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Schloß Mümchau Chronik eines 500 Jahre alten Edelsitzes Nacherzählt von Sepp Ebelseder, Stern-Redakteur, Hamburg III. Teil und Schluß Schloß Münichau ncnh dem Brand im Sommer 1914. Seite 6 Kitzbüleler Anzeiger Samstag, 23. März 1985 Obst- und Gartenbauverein Kitzbühel Wer über den Verein Obstbäume be- stellen will, soll dies umgehend beim Ob- mann Toni Laucher, Tel. 05356/4289, bekanntgeben, damit die Bestellung recht- zeitig durchgeführt werden kann. Veranstaltungen der Bezirksiand- wirtschaftskammer Kitzbühel Schwendt, Gasthof »Schwendterwirt«, Samstag, 23. März 1985, Fachveranstal- tung zum Thema: »Aktuelle Fragen der Tiergesundheit«. Beginn: 9.30 Uhr. Refe- rent: Bezirkstierarzt Dr. Günther Much. Oberndorf, Gasthof »Penzing«. Voll- versammlung des bäuerlichen Vermieter- ringes des Bezirkes Kitzbühel. Beginn: 20 Uhr. Tagesordnung: 1. Eröffnung durch Obmann Josef Achrainer; 2. Besprechung der Zusammenarbeit mit dem Vermieter- ring, der Reservierungsstelle und dem In- formationsbüro in Innsbruck; 3. Vorstel- len der Werbemittel und Übergabe des Verkaufskataloges an die Mitglieder; 4. Erstellen einer Informationsmappe; 5. Allfälliges. Brixen im Thale, Schulhaus, Mittwoch, 27. März, Basteln von Ostergestecken und Ostersträußchen. Beginn: 19 Uhr. Kurs- leitung: Frau Fachlehrerin Steger. Mitzu- bringen sind: Verschiedene Zweige (Palm-, Buchsbaum, Forsythien usw.) ausgeblasene, verzierte Eier, halbierte Ei- erschalen, Bänder und Maschen, Watte, Nähnadel, Nähseide, Steckschwämme oder Vasen. Anmeldung bitte bei der Ortsbäuerin Loisi Beihammer, Tel. 05334/8671. Fieberbrunn, Hauptschule, Mittwoch, 27. März. Beginn: 19.30 Uhr. Kurs zum Thema: »Gesünder durch Vollwertkost«. Kursleitung: Wirtschaftsberaterin Helga Radinger. Anmeldung bitte bei der Orts- bäuerin Marianne Edenhauser, Tel. 6813. Oberndorf, Gasthof »Penzinghof«, Donnerstag, 28. März. Beginn: 9 Uhr, Ende: 13 Uhr. Schätzleuteschulung mit dem Schwerpunkt: »Entschädigung bei Zwangsgrundablösen und Zwangsrechts- einräumungen. Referenten: Dr. Klaus Höfle, Landesgericht Innsbruck und Dr. Robert Riedler, Abt. Agrar- und Betriebs- wirtschaft der Landes-Landwirtschafts- kammer für Tirol. Lehr- und Ausflugsfahrt für Pensioni- sten und Rentner nach Stams, Ötz - Ochsengarten - Kühtai - Sellreintal - Kematen. Auf der Rückfahrt in Itter, Gasthaus »Lanzinger«, gemütliches Bei- sammensein mit Musik. Anmeldungen über die Ortsbauernobmänner, Ortsbäue- rinnen bzw. Vertrauensleute der Land- und Forstarbeiter bis Donnerstag, 9. April, bei der Bezirkslandwirtschaftskam- mer Kitzbühel. Termine: 29. und 30. April, 2. und 3. Mai und bei Bedarf auch am 6. und 7. Mai. Während der Ansitz durch die Genera- tionen der Lamberger weitergegeben wu- dc, bewo±nten das Schloß meist nur noch Verwalter und Ges:nde. Obwohl das Land Tirol verhältnismäßig wenig unter den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu leiden hatte. kam 1643 eine kleine Schar schwedischer Reiter bis kurz vor Münch- au. Die Lanzenreiter der Schweden wur- den schlie31ich in Sichtweite vom Schloß, zwischen Kitzbühel ind Kirchberg, von den Kaiserlichen zurückgeworfen. In der »Schwedenkapelle: am Klausenbach steht auf einer Tafel der Spruch: »Bis hierher und nicht weiter - kamen die schwedischen Reiter.:.: Ein älteres Bild in der Kapelle zeigt am Bach schwedische Lanzenre:ter, die Reitern in bäuerlicher Tracht gegenüberstehen. Unter dem Bau- ernhaufen fallt ein Pr:ester im Ornat auf, der in der linken Hand das Kruzifix hält und in der rechten einen Säbel. Kitzbühel nahm in ener Zeit in der Ti- roler Kunstwelt eine hervorragende Stel- lung ein und behielt sie bis etwa ins Jahr 1800. Die Silber- und Kupferbergwerk-- sowie upferberwerke sowie die großen Bauernhöfe um Kitzbü- hel machten das Bürgertum reich. Nir- gendwo sonst in Tirol konzentrierten sich so viele Baumeister, Maler, Bildhauer, Kunstschmiede nnd Ofenbauer wie im Kitzbüheler Regierungsbezirk. Dabei machten sich vor allem die künstlerischen Einflüsse aus Salzburg und Bayern bemerkbar. Renaissance, Früh-, Hoch- und Spätbarcck erlebten hier eine Blütezeit. Die Malereien, Skulpturen und Hochaltäre der Kitzbüheler Küiistler, die damals au.s allerlei handwerklichen Beru- fen kamen, sind heute sowohl in den Kir- chen um Kitzbühel, als auch in Salzburg, Münthen oder Alt3tting zu bewundern. Inzwischen war Johann Philipp von ilamberg, ein Enkel von Georg Siegmund und dessen italienischer Frau Johanna della Scala, Fürstbischof von Passau ge- worden. Er überredete 1696 Johann Ray- mund den Älteren, die Erbgüter durch ei- nen Scheinkauf an ihn zu übertragen. Da- für wollte er Raymunds Sohn, einem Ka- puzinerpater, die Bischofswürde verlei- hen. Mit diesem anrüchigen Handel sind alle gräflichen Herrschaftsgüter, darunter Münichau, an die fürstliche Linie des Hauses Lamberg gefallen. Der Kardinal starb 1712 in der Abtei St. Emmeran zu Regensburg. Seine Güter vermachte er seinem gleichnamigen Neffen. Graf Jo- hann Philipp der Jüngere, Freiherr zu Or- tenegg uni Ottenstein, Herr der Herr- schaft Steyr und Kitzbühel, war Oberst- landjägermeister in Tirol, Kaiserlicher Kämmerer und Hofkammerrat zu Pass- au. Ihre Glanzzeit erlebten die Lambergs im 18. Jahrhundert, als Kardinal Graf Leopold Matthias von Lamberg 1707 in den Reichsfürstenstand erhoben worden war. Sein Taufpate, Kaiser Leopold (1658-1705), machte das Haus Öster- reich-Ungarn zu einer europäischen Großmacht und schlug die Türken ent- scheidend am Kahlenberg vor den Toren Wiens. Nach dem Tod des Grafen Johann Phi- lipp des Jüngeren fiel das Schloß Münich- au 1735 an Johann Ferdinand, Reichsgraf von Lamberg. Sein Neffe, Johann Fried- rich Joseph, Reichsfürst von Lamberg, beerbte ihn. Er war der Sohn des Fürsten Franz Anton und der Ludowika Prinzes- sin von Hohenzollern-Hechingen. Das
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