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Heile Natur und Umwelt an erster Ste1'ie. Im Bild der Wilde Kaiser im Winterkleid; da- vor der Lebenbergkopf. Seite 2 Kitzbühel--r Anzeige- Samstag, 9. März 1985 eine derartige Auffassung als Wunsch- denken erscheinen müssen oder als Traum eines Europäers, der gerne mit seiner ram- ponierten Währung nach Nordamerika fahren und dort billig Urlaub machen möchte. Ich bin der Überzeugung, daß der Dol- larkurs weiter ansteigen wird, wohl auch weiterhin Schwankungen nach unten aus- gesetzt sein wird, aber sein berechtigter Höhenflug noch nicht abgeschlossen ist. Jede nationale Währung ist in meinen Au- gen Ausdruck der Potenz einer Volkswirt- schaft und Ausdruck der geistigen sowie materiellen Verfassung eines Volkes u---d Landes. Die geistige Verfassung kommt vielleicht vergleichsweise dadurch zum Ausdruck, daß sich die europäischen EWG- und EFTA-Staaten über die Sub- ventionierung von Grundnahrungsmitteln und Rohstoffen nicht einigen können, die Vereinigten Staaten von Amerika sich aber inzwischen mit gigantischen Innova- tionsinvestitionen einen technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung verschaf- fen, der weltweit nicht mehr einzuholen sein wird. Die daraus resultierenden Pro- dukte und know-hows werden von denen, die viel Kapital in die Zukunftsforschung investiert haben, sprich von den Amerika- nern, portionsweise gekauft werden müs- sen. Auf den Tourismus, als eine der bedeu- tenden Wirtschaftsbranchen Österreichs umgelegt heißt das, daß uns nichts Besse- res passieren kann wie ein hoch notieren- der, möglichst stabiler US-Dollar, denn dann wird der Österreichaufenthalt für den US-Bürger leicht erschwinglich. D:e Europa-Trips und Österreich-Urlaube neh- men dann zu, die Prokopfausgaben wer- den steigen. Diesen Trend wird das Frem- denverkehrsjahr 1983/84 bereits andeuten können, und wie man hört ist der Städte- tourismus, der sehr stark von den Nor- amerikanern mitgetragen ist, schon zu Be- des Fremdenverkehrsjahres 198'Y85 cer Herasreißer einer nicht gerade über- all erfolgreich verlaufenden Wintersai- son, in der amerikanische K:•ntingente wachsen, die europäischen teils fallende Tendenz erkennen lasser.. E:n starker Dollar dürfte auch der exportierenden Wirtschaft unseres Landes eher Freude bereiten, weil der Amerikaner, konsum- gelernt und konsurnbewuß: wie er ist, mit einem guten Dollar eher und mehr in oder aus Euroa einkauft, als wie er es unter anderen, bereits gehabten Umstnden, tut bzw. nicht tut. Exportwirtschaft und Tourismus könnten sich im Ausland, im besonderen auch in Übersee, gemeinsam besser darstellen, Ware und Diensilei- stung in einer soliden Kombination als Austria Promotion, made in Austna noch besser in den Blickpunkt der Aufmerk- samkeit rücken. Zwei Partner, die Frem- denverkelrrswirlschaft uni] die österrei- chische Exportwirtschaft sollten die Mog- Iichkeiteri so weit wie möglich ausschöp- fen. Weil das Wort Europa von mir vorhin zitiert wDrden ist, muß ich vom Gesichts- ?unkt des US-Dcllars aus sagen, daß uns diese Tatsazne auch innereuropäisch ein weni, unter die Arme greifen könnte. Die harte D-Mark wird wchl oder übel, aLf. gnrnd der Verflechtung, mit der amerika- nischen Wirtschaft, ein wenig nachziehen. Auch wenn der österreichische Schilling in deutsch-österreichischer Relation, ana- 1c'. der amerikanisch—deutschen Situa- tinn, noch folgen sollte, dann sicher nicht im gleichen Ausmaß und inneren Gehalt. Demnach in einem Ve:hältriis, das unse- rem Land, gegenüber dem US-Dollar und der Deutschen Mark, nützlich sein wird bzw. eine touristische Sogwirkung vc'n der Deutschen Bundesrepublik nach Österreich bewirken und uns das Gäsre - aufkommen aus deutschen Nachbarlan- den wieder aufstocken helfen könnte, oh- ne touristische Anstrengungen unserer- seits dafür verantwortlich machen zu dür- fen! Weiter fallen könnten allerdings die europäischen Kontingente und später, trotz hartem Kurs und starkem Dollar, auch die Amerikanischen, wenn das klei- ne, raumbegrenzte Osterreich sich den Sport- und Erholungstourismus durch ei- ne ungezügelte Verbauung unserer Land- schaft selbst ruiniert. Zur Erholung und zum Sport gehören nämlich Bewegungs- freiheit, Raum, Natur. Nicht umsonst ste- hen seit vielen Jahren bereits hinsichtlich der Auswahl des Urlaubslandes die heile Natur und Umwelt an erster Stelle, vor al- len anderen Wünschen wie Quartier, In- frastruktur usw. Der Städte-, Kultur- und Tagungstourismus ist enorm wichtig. Er steht aber im Verhältnis zum gesamtöster- reichischen Aufkommen mit rund 15 Wo zu Buche. Was Osterreich als Fremden- verkehrsland auf jeden Fall braucht, sind viele Gäste. Dazu braucht Osterreich vor- allem viel Natur. Zu den touristischen Anstrengungen darf ich abschließend noch sagen, daß ein Betrieb, eine Fremdenverkehrsgemeinde, ein Fremdenverkehrsgroßraum, ja ein Bundesland allein, nicht in der Lage ist, einen so bedeutenden Markt wie die Bun- desrepublik oder Nordamerika zu bewer- ben, um sichtbare, spürbare Erfolge auf Dauer erzielen zu können. Hier muß, ab- gesehen von allen individuellen Bemühun- gen auf allen angeführten Ebenen, die nie fehlen dürfen und auf die nie verzichtet werden darf, Osterreich stärker wie bisher geistig, psychologisch und materiell, fi- nanziell einsteigen. Es soll und muß aber, gemäß der Österreichischen Fremdenver- kehrswerbung, deren Werbebrevier und den Bundesländervorstellungen, über die Erstinformation, Detailinformation und den Verkauf, zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Werbekonzepten, deren In- halte und Aussagen sowie in der Priorität der Bearbeitung der Gästeherkunftslän- der und Märkte eine gegenseitige Abstim- mung und sinnvolle Arbeitsteilung geför- dert und weiter ausgebaut werden. Österreichs Fremdenverkehr ist welt- weit geworden, daher muß österreichweit maximal kooperiert werden. Steuersprechtag in Kitzbühel Die Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer erlaubt sich darauf hin- zuweisen, daß der Leiter der Finanz- und steuerpolitischen Abteilung der Tiroler Handelskammer in Innsbruck, Dr. Hans- jörg Mayr, auch heuer wieder einen Steu- ersprechtag in Kitzbühel abhält. Termin: Donnerstag, 14. März 1985, 14-17 Uhr Anmeldungen können an die Handels- kammer Kitzbühel unter Tel. 05356/ 2425 oder 4251 gerichtet werden.
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