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Samstag, 9. März 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Ihnen gehörten schon die umliegenden Schlösser Lebenberg und Kapsburg. Um 1600 schickte Siegmund seinen Sohn Ray- mund als Administrator nach Kitzbühel. Er muß wohl um 1562 geboren sein, denn 1600 ist er »khratt 40 Jar alt«. Was da- mals geschah, erzählt ein Briefauszug, den Raymund 1611 an einen Vetter schrieb: »Wohlgeborner Freiherr, insbesonders freundlicher, geliebter Herr Vetter und Bruder, Kitzbühel ist nimmer wie vor Jah- ren; der Bauern Verderben, Unhältigkeit, Lügen und Betrügen nimmt täglich zu. Was sie von den Soldaten werden noch weiter begreifen, wird man mittlerer Zeit noch mehr inne werden. Ich hab' ge- meint, ich komm' ins Paradies, als ich die Zeitung gehabt, daß man das Raittnerisch Fähndl Knechte, so hier gelegen, abdan- ken werde. Jetzt, da solches geschehen, plagt man uns von neuem mit 200 Liech- tenstainischen Knechten. Was die vorigen über gelassen, sollen sie aufzehren. Zu- letzt haben wir nichts und sie nichts, wol- len's auf Pfälzisch darnach halten: Den Zapfen vom Faß und den Löffel auf'n Hut stecken und ein anderes Land auch ausfressen. Ich hätte Dir Herrn, wunder viel und seltsame Sachen, die ich jetzt zu Inns- bruck erfahren hab', zu communicieren. Es lassen sich aber diese Dinge der Feder nicht vertrauen. Vielleicht gibt es bald die Zeit, daß wir persönlich zusammenkom- men müssen, so verricht' ich alsdann mei- ne mündliche Relation, wie es die Zeit mitbringen wird. Ich hab' diese Fasnacht, darinnen doch meiner Schwester Hochzeit eingefallen, aussetzen müssen, daß ich nicht hab' gegen Salzburg kommen kön- nen, daran mich das feindselige Kriegswe- sen gehindert, hätte mich sonst mit sol- cher Gelegenheit beworben, alda die ob- gemelten 400 fi. aufzubringen. Bitt' also dienstlich, mir den Verzug nicht in Ungu- tem zu vermerken. Es ist mir wahrhaftig ein schweres Anliegen gewesen, daß ich Dir, Herrn, manchiert hab'. Ich hab' dem Khloner geschrieben, er soll sich bemü- hen, die 400 fi. völlig aufzubringen und dem Schinagl an Deiner, Herrn, statt aus- zuzahlen, vielleicht beschieht es noch. Entgegen bitt' ich, wegen der gewöhnli- chen Quittung gedacht zu sein. Hiemit be- schließend, verbleib' ich Herrn Vetter und Bruder jederzeit dienstwilliger - Ray- mund von Lamberg . . . « Drei Jahre später schrieb Raymund an seinen Vater, daß er nach 14 Jahren Mü- nichau nicht nur sein Vermögen verloren habe, sondern obendrein einen Haufen Schulden habe. Das, was vom Klagebrief noch erhalten ist, endet mit den Zeilen: »... Hiermit beschliessendt thue dem Herrn Vattern Ich mich und die Meinigen ganz gehorsamblich in seine vatterliche Huld befelchen, högstes fleiß bittendt, er wolle unßer not und Armuet ansechen und mein Ellend beherzigen, das ich fit mehr im vermigen hab', mich und Sy zu- erhalten. Das wirdt der Almechtig Gott wider reichlich vergelten. Datum Khiz- pichl, den 11. Dec. 1614, Des Hrn. Vat- tern gehorsamer Sohn Raymund von Lamberg. « Raymund von Lamberg starb am 8. Oktober 1618. Er litt, so in alten Briefen, an »Melancoley, je länger, je schwerer«. In diesem Jahr brach auch der »Dreißig- jährige Krieg« aus, der mit dem Aufstand der böhmischen Protestanten begonnen hatte. Die uralte Adelsfamilie der Lambergs hieß früher »Rittersberg«. Als ein Sproß des Adelsgeschlechts am Bein lahm ge- worden war und von den Kitzbühelern den Spitznamen »der Lahme« bekommen hatte, nannten sie sich später derer von Lamberg. Einer der damaligen Lehnsträ- ger von Münichau, Freiherr Georg Sieg- mund von Lamberg (1568-1632), war der Stifter des zweiten Hauses