen?! Hören die keine Platten von den ganz Großen?! Jazz kann doch genauso musikalisch, d.h. dynamisch ab- gestuft, voll und rund Klang bzw. farblich abgestimmt sein wie Klassik?! Dabei liegt in Jazz-Konzerten so viel Reiz: einmal durch den improvisatorischen Charakter des ganzen, d.h. im Wegführen vom star- ren Note für Note und dafür hin zum frei- en Figuralen; zum andern im spannungs- lösenden, die Musiker jedoch animieren- den Zwischenapplaus (z.B. nach Solo- Einlagen); zum dritten durch das Mittun des Publikums bald in rhythmisch stren- gern, bald in die Strenge ausweichendem \litklatschen. Freilich: Und gehst du in ein Jazz-Konzert, dann setz' dich bloß nicht zu weit vor! Was man bei »Plattner & Plattners« vorerst, nämlich bis zur Pause, vermißte, war die gewisse Ausstrahlung; auch feh- lende Selbstverständlichkeit im Auftre- ten, ja, Charm, und so kam trotz starken Jugendkontingents (hinten, auf den Stu- fen) keine Atmosphäre auf. Vielleicht »heizte« man auch zu viel in die Röhren, statt daß man eben versucht hätte, dyna- misch und lautstärkemäßig abzustufen. Dabei tüchtige Musiker - Vor allem der versierte Fuchs, Vater Plattner, der ausge- zeichnet klarinettierende, weniger gut sa- xophonierende (das Blasgeräusch!) eine Sohn, aber auch Sohn Nummer 2 mit vir- tuos gehandhabter Posaune, der Voliblut- kontrabassist, der Banjo- und Klavier- und (weniger erfreuliche) Singemann bzw. Arrangeur der Gruppe, schließlich der etwas steif wirkende, aber sicher gute Schlagzeuger ... Was im eigentlichen fehl- te - und dies dürfte man allgemein emp- funden haben - war das typische »Swin- gen« - jener eigenartige musikalische Balanceakt zwischen strenger und rubato- artiger Rhythmik; wenn man will, dieses sich tänzerisch von Ton zu Ton Hanteln. Letztlich aber d i e Blue- und Jazzgebär- de! Das Programm war - und dies sei be- sonders betont - hervorragend gewählt: interessant abgestuft (warum nicht auch so gespielt?), mit historischen Einblicken in die Entwicklung des Jazz (von Ragti- mes, Blues und Street-Band-Jazz bis zu den unvergleichlichen Arrangements Du- ke Ellingtons und noch weiter herauf). Ein Dixieland zum Auftakt, ein Negro- Spirituel - leider von »spirituell« keine Rede; das war schon mehr die Vergewalti- gung eines Gospels ... Ein Armstrong (auch nicht getroffen), ein Stück für Solo- Posaune, passabel geblasen; ein BIue, zu welchem das Banjo - schreckliches In- strument! - gar nicht passen wollte. Wei- ters eine Komposition für »Schwarzwur- zel« (die Klarinette in Musikerkreisen), ganz prima interpretiert ... Fortsetzung mit einem echten Duke Ellington im so- gen. »Dschungel-Style« - sehr farbiges, exotisch wirkendes Stück (Name!), bei dem sich Vater Platt ner als Hexentrompe- ter zeigte. Eine hochmusikalische »Balla- de« (Tenorsax!), eine Bearbeitung des engl. Volkslieds »The white cliffs of Do- ver«, ein weiterer Dixie, ein Tonbild (Be- gräbnis eines Negers in New Orleans) Zur Abwechslung dann etwas Vierhändi- ges am Klavier (ein bißchen mehr üben, meine Herrn!), und zwar einen Ragetime und einen Boogie. Schließlich ein »Swing- Stück« im Big-Band-Sound, ein weiteres mit »Einiraunzern«, wie sich eine boden- ständige Sitznachbarin äußerte. »03 um 23 Uhr, Sweet music!« meinte sie ... Noch rasch ein fesches Kontrabaß-Solo, der Kanonen-Song von Kurt Weill aus Brechts »3-Groschen-Oper« und eine abschließen- de Armstrong-Nummer mit Schlagzeug- Solo (Noch immer das höchste der Gefüh- le - vorausgesetzt, der Schlagzeuger ist gut!). Naja, und die üblichen Draufgaben Anfangs immer wieder einmal ein we- nig »Drescher & Co.«, wuchsen bis zum Schluß Musikalität, Ausstrahlung und Stimmung erfreulich an. Trotzdem noch- mals: »Dreht weniger auf, zeigt ein biß- chen mehr ‚Swing', habt den Mut zu gro- ßen dynamischen, aber auch volumsmäßi- gen Gegensätzen, und ihr seid perfekt!« Hugo Bonatti *** Koasastadion St. Johann in Tirol: 15. internationaler Spezial-Nachtlanglauf - Hans-Miller-Gedenkrennen am Donnerstag, den 1. März 1984. Start für Schüler um 18 Uhr; für Jugend, Da- men und Herren 19 Uhr. Siegerehrung 1 Stunde nach dem Rennen im Gasthof »Hinterkaiser«. Siegerehrung für Schüler um 19.30 Uhr im Koasastadion. *** Volkshochschule St. Johann in Tirol: Jazztanz für Anfänger Kinder ab 10 Jahre, Erwachsene Klassisches Ballett Kinder ab 6 Jahre, Erwachsne Steptanz Kinder ab 8 Jahre, Erwachsene Anmeldung: Volksschule St. Johann, 6. März, 19 Uhr, bzw. 9. März, 19 Uhr. Leitung: Dipl.-Tänzerin Miranda Pol- zovi.
< Page 26 | Page 28 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen