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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. März 1985 Gemeinderat Josef Koller neuer Wirtschaftsbund-Obmann in Brixen Im Mittelpunkt des Interesses der letz- ten Mittwoch stattgefundenen Ortsgrup- pen-Vollversammlung des Wirtschafts- bundes in Brixen im Thale standen zwei- felsohne die fälligen Neuwahlen. Und mit dem Gastwirt Josef Koller gab es dann auch einen neuen Obmann, der Klaus Beihammer nachfolgt, der seit 8 Jahren der Ortsgruppe vorgestanden war. Stellvertreter des Obmannes wurde der Steuerberater Jürgen Widauer, zu weite- ren Vorstandsmitgliedern wurden Hans Aschaber, Elektromeister, Fritz Knauer, Metzgermeister und Gottfried Strobl, Transportunternehmer, gewählt. In den Ortsausschuß wurden weiters ge- wählt: Greti Fuchs, Geschäftsfrau, Franz Fuchs, Schmiedemeister, Fritz Waliner, Bodenleger, Christian Ziepl, Autohaus, Sebastian Kogler, Holzbringung, Ing. Max Schermer, Zimmermeister, GR Ma- thias Riedl, Zimmermeister und GR Klaus Beihammer. Bezirksobmann Landesrat Christian Huber, der auch das Hauptreferat hielt, gratulierte dem neuen Obmann und den Vorstands- und Ausschußmitgliedern, be- dankte sich beim ausgeschiedenen Ob- mann und jenen Ausschußmitgliedern, die ebenfalls ausgeschieden sind, recht herzlich für die geleistete Arbeit für die Wirtschaft. Interessiert wurden auch die Ausfüh- rungen des Bürgermeisters Hans Nagele über die Gemeindepolitik aufgenommen. Nach der Fertigstellung der neuen Volks- schule (Kosten rund 44,5 Millionen) ste- hen heuer der Bau eines Hochbehälters zur Verbesserung der Trinkwasserversor- gung, der Bau eines neuen Musikpavillons und die Dorfplatzgestaltung sowie der Bau eines Mehrzweckhauses für Feuer- wehr, Musik und Vereine im Vorder- grund. Deutlich wies Bgm. Nagele jedoch auf die Tatsache hin, daß die Steuerein- gänge rückläufig seien. Über einen Nächtigungsrückgang von rund 15 °lo berichtete FVV-Obmann Hans Fuchs (Jänner -10 Vo, Februar +5 1o, Die Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbühel hat am Dienstag, dem 19. März 1985, die bäuerliche Bevölkerung zu ei- nem Kammertag eingeladen. Vor einer eindrucksvollen Teilnehmerkulisse im Saal des Gasthofes »Neuwirt« in Obern- dorf konnte Bezirksobman LA ÖR Paul Landmann neben den Vertretern der Bau- ern, Bäuerinnen und der Landjugend den Präsidenten der Landeslandwirtschafts- kammer ÖR Hans Astner, Kammeramts- direktor Dr. Franz Fischler, eine Reihe von Bürgermeistern, die Bezirks- und März rund -20 wo). Seine Bitte an die Ge- meindeführung um intensive Unterstüt- zung der Anliegen des Fremdenverkehrs, von dem praktisch das ganze Dorf lebt, ist sicher verständlich. Mit einem 2-Millio- nen-Budget, von dem rund 1 Million für Personalkosten etc. gebunden ist, läßt keine großen Sprünge zu. In der regen Diskussion stand die uner- träglich hohe Steuerbelastung der Klein- und Mittelbetriebe durch die rot-blaue Koalitionsregierung im Vordergrund. »Davon sind wir alle betroffen - und nicht zuletzt ist auch die hohe Steuerbela- stung mit Grund für rückläufige Nächti- gungszahlen im Fremdenverkehr«, meinte ein Versammlungsteilnehmer und ein an- derer ergänzte, »wenn die Bautätigkeit nicht so anläuft wie in anderen Jahren, wenn man sich Investitionen - obwohl sie notwendig wären - lange hin und her überlegt, dann einfach aus der Tatsache heraus, daß eine Steuerreform und Steu- ererleichterungen für die Klein- und Mit- telbetriebe höchste Zeit wären«. Bezirkssekretär Dieter Küchenmeister wies bei dieser Gelegenheit auf das Forde- rungspaket des Österreichischen Wirt- schaftsbundes hin, das erst dieser Tage er- neut Bundeskanzler Sinowatz und Fi- nanzminister Vranitzky vorgetragen wur- de und durch rund 85.000 Unterschriften nachdrücklich untermauert wurde. Stär- kung von Ertragskraft und Eigenkapital, Maßnahmen zur Betriebsfestigung, Er- leichterung von Unternehmensgründun- gen und -übernahmen, Entbürokratisie- rung und Verwaltungsabgeltung