Lamberg Das seit 1982 bestehende Musik- Instrumente-Fachgeschäft Musiko in Kitzbühel hat sich zu einer neuen Be- triebsform entschlossen. Es wird als Versand-Handel weitergeführt, was im wesentlichen zwei Vorteile mit sich bringt. Durch das Wegfallen der Hohen Lager und sonstigen Geschäftskosten kann nun weit günstiger kalkuliert werden, wie überhaupt durch die niedrigeren Versand- handelkosten eine größere Freiheit in der Preisgestaltung erzielt wird. Es bleibt na- türlich bei absoluten Qualitätsmarken, SIUTLP 27\ Steinbergkogel Die Situation für Skifahrer bei Wochenbeginn ist, wenn man es vom Tal aus betrachtet, nicht sehr gut. Die Ab- fahrten ins Tal sind kaum mehr zu befah- ren. Anhaltende Wärme hat den Schnee weggefressen. Anders ist es im Höhenbe- reich. Dort liegt derzeit noch eine sichere Schneedecke und sind die Temperaturen trotz der frühlingshaften Verhältnisse noch so, daß man gut fahren kann. Dies gilt ab einer Höhenlage von rund 1200 m, also etwa am Paß Thurn sicher bis ins Tal. Die Empfehlung für Einheimische lau- tet: Steinbergkogel und Varianten. Der Bereich Steinbergkogel wurde durch gro- ße Bemühungen skifahrerfreundlicher ge- staltet. Das Gebiet mit seinen Varianten eignet sich auch für Wiederholungsfahr- ten. Wer nach Jahren wieder in dieses Ge- biet kommt, stellt weite Hänge mit idea- len Möglichkeiten fest. Wartezeiten gibt es jedenfalls für die, die auszuweichen und Geheimer Rat bei Kaiser Rudolf II. Er heiratete 1607 Johanna della Scala aus dem fürstlichen Geschlecht der Scali- ger von Verona. Ihr Familienwappen zeigt eine Leiter mit springenden Hunden im roten Feld. Nach dem Tod ihres Mannes wurde die ehemalige Fürstentochter der Veroneser Schloßherrin zu Münichau. Ih- re Söhne wurden 1636 von Kaiser Ferdi- nand III. bei seiner Krönung in Regens- burg in den Reichsgrafenstand erhoben und erhielten das Recht, ihr Wappen mit dem der della Scala zu vereinen: Zwei auf- rechtstehende, silberne Windhunde mit goldenen Halsbändern, die eine goldene Leiter mit vier Sprossen halten. Die jun- gen Reichsgrafen hatten Höheres im Sinn als in Kitzbühel zu bleiben und verkauften am 23. August 1652 das Schloß Münichau an Johann Raymund Reichsgraf von Lam- berg für 13.900 Gulden. die Musiko-Kunden brauchen also keiner- lei »Niveauverlust« befürchten. Ein weiterer Vorteil ergibt sich darin, daß die Ware originalverpackt an den Kunden weitergeleitet werden kann. Ihre Kontaktadresse in Sachen »Musi- ko« ist jetzt: Kitzbühel, Stegerwiese 41, Telefon 05356/53344. Fordern Sie Preislisten und Prospekte an. Selbstver- ständlich ist über Telefon auch zusätzli- che Information und Beratung möglich. Garantie und Serviceleistungen bleiben natürlich fixe Musiko-Werte. wissen, nicht. Wer auch eine kurze Steh- zeit bei der Doppelsesselbahn Steinberg- kogelgipfel scheut, kann bei der Erstfahrt über Streitegg 1 und Jufenalmbahn aus- weichen, bei Wiederholungsfahrten gleich zum alten Einsessellift Steinbergkogel ab- fahren. Die weiten Griesalmen sind schneesicher. Auch wenn viele Skifahrer unterwegs sein sollten, hat man ausrei- chend Platz für sich. Kitzbüheler Seniorenstube Das Sozialreferat des Roten Kreuzes und der Sozialausschuß der Pfarre laden zur Seniorenstube am Donnerstag, 21. März, 14 Uhr, in das Kolpinghaus ein. Es ist für eine gute Jause gesorgt. Zur Fa- stenzeit spricht P. Alfred vom Kapuziner- kloster. Auf regen Besuch freuen sich die Frau- en des Roten Kreuzes und der Sozialaus- schuß der Pfarre. WR ALLE LEBEN DAVON Neue Betriebsform bei Musiko in Kitzbühel: Jetzt: Versand-Handel Vorteil liegt in niedrigerer Preiskalkulation
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