stehen dabei im Vordergrund der WB-Forderun- gen an die SPÖ-FPÖ-Regierung. Abschließend verwies Bezirksobmann Landesrat Christian Huber noch auf die Handelskammerwahlen am 21. und 22. April und richtete an die Wirtschaft Bri- xens die Bitte, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, die Stimmen der »Liste der Tiroler Wirtschaft - Österreichischer Wirtschaft« zu geben. Landesbäuerin Frau ÖR Anna Hechen- berger, Landtagskollegen Bürgermeister Fritz Astl, die Vertreter des Genossen- schaftswesens und die Mitarbeiter der Be- zirkslandwirtschaftskammer als Referen- ten bzw. Gäste begrüßen. Bezirksobmann Landmann stellt den 6-Jahres-Bericht für die Funktionsperiode 1979/85 in den Mittelpunkt seiner Aus- führungen. Innerhalb der Aufgabenberei- che der Bezirkslandwirtschaftskammer wurde den Möglichkeiten zur Einkom- mensverbesserung, den Fragen im Rah- men der Milchmarktordnung, dem Vieh- absatz und den Fragen des Holzmarktes absoluter Vorrang eingeräumt. Besonde- res Augenmerk wurde weiters auf eine ge- ordnete Verkehrsentwicklung, Anschluß der Höfe an das Güterwegnetz, Übernah- me der Wegerhaltungskosten und Kosten für die Schneeräumung gelegt. Die Hilfe- stellung seitens der landwirtschaftlichen Interessensvertretung war auch bei der Behandlung von Aufgaben des Umwelt- und Naturschutzes, der Durchführung von Sozialmaßnahmen, der Anwendung des Raumordnungsgesetzes, der Flächen- widmung und der Errichtung und Erhal- tung notwendiger infrastruktureller Maß- nahmen gefragt. Im Zusammenhang mit der Grundinanspruchnahme für Straßen, Wege, Kanalisationen, Wasserleitungen, Stromversorgung und zur Ausübung des Wintersportes wie Aufstiegshilfen, Skiab- fahrten und Langlaufloipen wurden be- achtenswerte Erfolge für eine gerechte Entschädigung erreicht. Für das Funktio- nieren der verschiedenen Selbsthilfeein- richtungen war man um eine entsprechen- de Koordination und Unterstützung be- müht. Bei der Bewältigung der umfangreichen Förderungsaufgaben hatte man sich be- sonders um eine bestmögliche Objektivi- tät und um eine entsprechende Effizienz bei der Vergabe der Förderungsmittel be- müht. Unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Förderungsrichtlinien hat man versucht, räumliche und sachliche Förde- rungsschwerpunkte zu bilden. Mit interes- santen Zahlen untermauerte Bezirksob- mann Landmann den starken Struktur- wandel und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Allgemeinheit. Besonders auffallend war in den vergangenen Jahren die weite- re Abnahme der selbstbewirtschafteten Betriebe und die starke Abnahme der Be- triebe mit einer Rinderhaltung. In erster Linie bedingt durch die ungenügende Ein- kommensentwicklung in der Landwirt- schaft sind weitere Arbeitskräfte in ande- re Berufe abgewandert, sodaß sich der Trend zum Zu- und Nebenerwerb weiter fortgesetzt hat. Landmann sieht darin ei- ne Gefahr für die ordnungsgemäße Be- wirtschaftung und die damit zusammen- hängende Pflege der Kulturlandschaft. Die im Bericht ausgewiesenen Leistungen und Erfolge für eine weitere Aufwärtsent- wicklung der Landwirtschaft im Bezirk Kitzbühel war in erster Linie auf die gute Zusammenarbeit zwischen Funktionäre und Bauernschaft und dem Einsatz der Mitarbeiter in der Bezirkskammer zu- rückzuführen. Präsident ÖR Hans Astner befaßte sich in seinem Referat mit den agrarpoliti- schen Zielsetzungen der Landeslandwirt- schaftskammer und schilderte den Auf- bau und die Aufgaben der Kammer. Er bemängelte das Fehlen von dringendst notwendigen Weichenstellungen bzw. ein klares Konzept für agrarpolitische Schwerpunkte auf Bundesebene. Bedingt durch die Überschüsse bei Milch und Molkereiprodukten und beim Vieh sind Kammertag der Bauernschaft des Bezirkes Kitzbühel Sorge über Einkommensentwicklung in der Landwirtschaft • Schwerpunktaufgaben der bäuerlichen Interessensvertretung • Verleihung von Silbernen Ehrenzeichen der Landeslandwirtschaftskammer
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